Ein vorgezogenes Weihnachtsfest - mit Palina Rojinski in einer Art Geschenkverpackung, einer total gerührten und geschüttelten Vorjahres-Gewinnerin, einem plötzlich ganz plüschigem Irland-Raubein, und nicht ganz jugendfreien Sprüchen. Und die Siegerin der elften Staffel sorgte für Freudentränen.
„Mir ist die Milch eingeschossen“Mirja Boes verliert beim Abfeiern der Masken-Siegerin alle Hemmungen
Wäre hätte gedacht, dass im großen Weihnachtsglanz-Goldglitzer-Finale der elften „The Masked Singer“-Staffel am Samstagabend bei ProSieben nicht nur alle Masken fallen, wie Moderator Matthias Opdenhövel das immer wieder betonte. Auch das eine oder andere Mundwerk lockerte sich. Und dann gingen gelegentlich sogar die guten Sitten flöten - zumindest, was die alte Tradition angeht, über die festlichsten Tages des Jahres lieber nur vornehme Worte zu wählen.
Gut, von Rea Garvey, dem immer etwas robuster argumentierenden früheren Reamonn-Frontmann ist man ab und an deftige Sprüche gewohnt. Und so kann man dem Iren mit dem unwiderstehlichen Raubein-Charme vielleicht sogar ganz gut verzeihen, dass er den Hit „Herz über Kopf“ von Joris ungeniert umdichtete.
Rea Garvey derbe Ballermann-Variante von „Herz über Kopf“
„Kopf überm Ar.ch, sagt man das nicht so?“, wollte Rea mit gespielter Unschuldsmiene von seinen Mitstreitern aus dem Promi-Rate-Team wissen. Das sagt man nicht so! Allerdings schwebte dem irischen Sänger, der sich diesmal mit rosa Plüsch-Ärmeln ungewohnt knuffig kleidete, ja auch eher ein Ballermann-Song vor, den er als Joris-Variante angeblich so schnell wie möglich herausbringen möchte. Man wird Rea beim Wort nehmen müssen.
Dass allerdings überhaupt rund um den Klassiker „Herz über Kopf“ philosophiert wurde, hatte natürlich einen guten Grund: Immerhin gab es ja die letzten verbliebenen vier Maskenträger zu entlarven. Und dass sich in einem von ihnen definitiv der Sänger Joris verbergen würde, davon war Rea Garvey felsenfest überzeugt. Keine echte Überraschung: Er lag natürlich goldrichtig.
„Noch nie hat jemand so wenig transpiriert“
Allerdings galt es zunächst eine andere der putzigen Kostümierungen zu „entblättern“: Als erste Maske des Finalabends musste sich Willy W. zu erkennen geben - das Plüsch-Monster mit den Hörnchen und den Krallenfüßen. „Für mich ist Willy der wahre Weihnachtsmann“, schmachtete ihn Rate-Prinzissin Palina Rojinski an. „Er verteilt so viel Liebe.“
Doch natürlich machte auch Willy was her. Er lieferte erneut eine grandiose Show ab - mit dem Song „Bye, Bye, Bye“ von N'Sync. Allerdings war der Titel dann doch auch schon eine Art Omen. Immerhin schaffte es die Plüsch-Maske nicht in die Runde der letzten Drei. Und als Willy die Maske abnahm, kam ein echter Sympathieträger zum Vorschein: der Rapper Eko Fresh. Der 41-Jährige schaffte es zudem, was selten gelingt: Er verblüffte Matthias Opdenhövel. „Noch nie hat jemand so wenig transpiriert“, lobte er Eko Fresh. „Du bist wirklich fresh.“
„Ich habe ein halbes Auto getragen auf dem Kopf.“
Während sich beim Tippen auf die wahre Identität von Willy W. Promis und auch die abstimmenden Zuschauer letztlich weitgehend einig waren, sorgte die geheimnisvolle Qualle, die sich auch fürs Finale“quallifiiziert“ hatte, für etwas mehr Verwirrung. Nach ihrem ersten Song „Dreamgirls“ war sich fast das gesamte Rate-Pult einig, dass ein weibliches Mitglied des Kelly-Familienclans in der fantasievollen Verkleidung stecken musste.
