Als junger Koch hing die erhoffte Ausbildung Steffen Hensslers an einem Lottoschein. Im SWR-Format „Kurzstrecke mit Pierre M. Krause“ erläuterte der TV-Star die Methode, die ihm nach zweieinhalb Monaten fünf Richtige bescherte.
„Nach Hause gerannt wie ein Irrer“Mit dieser Methode gewann Steffen Henssler im Lotto
Es läuft bei Steffen Henssler. 18 Restaurants betreibt der 52-Jährige nach eigenen Angaben in ganz Deutschland. Weil seine TV-Show „Grill den Henssler“ ein großer Erfolg ist, startete jüngst bei VOX der Ableger „Deutschland grillt den Henssler“.
Dabei sah es für den Hamburger Gastronom nicht immer so rosig aus. Die Grundlagen seines heutigen Erfolgs als Hamburger „Fisch-Papst“ legte Henssler in Los Angeles bei der California Sushi Academy. Die Ausbildung in den USA hätte er sich ohne einen Lottogewinn zu rechten Zeit aber nicht leisten können.
In der SWR-Reihe „Kurzstrecke mit Pierre M. Krause“ (abrufbar in der Mediathek) erläutert Henssler ausführlich, mit welcher Methode er damals zum rettenden Gewinn kam. Er habe von Woche zu Woche immer genau die Zahlen auf seinem Schein geändert, die in der Vorwoche gezogen wurden. Habe er also zwei Richtige gehabt, „dann habe ich diese zwei gegen zwei neue Zahlen eingetauscht, weil ich dachte, nächste Woche werden die zwei bestimmt nicht noch mal kommen“.
Steffen Henssler: „Ich hab' die Zahlen gesehen und wusste sofort, da ist was“
Henssler berichtet im „Kurzstrecke“-Film dem völlig verblüfften Moderator Pierre M. Krause: „Das Krasse ist, nach zweieinhalb Monaten habe ich gewonnen.“ In der Woche zuvor habe er nicht eine richtige Zahl gehabt. Also habe er noch mal den Lottoschein mit denselben Zahlen eingereicht und nach der Ziehung beim Blick auf die Zeitung beim Bäcker gleich ein gutes Gefühl gehabt: „Ich hab' die Zahlen gesehen, und ich wusste sofort, da ist was. Ich bin nach Hause gerannt wie so'n Irrer“, erinnert sich Henssler.
Fünf Richtige waren es am Ende. 42.000 D-Mark habe der Gewinn betragen. Damit habe er seine „Miesen auf dem Konto“ begleichen können und zugleich „genug Geld für Amerika“ gehabt.
Seither hat Steffen Henssler nur noch sporadisch Lotto gespielt. Sein Rat: „Wenn, dann richtig! Dieses 'Ich spiel mal so'n bisschen', das kannst du dir schenken. Entweder machst du's richtig oder gar nicht - wenn du damit auch was erreichen willst.“
„Ich bin mit mir selbst unfassbar im Reinen“
Erreicht hat Steffen Henssler inzwischen jede Menge. Für ihn sei das ein Ergebnis dessen, wie er das Leben sieht. „Ich sehe es als riesige Chance. Ich freu mich erst mal, dass ich es geschafft habe, auf die Welt zu kommen. Grundsätzlich freue ich mich über alles.“
Auch sei er mit sich selbst „unfassbar im Reinen“, wie der TV-Koch beteuert. Zweimal sei er in seinem Leben „richtig schön durchs Feuer gegangen“, blickt Henssler auf einschneidende Momente zurück: „Ich habe sehr früh in meinem Leben meine Mutter verloren. Das Zweite war meine Kochlehre. Da ging's richtig zur Sache.“ Seither könne ihn nichts aus der Bahn werfen, auch keine Restaurant-Pleite oder eine abgesetzte TV-Show wie „Schlag den Henssler“, die bei ProSieben scheiterte: „Ich weiß, dass ich alles gegeben habe. Das hat in dem Fall halt nicht funktioniert, und das akzeptiere ich auch.“
Zukunftspläne hegt Steffen Henssler aktuell vor allem abseits der Küchen. „Geschäftlich lasse ich mich eher treiben“, sagt der Koch, der dafür jüngst das Bergsteigen für sich entdeckt hat und schon zweimal auf dem Kilimandscharo stand. Der Gipfel des höchsten Berges Afrikas liegt auf 5.895 Metern. Nach Hensslers Geschmack darf es sogar noch höher hinausgehen: „So'n Achttausender wäre schon noch mal was.“ Allerdings müsse man sich für eine Himalaya-Expedition eineinhalb Monate mit Vorbereitung Zeit nehmen: „Das darf man nicht unterschätzen.“ (tsch)