Was aussah wie Puppenschuhe, waren in Wirklichkeit winzige Sporttreter mit ungleich größerer Geschichte. Der „Bares für Rares“-Experte dämpfte zwar die Erwartungen. Das aber bremste die Händler nicht.
Mini-Schuhe mit Mega-Geschichte„Bares für Rares“-Händler landet Volltreffer
Anpfiff im Pulheimer Walzwerk: Zwei „Bares für Rares“-Händler wurden in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow zu Kontrahenten auf dem Bieter-Spielfeld. Doch um welche Niedlichkeit mit großer Geschichte duellierten sich die beiden?
Es ging um winzige Adidas-Schuhe mit großer Sportgeschichte, die im Jahr 1954 geschrieben wurde. Moderator Horst Lichter war entzückt von den Miniatur-Nachbildungen ebenjener Schuhe, welche die legendäre Deutsche Fußball-Nationalmannschaft beim „Wunder von Bern“ von 1954 getragen hatte. Das war jedoch nicht das Einzige, was ihm daran gefiel.
Mitegbracht hatte die Rarität Verkäuferin Doris. Deren Tante hegte und pflegte das Andenken wie einen Schatz. Die Tante arbeitete einst in einer Sportschule in Duisburg, war fußballbegeistert - und sie sammelte dort fleißig Autogramme auf den Schühchen! Da staunte selbst der Gastgeber: „Wow, da haben aber ordentlich Leute drauf unterschrieben.“ Und zwar teils ziemlich namhafte!
Highlight der Sportgeschichte - in nahezu perfektem Zustand
An der einen Schuhspitze hatte sich zum Beispiel Sepp Herberger verewigt - Bundestrainer ebenjener Fußballmannschaft, die 1954 Weltmeister wurde. Auch weitere Helden von 1954 wie Max Morlock, Helmut Rahn und Fritz Walter hatten ihren Namen auf die Stollenschuhe geschrieben. Wenn das mal kein echtes Highlight aus der Sportgeschichte war - zudem in nahezu perfektem Zustand!
Leider fehlte Franz Beckenbauer. Allerdings war der 1954 auch noch kein Nationalspieler. Deutschmanek wusste obendrein, dass diese Miniatur-Schühchen, die in den 60-ern als Werbemittel hergestellt wurden, sogar mit Unterschriften gar nicht so selten waren.
„Nicht selten genug“: Experte grätscht dazwischen
Von den gewünschten 500 Euro der Damen lag seine Expertise von nur 150 bis 200 Euro doch recht deutlich entfernt. „Die Schuhe sind nicht selten genug, um den hohen Wunsch zu rechtfertigen.“ Die Händlerkarte wollten Mutter und Tochter trotzdem annehmen. Das erwies sich nicht als Fehler.
„Mit diesen Autogrammen ist das was Sammelwürdiges“, wusste Christian Vechtel, als er die winzigen Objekte erblickte. Doch auch sein Kontrahent Anaisio Guedes wollte einen Treffer landen. Das heiß umkämpfte Match gewann Vechtel für sich: Mit seinen 350 gebotenen Euro schoss er am Ende das Golden Goal - und lag damit auch deutlich über dem Expertenpreis. (tsch)