Die Heim-EM war eines der Highlights des Jahres und Bundestrainer Julian Nagelsmann der Mann, der ganz Deutschland wieder in Fußball-Fieber versetzte.
„Nichts, was nicht jugendfrei war“Julian Nagelsmann rechtfertigt „Sieger-Bussi“
Er machte ein zweites Sommermärchen möglich: Bundestrainer Julian Nagelsmann. Doch beim RTL-Jahresrückblick schwang bei ihm noch immer ein bisschen Wehmut über die verlorene Heim-EM mit: „Wir hätten es gerne noch ein bisschen besser gemacht und wären gerne noch ein bisschen weiter gekommen.“ Der besonderste Moment 2024: „Das Eröffnungsspiel in München war schon extrem emotional.“
Legendär wurde seine Rede zur Lage der Nation nach dem Ausscheiden. „Wo kam das alles her?“, wollte Steffen Hallaschka wissen. „Das waren meine echten Gefühle, die ich da gespürt habe.“ Nagelsmann habe einfach ausgesprochen, was er in dem Moment dachte, inspiriert von der mitreißenden Atmosphäre auf den Straßen: „Dieses Gefühl hat ausgelöst, dass ich glaube, auch außerhalb einer Heim-EM sollten wir besser zusammenhalten, dass es dem Land einfach besser geht.“ Ob er das Politische von seinem verstorbenen Vater geerbt habe, wisse er nicht: „Ich finde es schon wichtig, dass Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, auch immer wieder ihre Meinung kundtun.“
Julian Nagelsmann: „Du hast ja die Dinge nicht selbst in der Hand“
Dann kam das Gespräch auf das Handspiel von Marc Cucurella im Viertelfinale gegen Spanien. „Ich war ja für meine Verhältnisse unfassbar ruhig“, meinte Nagelsmann und erklärte, dass er die Mannschaft trotzdem noch nach vorne peitschen wollte. „Du hast ja die Dinge nicht selbst in der Hand“, machte er ein lustiges Wortspiel. Rückblickend vermutete er: „Vielleicht war es eine innere Stimme, die gesagt hat: Du bist noch nicht fertig mit der Mannschaft hier. Wir brauchen noch bisschen Zeit für die ganz großen Momente. Vielleicht behalten wir die uns vor bis zur WM 2026.“
Das viral gegangene „Sieger-Bussi“ mit seiner Partnerin Lena Wurzenberger nimmt er gelassen. Für ihn sei die Unterstützung der Familie wichtig, auch im Stadion: „Das ist ein ganz wichtiger Faktor für mich, auch den Rücken frei zu haben für den Job.“ Und den Kuss findet er nicht schlimm: „Es war jetzt nichts, was nicht jugendfrei war.“ (tsch)