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„Mir ist richtig schlecht“Joko Winterscheidt stöhnt in irrem Show-Finale

Lesezeit 5 Minuten
Coole Socke: Rea Garvey (links) kokkettiert zwar oft mit seinen Wissenslücken. Aber entweder er bluffte. Oder er hat einfach viel Glück biem Raten. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Coole Socke: Rea Garvey (links) kokkettiert zwar oft mit seinen Wissenslücken. Aber entweder er bluffte. Oder er hat einfach viel Glück biem Raten. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Am Sonntagabend kehrte die einfallsreichste Rateshow im deutschen Fernsehen zurück - und Show-Erfinder Joko musste gleich um die Moderation fürchten.

Hier passt einfach alles: eine spielfreudige Band, anarchisch-witzige Spielideen, schlagfertige Kandidaten und ein begeistertes Studio-Publikum. An „Wer stiehlt mir die Show?“, dem mehrfach preisgekrönten ProSieben-Hit, führt weiterhin kein Weg vorbei. Das zeigte sich auch am Sonntagabend, als die erste von sechs neuen Folgen der mittlerweile achten Staffel ausgestrahlt wurde - und Moderator Joko Winterscheidt sich selbst vollmundig als den „besten Joko aller Zeit“ begrüßte.

Irre lustig, mega spannend: Joko Winterscheidt geriet schon im ersten Wettkampf gegen Heike Makatsch, Teddy Teclebrhan und Rea Garvey mächtig unter Druck. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Irre lustig, mega spannend: Joko Winterscheidt geriet schon im ersten Wettkampf gegen Heike Makatsch, Teddy Teclebrhan und Rea Garvey mächtig unter Druck. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Hier darf er das, hier passt das. Bleibt nur abzuwarten, wie lange er die Moderatoren-Rolle behalten darf.

Denn genau darum geht es bekanntlich: Joko Winterscheidt die Kontrolle über „seine“ Show wieder abzunehmen. Nach dem ersten Schaulaufen der neuen Promi-Herausforderer - Schauspielerin Heike Makatsch, „The Voice of Germany“-Coach Rea Garvey sowie Chaos-Komiker Teddy Teclebrhan drängt sich der Eindruck auf: Sie machen ihren Job ausgezeichnet.

„Mein Ziel ist es, vier- bis fünfmal die Show zu gewinnen“

Eine Rechnung offen. „Ich bin ja in zwei Teilen hier, ich bin damals gebrochen aus dieser Showgegangen, deswegen bin ich hier, um mich zusammenzuflicken“, sagte Teddy. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Eine Rechnung offen. „Ich bin ja in zwei Teilen hier, ich bin damals gebrochen aus dieser Showgegangen, deswegen bin ich hier, um mich zusammenzuflicken“, sagte Teddy. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Besonders motiviert wirkte Rückkehrer Teddy, der schon 2021 zur Raterunde der zweiten Staffel gezählt hatte. Er konnte sich bisweilen nicht auf seinem Stuhl hinter dem Quizpult halten, turnte wild durchs Studio und musste immer wieder aufgestaute Wettkampf-Energie durch Tanz- und Fitness-Bewegungen ablassen.

Joko Winterscheidt gegenüber machte er eine knallharte Ansage. „Mein Ziel ist es, vier- bis fünfmal die Show zu gewinnen“, so Teddy Teclebrhan. „Ich bin ja in zwei Teilen hier“, sagte er und ließ das Publikum kurz staunen. „Ich bin damals gebrochen aus dieser Show gegangen, deswegen bin ich hier, um mich zusammenzuflicken.“

Heike Makatsch möchte wieder modiereien - als „Traumabewältigung“

Zuletzt war Heike Makatsch lange erfolgreiche Schauspielerin, doch ihre Anfänge lagen beim Moderieren. Ein Comeback wäre für sie eine „Traumabewältigung“, sagte sie. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Zuletzt war Heike Makatsch lange erfolgreiche Schauspielerin, doch ihre Anfänge lagen beim Moderieren. Ein Comeback wäre für sie eine „Traumabewältigung“, sagte sie. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Recht ähnlich klang auch die Kampfansage, die Heike Makatsch hören ließ. Sie spielte ein wenig die Enttäuschte - nämlich darüber, dass sie jetzt erst als Kandidatin zur Teilnahme bei „Wer stiehlt mir die Show?“ eingeladen wurde. „Ich habe darauf gewartet, dass ihr mich fragt“, sagte sie. Ihre Zeit bei VIVA hat Makatsch weit hinter sich gelassen. Heute gilt sie als renommierte Schauspielerin. Falls sie Moderatorin der Show wird, wäre das für sie „ein bisschen wie eine Traumabewältigung“.