Nach der zweiten Quallen-Performance „How Do I Live“ von LeAnne Ri´mes war das Bild unklarer. Und auch ganz so überzeugend fiel der Song nicht aus. Letztlich musste sich die Qualle ebenfalls vorzeitig zu erkennen geben und schaffte es so auf den dritten Platz. Unter der Meeres-Larve steckte: Mandy Capristo, ehemals bekannt geworden mit der Castingshow-Band Monrose.
Große Überraschung: Auch sie schien so gut wie gar nicht zu schwitzen unter der Maske. Allerdings sagte sie auch: „Ich habe ein halbes Auto getragen auf dem Kopf.“ Da darf man dann auch mal ein wenig stöhnen. Schlimmer noch: Mandy Capristo hatte offenbar echt zu kämpfen mit dem Verkleidungskonzept. „Ich habe eigentlich Platzangst.“ Bravourös gemeistert!
Finales Final-Duell: Kess gegen süß
Damit lief dann das Final-Duell des Finales auf einen Zweikampf zu, der eigentlich zwei gleichberechtigte Gewinner vertragen hätte. Mit ihrem jeweiligen Lieblingssong der Staffel buhlten noch einmal der kesse Pirat und die nicht minder bezaubernde Panda-Sängerin um die Gunst von Jury und Publikum. Mit der liebenswerten, kindlichen und damit schützenswert süßen Aura begeisterte vor allem das Bärchen mit den Kulleraugen.
Bei Mirja Boes, im Vorjahr im Floh-Kostüm Siegerin bei „The Masked Singer“ und fürs Finale ins Rate-Team an die Seite von Rick Kavanian zurückgekehrt, sorgte die Panda-Sängerin sogar für ganz besondere Regungen: „Mir ist wieder die Milch eingeschossen“, sagte die Komikerin und Schauspielerin unverblümt. „Ich habe so Muttergefühle.“
Doch zunächst galt es dann doch den Piraten zu enttarnen: Er gab noch einmal den Song „Pompeii“ von Bastille zum Besten und begeisterte damit vor allem Palina, den größten Piraten-Fan. „Es war total magisch“, jubelte sie. „Alle waren verzaubert.“ Wer genau hinsah, erkannte sogar Tränchen. Umso größer die Vorfreude, endlich einen Star „in echt“ zu begrüßen, auf den sich letztlich dann doch alle einigen konnten.
„Ich bin mir zu einer Million Prozent sicher, dass es Joris ist“, sagte Rea Garvey. Und natürlich hatte er recht: Joris steckte in der Playmobil-Piraten-Maske. Und - oh Wunder! - er transpirierte. „Ich bin der erste, der verschwitzt ist“, sagte er selbst.
Plötzlich hat auch Ray Garvey feuchte Augen
Und damit stand die Siegerin der Staffel fest: die Panda-Frau. Nur wer war sie wirklich? Als die Konfetti-Kanonen die Glitzer-Fetzchen durchs Studio schossen, bekam dann sogar Raubein Rea feuchte Augen. Tränen? Angeblich nicht. Der Ire behauptete, er hätte etwas ins Auge bekommen. Trotzdem: große Rührung. Und eine sehr würdige Gewinnerin.
Rea hatte ja lange stur behauptet, in der Panda-Verkleidung könnte nur ein Star stecken: Zoe Wees. Kurz vor Schluss entschied er sich allerdings doch weise, sich seiner Kollegin Palina anzuschließen. Und die war sich sicher, dass nur ein junger Star, im Panda-Kostüm stecken könnte: die Mannheimer Sängerin Loi, die einst auch bei „The Voice Kids“ ins Finale gekommen war.
Genau so war es: Die 22-jährige Loi ist die neue „The Masked Singer“-Gewinnerin. Großer Respekt. Gratulation. Verdient gewonnen! Und auch Mirja Boes hat mit ihrer Milch-Beichte nicht zu dick aufgetragen: Man darf ihren Mutterinstinkten offenbar bestens vertrauen. (tsch)