„Sing meinen Song - Das Tauschkonzert“ startet auf VOX hochemotional in die zwölfte Staffel. Schon bei der ersten Interpretation seines Songs treten Bosse die Tränen in die Augen - und der Emotions-Flash wird noch intensiver ...
„Jetzt willst du mich richtig zerstören“Bei „Sing meinen Song“ kochen die Emotionen hoch

Bosse und Mieze Katz werden bei „Sing meinen Song“ von den Emotionen überwältigt. (Bild: RTL / Markus Hertrich)
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Johannes Oerding übernimmt in der zwölften Staffel von „Sing meinen Song - Das Tauschkonzert“ wieder die Rolle des Gastgebers und versammelt ClockClock-Sänger Boki, FiNCH, Mieze Katz, Madeline Juno, Michael Patrick Kelly und Bosse auf der Couch in Südafrika. „Was hier besonders herausstechen wird, ist glaube ich FiNCH“, bezeichnet Oerding den provokanten Rapper als „buntes Musikwesen“. „Ich glaube, das ist mit das Verrückteste, was wir jemals hier hatten.“ Besonders ehrt ihn die Rückkehr von Michael Patrick Kelly, dessen Aufgabe als Host er 2021 übernommen hat: „Der verlorene Sohn ist zurück!“

Boki von ClockClock singt zum ersten Mal auf Deutsch und widmet „Schönste Zeit“ seinem Vater. (Bild: RTL / Markus Hertrich)
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Erstmals dabei ist Bosse aka Aki, seit 30 Jahren musikalischer Poet und Live-Rampensau. „Das ist im besten Sinne ein Bühnentier“, hat Johannes Oerding schon lange auf dessen Teilnahme gehofft. „Mit jeder Faser und jeder Zelle ist er einfach da in diesem Live-Moment.“ Damit begeistert er alle Generationen. „Jeder mag ihn. Ich glaube, es gibt niemanden, der Bosse nicht mag“, meint FiNCH. Und diesem Fan-Liebling ist auch gleich der erste Abend gewidmet.
„Dauer-Gänsehaut“ bei „Schönste Zeit“
Boki von ClockClock beginnt mit „Schönste Zeit“ und singt zum ersten Mal auf Deutsch. „Der Song geht um meine Pubertät und die Zeit als Dorfi“, erzählt Bosse von seiner Kindheit und seiner ersten großen Liebe, die er im Schulbus kennenlernte. „Was mich so richtig berührt hat bei 'Schönste Zeit' ist, dass wir gar nicht richtig wissen in dem Moment, wie besonders dieser Moment ist. So ganz banale Momente, die sich so einbrennen in deinen Kopf“, begründet Boki seine Wahl.

FiNCH will für Bosse unbedingt singen, nicht rappen. (Bild: RTL / Markus Hertrich)
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Das Lied erinnert ihn an seinen Vater, der mit der Familie aus Serbien kam und in Deutschland eine Existenz mit Haus aufgebaut hat: „Der hat immer gesagt: Die schönste Zeit war damals, als wir in einer Einzimmerwohnung waren, als wir nach Deutschland gekommen sind.“ Bokis Erkenntnis dabei: „Es geht nicht darum etwas Materielles zu haben, es war diese Zeit, wo wir zusammen waren.“ Entsprechend passt er den Text an die Erlebnisse seiner Familie an.
Sofort springen alle auf, Mieze Katz kann sich die Tränchen kaum verkneifen. „Dauer-Gänsehaut“ hat Michael Patrick Kelly. Auch Bosse ist von Bokis Version völlig hin und weg: „Mal abgesehen von der krassen Geschichte und wie liebevoll das alles ist, hast du das jetzt einfach so schön gemacht, dass ich gar nicht weiß, was ich sagen soll.“ Boki ist von der Wirkung ebenfalls überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass es direkt so emotional wird.“
Rapper FiNCH singt den Song

