Mit „so viel Leidenschaft“ hat Horst Lichter die „Bares für Rares“-Expertin selten erlebt. Kein Wunder: Denn ihre meisterhafte Brosche wurde zum absoluten „Tagessieg“.
„Nach so vielen Jahren“„Bares für Rares“-Expertin völlig aus dem Häuschen
Nicht nur Horst Lichters Augen funkelten in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ um die Wette. Denn eine hochkarätige Brosche hatte es vor allem Heide Rezepa-Zabel angetan, die das „phantastische Schmuckstück“ in den Himmel lobte. Für Lichter stand schnell fest: Das könnte der „Tagessieg“ werden.
Barbara aus Bensberg wollte eine hochkarätige Brosche veräußern, denn sie „ist doch nicht so der Brillant-Typ“. Kaum verständlich für Heide Rezepa-Zabel, die ganz verzaubert von dem schönen Schmuck schien. „Nach so vielen Jahren, und es tauchen immer noch so besondere Stücke auf“, säuselte sie verliebt.
Horst Lichter: „Ich habe die Frau Doktor selten mit so viel Leidenschaft reden hören“
„Ein phantastisches Schmuckstück“, fand die Expertin und kam aus dem Schwärmen kaum heraus: „Man könnte es nicht besser machen, sie sieht einfach toll aus.“ Aufgrund der Leichtigkeit im Design und der punktgenauen Symmetrie datierte die Expertin den Art-Déco-Schmuck aus Platin mit Altschliff-Diamanten (sechs Karat) in den 1930er Jahren.
„Ich habe die Frau Doktor selten mit so viel Leidenschaft reden hören“, meinte Lichter und Rezepa-Zabel betonte: „Das ist wirklich ganz hohe Goldschmiedekunst“ - leider ohne Herstellerstempel. „Schade“, schnaufte Lichter und fragte stattdessen nach dem Wunschpreis: „Dafür halte ich mich mal lieber am Tisch fest“, falls ihn die Höhe umhauen sollte.
Der Wunschpreis lag bei 7.000 Euro. Den Wert für die Diamantbrosche konnte auch Expertin Rezepa-Zabel bestätigen und erhöhte sogar noch auf 8.000 Euro als oberste Grenze. Lichter freute sich mit der Verkäuferin und strahlte stolz seine Expertin an: „Bis jetzt hat sie den Tagessieg.“
„Oh, eine wunderschöne Brosche“, glänzten die Augen von Susanne Steiger, als sie den Hochkaräter zu Gesicht bekam: „Wow, die funkelt aber.“ Zudem würdigte die Händlerin auch die Handwerkskunst: „Das ist wirklich meisterhaft.“ Als sie die Karatzahl dazu noch hörte schlackerten ihr vollends die Ohren: „Wahnsinn!“
Susanne Steiger geht leer aus
Vor allem der seltene Triangelschliff des mittleren Diamanten sorgte auch für neugierige Blicke von Steigers Sitznachbarn Julian Schmitz-Avila. „Da weint sogar der Himmel, dass sie sich davon trennen möchten“, wandte sich der Händler an die Verkäuferin. Doch als er das Stück selbst in der Hand hielt, prustete er nur noch „mein lieber Scholli“.
Danach wanderte die Brosche unter die Tageslichtlampe von Fabian Kahl und erhielt weiter Applaus: „Boah, Wahnsinn.“ Das erste Gebot kam aber von Händlerin Steiger in Höhe von 2.000 Euro. Im schnellen Schlagabtausch mit Schmitz-Avila erreichten die Gebote 3.800 Euro - aber in zu kleinen Schritten, fand die Verkäuferin.
So ließ die Verkäuferin ihren Wunschpreis von „mindestens 6.000 Euro“ fallen und stachelte damit das Duell zwischen Steiger und Schmitz-Avila weiter an. Erst als der Händler die Schmerzgrenze knackte und 6.000 Euro bot, stieg Steiger aus - mit einem weinenden Auge, denn „die Brosche kann man nicht noch mal so herstellen“.
„Bares für Rares“: Die weiteren Objekte der Sendung
Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Porzellanfigur, die laut Friederike Werner die Mode aus der Renaissance um 1500 trug, in den 1920er Jahren datiert. Gewünscht wurden 2.000 Euro, doch Expertin Werner taxierte nur 250 bis 300 Euro. Die Händlerkarte wurde dennoch angenommen und die Figur für 270 Euro an David Suppes gezahlt.
Skier und Stöcke datierte Detlev Kümmel anhand der Bindung in den 1930er Jahren. Der Wunschpreis für die „Zugspitz-Ski“ von Anton Laupheimer lag bei 150 Euro. Doch nach der Schätzung von 70 bis 100 Euro wurden die Objekte auch für 100 Euro an David Suppes verkauft.
Ein spätes Acryl-Bild (1969) von Bauhaus-Künstler Fritz Kuhr war Friederike Werner zufolge 600 bis 800 Euro wert - obwohl der Künstler „ganz zu Unrecht“ etwas in Vergessenheit geraten war. Der Wunschpreis betrug 500 bis 700 Euro. Am Ende zahlte David Suppes 600 Euro.
Ein sogenanntes Mignardise-Besteck (um 1900) aus 950er Silber für kleine Kuchen und Pralinen stammte aus Paris und war laut Rezepa-Zabel 250 bis 280 Euro wert. Für das Art-Déco-Set wünschte sich die Verkäuferin nur 100 Euro, verkaufte aber für 400 Euro an Susanne Steiger.
Experte Kümmel erkannte die Spiele „Game & Watch“ von Nintendo als „Vorläufer der Gameboys“ aus den 1980er Jahren. „Die waren früher der Renner“, so Kümmel, der die Spiele auf 350 bis 450 Euro schätzte. Gewünscht wurden nur 100 Euro. Letztlich zahlte Schmitz-Avila 200 Euro. (tsch)