„Ich könnte nicht stolzer sein“, sagt Heidi Klum zum Start der 20. Staffel „Germany's Next Topmodel“ (ProSieben) - und das nicht ohne Grund: Seit 2006 sucht Heidi erfolgreich Nachwuchs-Models im TV. Die Kritik an der Show - sexistisch, ausbeuterisch, Frauenbild von vorgestern - lächelt die 51-Jährige seit dem Start professionell weg. GNTM glänzt mit hohen Einschaltquoten und international bekannten Gastjuroren, in diesem Jahr sind etwa Supermodel Naomi Campbell und Schauspiel-Ikone Catherine Deneuve dabei.

In der Jubiläumsstaffel setzt Klum aber auch auf ihr engstes Umfeld und lädt nicht nur Ehemann Tom Kaulitz und Zwillingsbruder Bill, sondern auch Tochter Leni Klum als Gastjurorin ein. „Kurz vor dem Start der allerersten Staffel habe ich sie zu Welt gebracht“, sagt Heidi Klum stolz und erinnert sich lachend daran, wie sie die heute 20-Jährige „im Backstage noch gestillt hat“. Die ebenfalls modelnde Leni sagt: „Da schließt sich ein Kreis.“

Rund 100 weibliche Bewerberinnen stolzieren in München an dem Klum-Duo vorbei. Die erste Kandidatin, eine 31-Jährige, haut es jedoch direkt hin. „Alles okay bei dir? Neue Schuhe?“, fragt Heidi Klum besorgt nach und beteuert: „Das braucht dir gar nicht peinlich zu sein.“ Ihre Tochter Leni zeigt, dass man den Modeljob auch entspannt angehen kann: „Ich habe meine Beine nicht rasiert, ich trage ja eine Hose“, sagt sie.

Einige Kandidatinnen sehen sich schon als „Stars“

Nicht nur eine Bewerberin berichtet von dem sehnlichen Wunsch, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. „Ich mache so langweilige Sachen wie Blutabnahme und Urinuntersuchungen“, erzählt eine medizinische Fachangestellte, die sich zu Höherem berufen fühlt. „Ich will ein Star sein. Ich weiß, ich gehör' da hin!“ Für Schönheits-OPs hat sie schon rund 10.000 Euro ausgegeben. Eine Reinigungskraft wirbelt im Einspieler mit einem Staubsauger herum und wird mit den Worten zitiert: „Ich denke, ich kann so viel mehr aus meinem Leben machen“. Auch eine Kriminalkommissarin ist dabei: „Heute wird hier keiner verhaftet, hoffe ich mal“, kalauert Klum.

Die 51-Jährige hält auch in der Jubiläumsstaffel das „Diversity“-Motto hoch, sprich: Auch Menschen, die in der Modelbranche als zu klein, zu dick, zu alt und anderswie ungeeignet erscheinen, dürfen bei GNTM mitmachen. Ein Model trägt eine Zahnspange, eine Kandidatin erscheint in enger Trachten-Lederhose (“Mach mal Schuhplattler!“), eine Tochter hat ihre Mutter mitgebracht, es gibt Geschwister und ein Zwillingspaar, dieses Mal sind es Frauen.

Die 26 Jahre alte Nicole und ihre Schwester Sonja leben neben ihrem Elternhaus zusammen in einem Anbau. Während die eine Schwester „schon immer modeln wollte“, ist die andere eher introvertiert. „Ich hätte auch so gerne eine Zwillingsschwester“, flötet Heidi Klum, während sie die beiden Blondinen begutachtet. Sie seien „schon sehr unterschiedlich“, erkennt sie und schiebt hinterher, dass sie ja auch ihren Mann und seinem Bruder „sehr gut auseinander halten kann.“

GNTM 2025

Termine, Stream, Models – Alle Infos zur 20. Staffel von „Germany's Next Topmodel“

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Frust bei ausgeschiedenen Bewerberinnen

Doch nicht alle kommen weiter. Jada aus Berlin-Neukölln hat sich schon im Finale gesehen, fliegt direkt raus und schiebt danach mächtig Frust: „Keinen Bock mehr! Ich will nach Hause, ich hasse München!“ sagt sie, bevor sie in Richtung Burgerbrater davon rauscht. Auch bei der 19-jährigen Emma fließen Tränen: „Ich finde das so mies! Es fühlt sich gerade so an, als ob man versagt hätte, es ist halt sch...“, sagt sie.

Andere geben sich trotzig: „Ich denke, Heidi verpasst sehr viel, mich kennenzulernen“, sagt Melisa. Eine Kandidatin hat extra ihre Flitterwochen sausen lassen - und kommt trotzdem nicht weiter: „Dann gehe ich eben nachhause, da wartet ja mein Leben auf mich“, beruhigt sie sich selbst. Mehr Glück hat eine Kandidatin, die nach eigenen Angaben „nachts auf dem Aldi-Parkplatz mit meinem besten Freund den Walk geübt“ hat.

Beim Klum'schen Duo macht sich zwischenzeitlich Hunger breit, als sie erfahren, dass die Kandidatinnen Backstage mit deftigem Gulasch versorgt wurden. Heidi: „Ich hatte so einen langweiligen Salat, vielleicht ist ja noch was übrig?“

Boys, Boys, Boys

Am Ende schaffen es 49 Bewerberinnen in die nächste Runde. „Wo die Boys sind, weiß ich nicht, haben die überhaupt noch welche?“, hatte sich zuvor nicht nur eine Kandidatin gefragt. Die Antwort gibt Heidi Klum höchstselbst: „Der Mittwoch wird testosteronreich und ich freue mich darauf“, kündigt sie einen zusätzlichen Sendeplatz (ab 18.02.) nur für die Male Models an.

„Germany's Next Topmodel“ 2025

Das ist bisher über die Kölner Kandidatin und Kandidaten bekannt

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Erstmals gehen hier auch ältere und mehrgewichtige Männer an den Start. Erst Ende März werden dann Männer und Frauen zusammengeführt und es gibt wöchentlich wieder eine Sendung. Heidi Klum macht aber vorsichtshalber schon mal klar: „GNTM ist keine Datingshow! Es geht ums Modeln, nicht ums Knutschen!“ (tsch)