FiNCH, Boki, Bosse und Madeline Juno sind von Mieze Katz' Performance völlig ergriffen. (Bild: RTL / Markus Hertrich)
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Klar, dass der in „Frankfurt Oder“ geborene FiNCH diesen Song gewählt hat. „Du bist gefühlt Ehrenbürger dein Leben lang“, weiß der Rapper, wie sehr Bosse in seiner sonst selten erwähnten Heimatstadt gefeiert wird. „Ich bin definitiv kein Sänger, aber ich will das Ding singen.“ Krumm und schief? Egal: „Ich mache das für dich. Ich möchte dir da ein bisschen was zurückgeben.“ Die Entscheidung beeindruckt Michael Patrick Kelly: „Dass ein Rapper jetzt eine Nummer singt, ist schon krass.“ Nach der Performance fällt FiNCH ein Stein vom Herzen: „Ich war viel zu aufgeregt.“
Bosse versteht schon nach zwei Liedern die Magie von „Sing meinen Song“: „Es multipliziert sich ja gerade was. Mir bedeutet das ja super viel, und du fühlst dein Ding da auch noch mit dazu.“ Die Masse an Emotionen überwältigt ihn: „Alter, ich bin überfordert. Jetzt verstehe ich, warum hier alle die ganze Zeit heulen.“
Mieze Katz verarbeitet Tod des Vaters

Mieze Katz singt sich die Trauer über ihren verstorbenen Vater von der Seele. (Bild: RTL / Markus Hertrich)
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Es wird noch viel deeper. Als Mieze Katz „Vater“ performen will, kommt bei Bosse der nächste Emotionsschub: „Jetzt willst du mich richtig zerstören.“ Das Lied ist eigentlich ein Brief an seinen Vater, um einfach mal für alles Danke zu sagen. Allen schießen schlagartig die Tränen in die Augen. Mit dieser Emotion muss Mieze Katz nun performen.
„Oh nein!“, schaut Bosse in ihre verheulten Augen. „Ich habe meinen Papa leider schon verloren“, musste die MiA.-Sängerin weinen, als sie das Lied das allererste Mal hörte. Denn bis zu dem Moment dachte sie, sie hätte dessen Tod akzeptiert. „Dann kam dein Song und dann habe ich gemerkt, dass ich ganz schön sauer bin, dass er nicht mehr da ist.“ Ihr bedeutet Bosses Song sehr viel: „Deshalb Dankeschön, weil mir das irgendwie hilft, zu trauern und ihn trotzdem zu lieben.“
FiNCH ist von Mieze Katz' herzergreifender Interpretation zutiefst bewegt: „Hat was ausgelöst in mir.“ Bosse schnauft tief durch, das Format macht ihn fertig: „Hab ich jetzt schon dreimal geheult?“
Michael Patrick Kelly sendet wichtige Message
Madeline Juno hört seit ihrer Jugend Bosse: „Du warst ein Artist, der mich krass begleitet hat.“ Sie interpretiert „Dein Hurra“, ein Lied über Freundschaft. „Ich habe schon wieder Tränen in den Augen, ey“, seufzt Bosse nach dem Auftritt. „Ich merke, wenn Leute beim Singen was damit verbinden, und das hat mich irgendwie umgehauen.“
Dann kommt „Yipi“ dran. „Der Song geht auf jeden Fall um depressive Episoden“, denn viele Leute in Bosses Umfeld hatten damit zu kämpfen. Auch Michael Patrick Kelly kennt das Leid der Betroffenen und möchte mit dem Song Hoffnung auf ein Happy End geben: „Es gibt viele Menschen da draußen, die diese Message hören müssen.“ Schon bei den ersten sanften Tönen kriegen alle feuchte Augen. „Alter Schwede“, umarmt Bosse Michael Patrick Kelly. „Wooow, der war krass!“ Schon allein, dass Kelly seinen Song singt, ist die größte Ehre: „Ich wusste gar nicht, dass ich so dicht am Wasser bin.“
Mit „Vier Leben“, mit dem Bosse meist seine Konzerte beendet, beendet Johannes Oerding die erste Folge des Tauschkonzerts und sorgt für ausgelassene Partystimmung. Bosse ringt nach der Achterbahn der Gefühle um Worte, denn das „hat mich hier alles grad so mitgenommen“. Völlig fertig mit den Nerven kürt er Mieze Katz' Interpretation von „Vater“ zum Song des Abends. (tsch)