„Ich setze große Hoffnungen in dich“, begrüßte Moderatorin Laura Wontorra die „Grill den Henssler“-Novizin Sally Özcan, Deutschlands erfolgreichste YouTuberin in Sachen Back- und Koch-Videos (“Sallys Welt“ hat über zwei Millionen Abonnentinnen und Abonnenten). Und Wontorra bewies mal wieder ein feines Näschen.

Denn Sally kochte Koch-King Steffen Henssler tatsächlich ab und bescherte ihm die erste Niederlage in einem Gang während der aktuellen „Sommer-Special“-Staffel. Dass es am Ende doch nicht zum Gesamtsieg reichte, lag auch daran, dass sich Henssler auf ungewohntem Terrain trittsicher zeigte: Er kann auch auf High Heels stöckeln.

Denn nicht nur Özcan, sondern auch Model-Coach und „Let's Dance“-Juror Jorge González feierte seine „Grill den Henssler“-Premiere. Und nicht nur das: „Ich grille zum ersten Mal in meinem Leben.“ Weil er da durchaus Defizite ahnte, brachte er für Henssler eine besondere Herausforderung mit. Beim Zwischenspiel „Fußball-Darts“ steckte er den Gastgeber kurzerhand in monströse High-Heel-Stiefel. „Das sieht richtig sexy aus“, war González zufrieden. Sein Promi-Team-Kamerad Sasha feixte: „Ja, und wie groß der Steffen plötzlich ist.“ Aber Sasha und auch Koch-Coach Lucki Maurer verging das Grinsen: Henssler machte den Grill und den Promis die Hölle heiß und fieselte sie 113:101 ab.

Steffen Henssler lobt Sally Özcan: „Chapeau, Madame, für die Karriere“

Mit Lucky Maurer hatte Henssler den „Steak-Papst“ als Gegner, zudem Sasha, einen der besten Freunde von Tim Mälzer. Aber Henssler hatte vor allem vor Sally Özcan Respekt: „Sie hat eine tolle Karriere hingelegt und ist ein extrem authentischer Mensch. Chapeau, Madame, vor der Karriere. Ich finde es geil, dass sie gekommen ist!“ Hensslers Fazit: „Die mag ich. Ich beschimpfe nur Sasha.“

Özcan, die eigentlich Grundschullehrerin werden wollte und ihren YouTube-Kanal nur zur Überbrückung einer Wartezeit auf ihre Anstellung startete, ließ sich nicht lumpen und wurde den Vorschusslorbeeren gerecht. Sie agierte in ihrer Küche derart strukturiert und cool, dass Lucki Maurer als Coach arbeitslos war. Özcan war so schnell fertig, dass sie sogar noch Zeit hatte, bei Henssler neugierig in die Töpfe zu gucken.

Die beiden pushten sich bei der Vorspeise (Lammspieß mit Zwiebelsalat und Pita-Brot) gegenseitig auf höchstes Niveau. Jana Ina Zarrella (“Welch ein Genuss!“) und Christian Rach (“Großes Kino!“) vergaben jeweils zweimal die Höchstnote. Reiner Calmund wurde zum Gourmet-Zünglein an der Waage. „Wegen dem Salat“ gab es für Özcan ein Pünktchen mehr (9:8) - und Özcan hatte Henssler mit 29:28 den ersten Gang im „Sommer-Special 2024“ abgenommen.

Keine Chance: Henssler hält Sasha auf Distanz

Dabei blieb es dann aber. Sasha (Hauptspeise: Black Angus Steak mit Pico de Gallo von Radieschen und Melone mit gefüllter Paprika) war zwar motiviert, schien aber heillos überfordert mit dem Rezept. Lucki Maurer gab ihm beinahe jeden Handgriff vor. Dafür ließ er sich von Wontorra News aus seinem Leben und einen Tipp für eine glückliche Ehe entlocken. „Wir machen manchmal Urlaub in der eigenen Stadt. Wir nehmen uns ein Hotelzimmer, gehen schick essen und haben einen Abend nur ganz für uns. Ich kann es wirklich jedem nur empfehlen.“

Henssler fand das zwar erstaunlich, konnte aber beipflichten, dass viele Leute „das sich unterhalten verlernt“ hätten - vor allem mit den Kindern. Henssler: „Da kommen die zu viert rein und kaum sitzen sie, haben die Kids die Kopfhörer drin und das Tablet vor der Nase. Und dann wundern sich die Eltern, dass sie zu Hause mit so kleinen Psychos rumsitzen.“

Er selbst halte sich mit dem Handy zurück und habe nicht mal einen Fernseher im Schlafzimmer. Wontorra: „Was machste dann da?“ Henssler: „Hä?“ Wontorra witzelte „Schnelle Nummer halt“ in Anspielung auf Hensslers Instagram-Koch-Serie.

Am Grill holt sich Henssler die Zehner Nummer drei und vier und hielt Sasha mit 29:25 auf Distanz.

Überfordert: Jorge González vergisst die Kokosnuss

Eine Show mit Jorge González wird vor allem eines: nie langweilig. Im roten Feuerwehrmann-Overall gewandet und mit spaciger Brille und fast zehn Zentimeter Plateausohlen unter den High Heels versagte er allerdings beim Fußball-Darts (was er wohl auch mit Fußballschuhen getan hätte). Denn mit den hohen Hacken kam Henssler so gut klar, als trüge er sie täglich. Er legte sogar noch einen Model-Walk hin!

Beim Dessert (Kokos-Polenta-Schnitte mit gegrillter Ananas und rauchigen Kokosraspeln) gab González den slapstickhaften Entertainer, war aber vor allem überfordert. Beinahe hätte er sich beim Flambier-Versuch selbst abgefackelt. Am Ende fehlten auf Zarrellas und Rachs Tellern wichtige Zutaten. „Wer hat die Kokosnuss geholt?“, jammerten beide. González schob die Schuld auf seinen Koch-Coach: „Der Mann mit dem langen Bart hat alles gefressen.“

Henssler erwischte mit seiner Kokosnuss unterdessen Wontorra beim Aufklopfen: „Oh, jetzt hat er mich vollgespritzt“, jammerte sie zweideutig. Das war sogar Henssler peinlich: „Diese Steilvorlagen lass ich jetzt mal liegen.“

Mit 25:21 gewann Henssler auch die Nachspeise. Zudem gab er nur eine Küchen-Competition ab. Der Kantersieg war in trockenen Tüchern. „Well done“, lobte Wontorra ihren Master. „Im wahrsten Sinne des Wortes.“ (tsch)