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Jäger serviert beim VOX-“Dinner“ selbst geschossenes Reh„Respektvoller, als wenn ich zum Supermarkt geh“

Lesezeit 3 Minuten
Christians Hirschbraten hätte eigentlich mehr rosa sein sollen, da war die Sous-vide-Methode doch kein sicherer Geling-Garant.
 (Bild: RTL)

Christians Hirschbraten hätte eigentlich mehr rosa sein sollen, da war die Sous-vide-Methode doch kein sicherer Geling-Garant. (Bild: RTL)

Bei Christian (36) ist an Tag 2 der „Dinner“-Woche in Münster nicht nur alles selbst gekocht, sondern auch selbst geschossen. Frischer und regionaler geht's nicht - und das wissen auch die Gäste zu schätzen ...

„Ich habe einen Jagdschein seit 15 Jahren ungefähr“, kümmert sich Christian im ländlichen Münster liebevoll um Rehe und anderes Wild. „Die Hege und Pflege ist schon der größte Teil.“ Sein Fleisch hat er natürlich selbst erlegt: „Das gehört halt auch dazu.“ Der Account Director freut sich über jede Kritik und Bewertung, ums Gewinnen geht es ihm beim „perfekten Dinner“ nicht: „Wenn ich wirklich gewinne, dann würde das Geld natürlich auch gespendet werden.“ Probegekocht hat Christian sein Menü mehrfach: „Es müsste eigentlich im Schlaf gehen.“ Nur das Kamerateam stellt eine Herausforderung dar. Unter dem Motto „Christians Wald- und Wiesenmenü“ gibt es folgende drei Gänge:

Vorspeise: Hauchdünnes aus dem Wald - Wildcarpaccio mit Wildkräutersalat garniert mit Erdbeeren und Spargel Hauptspeise: Saftiges von der Wiese -Wildfilet im Kräutermantel, dazu Kartoffel-Selleriepüree mit Birne und bunten Beeten aus dem Ofen Nachspeise: Leckeres von Feld und Weide - Holunder-Pannacotta mit marinierten Erdbeeren und Minz-Sahne

Der Sous-vide-Garer sorgte schon am Vorabend für einen Lacher, heute kommt er bei Christian beim Hirschbraten zum Einsatz.
 (Bild: RTL)

Der Sous-vide-Garer sorgte schon am Vorabend für einen Lacher, heute kommt er bei Christian beim Hirschbraten zum Einsatz. (Bild: RTL)

Dass es auch heute wieder Erdbeeren und Spargel gibt, findet Ulli (50) „witzig“, schließlich aß sie diese Kombi gestern bei Manuela (59) zum ersten Mal. „Ich bin ja überhaupt kein Pannacotta-Fan“, rümpft Manuela beim Nachtisch die Nase. Ihre Meinung zum Menü: „Ich glaube, das ist hopp oder top.“

Das Reh „zerging wie Butter auf der Zunge“

Den Garten direkt am Wasser halten die Gäste für die perfekte Dinner-Location. Ulli und Wieland freuen sich schon auf ihr Carpaccio mit Spargel und Salat.
 (Bild: RTL)

Den Garten direkt am Wasser halten die Gäste für die perfekte Dinner-Location. Ulli und Wieland freuen sich schon auf ihr Carpaccio mit Spargel und Salat. (Bild: RTL)

„Das war so Urlaubsambiente“, findet Manuela Christians Begrüßung in seinem schönen Garten direkt an der Werse toll. „Das ist eine perfekte Dinner-Location“, meint Julia (40). Dort serviert der Gastgeber dank des guten Wetters auch seine Vorspeise: Reh-Carpaccio mit Wildkräutern, Erdbeeren und Spargel. Dass er mit dem Reh ein Risiko eingeht, nimmt Christian in Kauf. „Das hast du echt am Wochenende geschossen?“, fragt Manuela. „Ich wollte es so frisch und so regional wie möglich haben“, nickt Christian. „Ich finde, das ist respektvoller, als wenn ich zum Supermarkt gehe und mir einfach ein Stück Fleisch kaufe.“

Mit einer Panna cotta geht für (von links) Manuela, Julia, Christian, Wieland und Ulli der zweite Abend zu Ende.
 (Bild: RTL)

Mit einer Panna cotta geht für (von links) Manuela, Julia, Christian, Wieland und Ulli der zweite Abend zu Ende. (Bild: RTL)

Ulli ist überrascht: „Man hat überhaupt nicht geschmeckt, dass es Wild ist.“ Auch Manuela sieht ihre Vorbehalte widerlegt: „Das zerging wie Butter auf der Zunge.“ Und was sagt Wieland (32)? „Ich bin total beseelt von dieser gesamten Vorspeise.“ Dafür gibt es von ihm Extrapunkte: „Wenn jemand diese ganze Wertschöpfungskette vom Erlegen des Wildes bis auf den Teller durchzieht, hat man eben auch einen ganz anderen Respekt.“

Sous-vide polarisiert

Es folgt Hirschbraten mit Kartoffel-Sellerie-Birnen-Püree, bunten Beten und Rhabarber-Soße. Für den Braten verwendet Christian den Sous-vide-Garer, „den Manuela ja hasst, wie wir gestern erfahren haben“. Dass die gestrige Gastgeberin mit ihrer Äußerung voll ins Fettnäpfchen getreten ist, bringt Christian nicht aus der Ruhe: „Ich fand's lustig.“ Manuela bleibt bei ihrer Meinung: „Das ist ja für mich kein Kochen.“ Tatsächlich gelingt der Braten gar nicht so perfekt wie erhofft: „Ich hätte es ein bisschen rosaner erwartet.“ Manuela formuliert es direkt: „Er war trocken bei mir.“ Dafür mag sie die Rhabarber-Soße: „Ich bin schockverliebt.“

Die Panna cotta hat Christian mehrfach probegekocht, um den idealen Gelatine-Anteil herauszufinden. „Die Panna cotta ist ein bisschen fest“, merkt Wieland an. Manuela schmeckt die gekochte Sahne dafür überraschend gut.

„Er hat echt gut abgeliefert“, zückt Ulli die 10. Insgesamt 36 Punkte reichen Christian vorerst aus, um die Führung zu übernehmen. (tsch)