ASAP Rocky, Nick Cave & The Bad Seeds und die Britpop-Legenden Oasis, die nicht nur ihr Comeback feiern, sondern auch ein großes Jubiläum: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.
Oasis feiern Comeback und JubiläumDas sind die Musik-Highlights der Woche
Lesezeit 4 Minuten
Vor 30 Jahren veröffentlichten Oasis ihr legendäres Debütalbum „Definitely Maybe“. Zum Jubiläum erscheint nun eine „30th Anniversary Edition“ mit bislang unveröffentlichten Studio-Aufnahmen. (Bild: Paul Slattery)
Copyright: Paul Slattery
Liam hat es in den letzten Jahren immer wieder mal versucht, Noel sagte immer nein, aber jetzt geht es wohl irgendwie doch wieder: Das Oasis-Comeback war in den letzten Tagen das Gesprächsthema Nummer eins in der Musikwelt. Dabei ging fast unter, dass die Britpop-Legenden aktuell auch ein großes Jubiläum zu feiern haben - „Definitely Maybe“ wird 30 und jetzt als „30th Anniversary Edition“ neu aufgelegt. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von ASAP Rocky und Nick Cave & The Bad Seeds.
Oasis - Definitely Maybe (30th Anniversary Edition)
ASAP Rocky hat sein Album „Don't Be Dumb“ kurzfristig noch einmal verschoben, entschädigt die Fans für die längere Wartezeit aber mit einer neuen Single (“Tailor Swif“). (Bild: Cam Hicks)
Copyright: Cam Hicks
Selbst unter den treuesten Fans hatten zuletzt nur noch wenige daran geglaubt, nun passiert es also doch: Noel und Liam Gallagher lassen den Streit der letzten Jahre hinter sich, um noch einmal gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Insgesamt sind (nach letztem Stand) 14 Konzerte im Sommer 2025 geplant. Das Comeback von Oasis, 15 Jahre nach der Auflösung - eine echte (Brit-)Pop-Sensation! Aber es gibt in diesen Tagen ja auch noch etwas anderes zu feiern: „Definitely Maybe“, das legendäre Debütalbum von Oasis mit Hits wie „Supersonic“ und „Live Forever“, wird 30!
Anlässlich des „Definitely Maybe“-Jubiläums, das im Jubel um die Oasis-Reunion zuletzt fast ein bisschen unterging, erscheint nun eine „30th Anniversary Edition“. Zwei CDs sind es in der regulären Ausführung: eine mit den elf Originalsongs (Remaster von 2014) und eine mit insgesamt 16 Bonustiteln. Darunter befinden sich neben bislang unveröffentlichten Aufnahmen aus den Monnow Valley Studios auch Outtakes von den alten Sessions in den Sawmills Studios in Cornwall (jeweils von Noel Gallagher neu abgemischt). Zusätzlich zur CD-Ausführung ist die „30th Anniversary Edition“ von „Definitely Maybe“ auch als limitiertes LP-Set erhältlich.
ASAP Rocky - Tailor Swif
Ein Romantiker mit einer Vorliebe für biblische Bilder und düstere Geschichten: So präsentiert sich Nick Cave auch auf seinem neuen Album „Wild God“. (Bild: Ian Allen)
Copyright: Ian Allen
Endlich ein neues Album von ASAP Rocky, ganze sechs Jahre nach seiner letzten Platte „Testing“ (2018). Nein, Moment, doch nicht! Ursprünglich für den 30. August geplant, hat der US-Rapper und Partner von Rihanna sein Comeback-Album „Don't Be Dumb“ vor wenigen Tagen doch noch einmal auf den Herbst verschoben (zunächst ohne konkreten Termin). Begründung: Es habe zuletzt mehrere ärgerliche Leaks gegeben, außerdem stünden noch ein paar Sample-Freigaben aus. „Ich will das beste Album aller Zeiten machen. Tut mir leid für die Wartezeit.“ Aber ganz mit leeren Händen sollen die Fans doch nicht dastehen.
Statt eines vollständigen neuen Albums hat ASAP Rocky jetzt zumindest eine weitere Vorab-Single veröffentlicht: „Tailor Swif“. „I'm too swift, don't tell Taylor 'bout that shit“, rappt der 35-Jährige im Chorus. Ein Gruß an Taylor Swift? Wohl eher ein kleiner Gag. Beim „tailor“ (deutsch „Schneider“) fühlt Modenarr ASAP Rocky sich schon eher zuhause - auch und gerade in diesem neuen Song, in dem er zwischen ein paar Anzüglichkeiten auch wieder mit seinem Style angibt. „Tailor Swif“: nichts für Swifties, aber ein weiterer vielversprechender Vorgeschmack auf „Don't Be Dumb“.
Nick Cave & The Bad Seeds - Wild God
Spätestens, wenn man ihn mal live erlebt hat, wird klar: Auftritte von Nick Cave, das sind nicht einfach nur Konzerte, sondern fast schon spirituelle Happenings. Der große Meister steht auf der Bühne, gekleidet in feinsten maßgeschneiderten Zwirn, um seinen ganz eigenen Gospel zu singen, und die Menge hängt zwei Stunden lang gebannt an seinen Lippen. Jetzt veröffentlicht Cave mit seiner Begleitband The Bad Seeds mal wieder ein neues Album - wie gewohnt mit vielen biblischen Bildern und Geschichten über höhere Mächte.
Der „Liebe Gott“ war's bei Nick Cave in der Vergangenheit nur selten, und auch diesmal ist wieder viel Zwiesprache dabei. „Wild God“ (“Wilder Gott“) lautet der archaisch anmutende Titel des Albums, das unter anderem in der französischen Provence sowie in London aufgenommen wurde. Poetisch, auf eine düstere Art romantisch, sehr stilvoll und musikalisch erstklassig umgesetzt: Den meisten Fans wird „Wild God“ gut gefallen, und auch Nick Cave selbst scheint sehr zufrieden zu sein. Es sei eine „komplizierte Platte“, die mitreiße und zuweilen brutal zuschlage, aber auch viele erhebende Momente beinhalte. „Diese Musik bewegt. Das liebe ich.“ Ab Ende September stehen übrigens auch wieder ein paar Live-Termine von Nick Cave & The Bad Seeds in Deutschland und der Schweiz an. (tsch)