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Klare AnsageMarkus Söder legt sich mit Alice Weidel an - und zitiert Liebesfilm

Lesezeit 3 Minuten
Markus Söder hat Alice Weidel mit einem Zitat aus einem Liebesfilm gekontert. (Bild: 2025 Getty Images/Maja Hitij)

Markus Söder hat Alice Weidel mit einem Zitat aus einem Liebesfilm gekontert. (Bild: 2025 Getty Images/Maja Hitij)

Bei der „Elefantenrunde“ ist bei der ARD und beim ZDF heftig über die Bundestagswahl diskutiert worden. Dabei legte sich Alice Weidel mit Markus Söder an.

Die Union ist in Feierlaune: CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat die Bundestagswahl eindeutig für sich entschieden und strebt eine Regierungsbildung bis Ostern an. Zwar hätten sich CDU/CSU (28,5 %) das ein oder andere Prozent mehr gewünscht, können nach den vorläufigen Rechnungen vom Montagmorgen, bei denen nicht nur die FDP, sondern auch das BSW die Fünf-Prozent-Hürde verpasst, dafür auf die wohl präferierte Koalition alleine mit der SPD (16,4 %) hoffen.

Bei der „Elefantenrunde“ am Sonntagabend bei der ARD und beim ZDF schlossen Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU) jedenfalls abermals eine Zusammenarbeit mit der zweitstärksten Kraft, der AfD (20,8 %), aus. Deren Spitzenkandidatin Alice Weidel ließ es sich im großen TV-Talk entsprechend nicht nehmen, vehement gegen die Union zu feuern.

Friedrich Merz kontert Alice Weidel

So sei sich Alice Weidel sicher, dass eine Koalition zwischen CDU/CSU und SPD - oder gar noch den Grünen zusätzlich - keine vier Jahre überleben würde. Ihrer Meinung nach könne die Union ihre Vorhaben einzig und allein mit der AfD umsetzen, weshalb sie in Richtung von Friedrich Merz klarstellte: „Unsere Hand ist ausgestreckt.“ Schließlich würden die Bürgerinnen und Bürger den Zahlen zufolge eine schwarz-blaue Regierung wollen.

Das sah Merz völlig anders. „Da können Sie uns die Hand reichen, wie Sie wollen. Wir machen keine falsche Politik für dieses Land“, konterte der Kanzlerkandidat prompt, woraufhin Weidel ihm unterstellte, er würde seine eigene Kanzlerschaft über das Wohl des eigenen Landes stellen.

„Das ist das Muster, was wir von der AfD sehen. Die sogenannte Alternative für Deutschland ist nicht an Lösungen interessiert, sie freut sich an der Eskalation der Probleme“, wütete Merz zurück. Die Union sei nun dafür verantwortlich, dieses Spiel zu durchkreuzen. „Sind die Probleme gelöst, wird diese Partei auch wieder verschwinden“, prophezeite der CDU-Politiker weiter.

Vor allem beim Thema Ukraine-Krieg wurden die unterschiedlichen Ansichten von Merz, Söder und Weidel unverkennbar. Die AfD-Spitzenkandidatin erklärte erneut, dass ihrer Meinung nach die Schuldfrage an dem Krieg von Anfang an falsch gestellt worden sei. Markus Söder betonte hingegen deutlich, dass der Angriff und die Verbrechen von Russland durch nichts zu rechtfertigen seien.

„Es gibt für Mord überhaupt keine Begründung, auch keine historische“, widersprach Söder Weidel, die zuvor noch darauf verwiesen hatte, dass auch die Historie in Betracht gezogen werden müsse. Als der CSU-Politiker dann darauf zusprechen kam, dass Europa seine Freiheit verteidigen müsse, zitierte er einen Liebesfilm: „Wir mögen zwar ... Ich habe das mal in irgendeinem Film gesehen. Da hat jemand gesagt: Wir mögen zwar nicht die allergrößte Großmacht sein, aber wir sind immer noch ein großartiges Land mit Werten und die sollten wir verteidigen.“

Markus Söder ist großer Film-Fan

Markus Söder spielte damit auf die romantische Komödie „Tatsächlich... Liebe“ (Originaltitel: „Love Actually“) aus dem Jahr 2003 an, die mehrere miteinander verwobene Liebesgeschichten in der Vorweihnachtszeit in London erzählt. Darin verliebt sich der britische Premierminister (Hugh Grant) in seine charmante Assistentin Natalie (Martine McCutcheon), kämpft aber mit den Erwartungen seines Amtes.

Das genaue Filmzitat, bei dem der britische Premierminister dem US-Präsidenten (gespielt von Billy Bob Thornton) auf einer Pressekonferenz eine Absage erteilt, lautet: „Eine Großmacht mögen wir nicht sein, aber dafür ein großartiges Land. Wir sind das Land von Shakespeare. Churchill. Den Beatles. Sean Connery. Harry Potter. David Beckhams rechtem Fuß, David Beckhams linkem Fuß, wenn wir schon dabei sind.“

Markus Söder hat in der Vergangenheit schon mehrfach bekundet, dass er ein großer Film-Fan ist - vor allem von Science-Fiction- und Fantasy-Streifen wie „Star Wars“ oder „Herr der Ringe“. Auf Faschingsveranstaltungen zeigte er sich auch schon verkleidet als Shrek und Homer Simpson. Anscheinend finden aber auch Liebesfilme an gemütlichen Abenden von Markus Söder ihren Platz. (tsch)