Seelisch ausgeglichen wirkte da im Vergleich Rea Garvey. Der Ire präsentierte sich zwar mit einem wüsten Vokuhila-Haarschnitt, gab sich generell aber eher friedlich - und gelassen. „Ich bin absolut ehrgeizig“, sagte er zwar über sich selbst, fügte dann aber schnell an: „... auch ein guter Verlierer“. Dass er gelegentlich mit Lücken in seinem Allgemeinwissen zu kämpfen hat, gestand er offen ein und bemühte sich um Humor. „Meine Erdkundelehrerin hat mich gehasst“, sagte Rea dann, wenn es um Geografie-Fragen ging, die ihm gar nicht behagten.

Joko Winterscheidt liebt seine Band. Tatsächlich begeisterten „The Mighty Winterscheidts“ immer wieder mit ausgelassene Spielfreude. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Joko Winterscheidt liebt seine Band. Tatsächlich begeisterten „The Mighty Winterscheidts“ immer wieder mit ausgelassene Spielfreude. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

„Das war nicht in meinem Kopf“, radebrechte er ab und an. Eine charmante Allzweck-Erklärung! Allerdings: Rea traut sich bekanntlich was. Und vielleicht ist er auch ein genialer Bluff-Künstler: Immerhin betonte er oft, aus Verlegenheit lediglich raten zu müssen. Und dann lag er meistens überraschend doch - goldrichtig. Rea Garvey gelang die Sensation des Auftaktabends.

„Können wir es so machen, dass ich mich entscheide zu gehen?“

Tatsächlich schleppte er sich zunächst mehr schlecht als recht durch die ersten Runden, lag allerdings doch deutlich vor Teddy Teclebrhan und der charmanten, wenn auch etwa allzu häufig nervös kichernden „Wildcard“-Kandidatin Jessica, einer Trash-TV-Kennerin aus Ilmenau. Es kam leider, wie es kommen musste: Jessica schied als Erste aush, gefolgt von Zappelphilipp Teddy.

Nervenstärke bis in die Finalrunde: Erst bei der allerletzen Frage entschied sich, dass Rea Garvey doch nicht die Show übernehmen darf - bis auf Weiteres. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Nervenstärke bis in die Finalrunde: Erst bei der allerletzen Frage entschied sich, dass Rea Garvey doch nicht die Show übernehmen darf - bis auf Weiteres. (Bild: Joyn / Florida TV / Julian Mathieu)

Der liebenswert verpeilt wirkende Deutsch-Eritreer, der bekanntlich seine Jugendzeit am Rand der Schwäbischen Alb verbrachte, nahm sein Ausscheiden allerdings nicht nur mit Humor. Er fand auch eine sehr würdevolle Lösung, um den gefürchteten „Walk of Shame“ heraus aus dem Studio anzutreten.

„Können wir es so machen, dass ich mich entscheide zu gehen?“, schlug Teddy dem Moderator vor, als sein Rauswurf anstand. Joko ließ sich auf das gesichtswahrende Spiel ein. Er fragte den Komiker, wie er sich fühle. Teddy antwortete nonchalant, dass er lieber nach Hause gehen würde - um nächste Woche einfach wiederzukommen. Und dann natürlich zu gewinnen, versteht sich. Teddy zog ab. „Ich gönn's Heike voll“, sagt er zum Abschied. Und nach einer rhetorisch auffälligen Pause sagte er: „... Rea auch“.

Joko lobt seinen Herausforderer: „Unfassbar gut gespielt“

Rea Garvey hatte aber kein Mitleid nötig: Im von ProSieben neu konzipierten Halbfinale trumpfte er auf. Da ging es um ein Duell zwischen ihm und Heike Makatsch - beim Spiel „Ich lass mich von dir entscheiden“. Dahinter steckte mal wieder ein ungewöhnliche, witzige Logik: Punkten konnte man nicht nur durch eigenes Wissen, sondern durch eine geschickte Strategie. Es ging darum, im Vorfeld abzuschätzen, ob die Gegenseite eine Frage wohl beantworten konnte oder eher nicht. So konnte man Punktwerte bestimmen, die dann entweder aufgezählt oder abgezogen wurden. „Ich hab' ganz schwitzige Hände davon“, stöhnte Heike Makatsch bald.

Es zeigte sich: Ihre Sorgen waren mehr als berechtigt. Der Musiker Rea entschied durch gutes Taktieren - und mit viel Glück - das Halbfinale für sich und stand dann im Final-Duell Joko Winterscheidt gegenüber. Hier schlug sich der Ire dann ebenfalls genial gut. Die Entscheidung fiel in der letzten Frage. „Mir ist richtig schlecht“, stöhnte Winterscheidt.

Doch dann bei der finalen Finalfrage, welche Berufsgruppe die Technik des sogenannten „Touch and Go“ beherrschen müsse, leistete sich Joko keinen Patzer. Zwar wusste zwar auch Rea ganz richtig, dass dies auf Piloten zutrifft. Doch der entscheidende Punkt ging an Moderator Winterscheidt, weil er diese Antwort eben auch notiert hatte.

Puh, gerade noch mal gut gegangen aus Joko-Sicht. „Unfassbar gut gespielt“, lobte er seinen Gegner. Rea kommt mit aller Macht zurück - nächste Woche! (tsch)