Obwohl es gar nicht angeordnet war, erschien Melanie Müller überraschend zum letzten Verhandlungstag im Hitlergruß-Prozess am Freitag (23. August) vor dem Amtsgericht Leipzig. Die Schlagersängerin trug einen cremefarbenem Einteiler und schwarze High Heels, um sich ihr Urteil abzuholen.

Die umstrittene Ballermann-Sängerin Melanie Müller soll wegen Zeigens des Hitlergrußes mehrere zehntausend Euro Geldstrafe zahlen. Das Amtsgericht Leipzig sprach die 36-Jährige am Freitag des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen schuldig und verurteilte sie zu insgesamt 80.000 Euro Geldstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Hitlergruß-Prozess: Melanie Müller erscheint überraschend zur Urteilsverkündung

Da bei einer Hausdurchsuchung außerdem 0,69 Gramm Kokain und eine Ecstasy-Tablette gefunden wurden, wurde Melanie Müller außerdem wegen Besitzes von Betäubungsmitteln schuldig gesprochen.

Die 36-Jährige war im Laufe der Verhandlung in den vergangenen Wochen mehrfach unentschuldigt nicht vor Gericht erschienen. Bei zwei früheren Terminen hatte sich Melanie Müller krankgemeldet, was dem Richter nicht gefiel. Trotzdem hätte die Ballermann-Sängerin zur heutigen Urteilsverkündung nach richterlicher Anordnung nicht persönlich erscheinen müssen.

Melanie Müller ist jetzt vorbestraft

Nachdem Melanie Müller in den Gerichtssaal gehetzt war, stand die Vernehmung einer Zeugin auf dem Programm. Die Zeugin wurde schnell entlassen, sie konnte sich an nichts Konkretes mehr erinnern. Dann folgten die Plädoyers: Melanie Müllers Anwalt plädierte auf einen Freispruch, die Staatsanwaltschaft forderte eine Geldstrafe von 95 Tagessätzen zu je 60 Euro.

Melanie Müller trat im September 2022 in Leipzig als Sängerin vor einer Rockergruppierung auf, die nach den Worten von Richter Lucas Findeisen dem rechten Milieu zuzuordnen ist. Auf der Bühne soll sie mehrfach den rechten Arm gehoben haben. Aus dem Publikum seien mehrfach Naziparolen gerufen worden, Melanie Müller habe zudem wiederholt „Zickezacke“ gerufen, was vom Publikum mit „Heil, Heil, Heil“-Rufen beantwortet worden sei.

Melanie Müller bestreitet die Hitlergruß-Vorwürfe

Die Ermittlungen waren durch ein Video angestoßen worden, in dem Müller zu sehen war, wie sie während des Auftritts mehrmals den rechten Arm in die Höhe schnellen ließ, was an den Hitlergruß erinnerte. Melanie Müller bestritt die Vorwürfe.

Gegenüber Medien sagte sie, dass diese Geste seit Jahren Teil ihres Bühnenauftritts sei. Auch habe die Handbewegung keinen rechtsradikalen Hintergrund. In einem Statement teilte sie damals mit, „mit Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut nichts am Hut“ zu haben.

Melanie Müller hat zwei Kinder aus Ehe mit Mike Blümer

Melanie Müller, die bürgerlich Melanie Blümer heißt, wurde im sächsischen Oschatz geboren. Durch ihre Teilnahme beim „Der Bachelor“ (2013) wurde sie bekannt. 2014 gewann sie die achte Staffel der RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ und war danach noch in zahlreichen TV-Formaten zu sehen.

Von 2014 bis Ende 2021 war Melanie Müller mit Mike Blümer verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder, ein Mädchen (Jahrgang 2017) und einen Jungen (Jahrgang 2019).

Neben ihrer Fernseh- und Musikkarriere arbeitete Melanie Müller auch in der Erotikbranche und hatte ein eigenes Modelabel. Als Schlagersängerin tritt sie unter anderem auf Mallorca am Ballermann auf und hat mehrere Schlager veröffentlicht.

Skandal um Schlagersängerin

Melanie Müller wegen Drogen und mutmaßlichem Hitlergruß vor Gericht

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In den letzten Jahren geriet sie immer wieder durch umstrittene Auftritte und Äußerungen in die Schlagzeilen. Dazu trägt auch ihre äußerliche Erscheinung bei. Durch diverse Schönheits-Operationen hat sich Melanie Müller besonders im Gesicht stark verändert. (mbr/dpa/afp)