Heather Nova, Disturbed und die legendären Ostrocker Karat, die ihr 50-Jahre-Jubiläum mit frischem Liedgut feiern: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.
Karat feiern 50-Jahre-JubiläumDas sind die Musik-Highlights der Woche
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Nicht mehr die Band, die vor genau 50 Jahren erstmals auf der Bühne stand, aber immer noch Karat: Die Ostrock-Ikonen feiern ihr Jubiläum unter anderem mit dem neuen Album „Hohe Himmel“. (Bild: Universal Music Deutschland)
Copyright: Universal Music Deutschland
Sie schrieben schon als Ostrock-Band zu DDR-Zeiten Musikgeschichte und haben nach der Wende nicht damit aufgehört: Karat stehen seit inzwischen 50 Jahren auf der Bühne und feiern 2025 Jubiläum - mit einer entsprechenden Tour, aber auch mit ganz viel neuer Musik. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Heather Nova und Disturbed.
Karat - Hohe Himmel
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Zumindest die Füße müssen im Wasser hängen, sonst fühlt sie sich nicht richtig wohl: Heather Nova (neues Album „Breath And Air“). (Bild: Vincent Lions)
Copyright: Vincent Lions
Heidenau bei Dresden, 22. Februar 1975: Ein paar junge Rocker betreten die Bühne und geben ihr allererstes Konzert als Karat. Ziemlich genau 50 Jahre und 5.000 Gigs später ist Karat nicht mehr dieselbe Band wie damals, aber immer noch da. Dass anlässlich des Jubiläums eine große Tour durch Deutschlands schönste Konzerthallen (zum Beispiel die Hamburger Elbphilharmonie, 2. März) stattfindet, ist keine große Überraschung. Darüber hinaus haben sich Karat aber auch die Mühe gemacht, zum 50-Jährigen ein komplettes neues Album aufzunehmen.
13 Titel sind es insgesamt - „ausschließlich neue Lieder“, wie eine Begleitinfo zum Album „Hohe Himmel“ betont. Denn eine „Oldieband“, die nur zurückblickt, wollen Karat nicht sein. Es steckt ja auch genug frisches Blut in dieser Gruppe. Heiko Jung (Schlagzeug) etwa und Daniel Bätge (Bass), die hinter Sänger Claudius Dreilich den Rhythmus vorgeben, stießen erst 2023 zur Band.
Von den Musikern, die vor 50 Jahren in Heidenau begannen, mit Karat Ostrock-Geschichte zu schreiben, ist keiner mehr da - das letzte verbliebene Gründungsmitglied Ed Swillms verstarb 2023. Als jetzt Dienstältester hält nun Gitarrist Bernd Römer die Fahne hoch. Immerhin schon seit 1976 dabei, weiß er genau, wie so ein Karat-Album klingen muss, und die vielen Fans der vielleicht größten (Ex-)Ostband überhaupt werden bestimmt ihre Freude an der neuen Platte haben. Tipp für Sammler: „Hohe Himmel“ ist unter anderem auch als Vinyl-Edition mit einem großformatigen 12-Seiten-Booklet erhältlich.
Heather Nova - Breath And Air
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David Draiman (dritter von links) und seine Mitstreiter von Disturbed sind seit 25 Jahren eine feste Größe in der Metalwelt. Mit der Single „I Will Not Break“ gibt's jetzt erstmals seit 2022 wieder neue Musik. (Bild: Travis Shinn)
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Ein großer Fisch vor einem abstrakten blau-grünen Wellengetöse ziert das Albumcover, ein Lied heißt „Poseidon“, und wieder einmal greift sie in ihrer Metaphorik auf Bilder wie Ebbe und Flut (“Ebbs And Flows“) zurück: Irgendwie kann Heather Nova wohl einfach nicht aus ihrer Haut. Aber bei ihr ist das eigentlich etwas Gutes. Lange in London zu Hause, aber auf den Bermudas geboren (wo sie inzwischen auch wieder lebt), zieht es die Singer/Songwriterin seit jeher immer wieder ins Wasser. Und da findet sie auch mit „Breath And Air“ wieder ein paar wunderschöne Perlen.
Seit Mitte der 90er-Jahre ist Heather Nova eine feste Größe in der internationalen Rockpop-Szene, seit ihrem Zweitwerk „Oyster“ (1994) schafften alle ihre Alben den Sprung in die deutschen Charts. Die insgesamt zwölfte Platte der Freigeist-Musikerin, die zwischendurch auch gerne Gedichtbände veröffentlicht, wird ganz sicher auch ihr Publikum finden. „Breath And Air“ evoziert einmal mehr Bilder vom Meer, von langen Spaziergängen am Strand, von schönen sonnigen Plätzen unter Palmen. Musik zum Träumen ist das. Aber, wie eigentlich immer bei Heather Nova, auch noch ein bisschen mehr: Mit den 13 Songs ihres neuen Albums will die inzwischen 57-Jährige „die Dualität von Natur und Leben“ erforschen. Im März macht sie das übrigens auch auf diversen Live-Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Disturbed - I Will Not Break
Über fünf Millionen verkaufte Einheiten, fünffach-Platin in den USA und insgesamt 106 Wochen in den Charts: Für ein Album, das erst im Jahr 2000 auf den Markt kam (als die weltweite CD-Nachfrage schon spürbar nachließ), ist das mehr als ordentlich. „The Sickness“, das Debüt von Disturbed, gilt als eine der großartigsten Metal-Platten des 21. Jahrhunderts und gehört zweifellos zu den erfolgreichsten. Entsprechend groß war unter Headbangern zuletzt schon die Vorfreude auf eine umfangreiche Anniversary-Edition (ab 7. März) und vor allem auf eine dazugehörige Tour, bei der Disturbed Abend für Abend das ganze Album durchspielen (ab 25. Februar, leider nur in Nordamerika).
Aber parallel zu den Jubiläums-Feierlichkeiten rund um „The Sickness“ haben Sänger David Draiman und Co. zuletzt auch an neuer Musik gearbeitet. Gerade wurde die Single „I Will Not Break“ veröffentlicht, der erste neue Disturbed-Song seit dem Album „Divise“ (2022). Musikalisch brachial, wie man es von der Band aus Chicago kennt, und inhaltlich mit gewohnt kämpferischer Note, handelt das Lied davon, „stärker zu werden als die Kräfte, die ständig versuchen, dich niederzureißen“. Und wahrscheinlich gibt's bald noch viel mehr neue Riffs auf die Ohren: „I Will Not Break“ sei lediglich „ein Vorgeschmack auf die kommende Musik von Disturbed“. Der Beginn einer „neuen Ära“, heißt es. (tsch)