Das ist natürlich nicht zum Spaßen, aber bemerkenswert war es schon. DSDS-Juror Pietro Lombardi meinte, dass eine Kandidatin wie seine Rechtsanwältin aussähe. „Du erinnerst mich an sie“, verriet er Marlies Krieger (58) und ergänzte: „Und die hab ich richtig lieb.“ Ein Schuft, der da an die jüngsten Negativschlagzeilen um ihn und seine Verlobte Laura Maria Rypa dachte.

Natürlich stand die „Liebeserklärung“ in keinerlei Zusammenhang, denn die Casting-Folgen zur 21. DSDS-Staffel wurden lange vor den Vorfällen aufgezeichnet. Außerdem, so lassen erst vor Kurzem von Pietro und seiner Verlobten auf ihren Instagram-Kanälen geteilte gemeinsame Bilder mit ihrem im August geborenen Söhnchen vermuten, ist daheim wieder Ruhe eingekehrt. Und zudem ist ja auch Pietros neue Single „OMG“ jetzt auf dem Markt. Mit der bezeichnend-schönen Textzeile: „Ist doch egal, ob es wahr ist, solange es einen Skandal gibt.“

Und damit back to the DSDS-Business.

Jubel bei Pietro und Dieter: Gold-Auferstehung nach vier Jahren

Die Casting-Episoden neigen sich dem Ende zu. Nächsten Mittwoch gibt es noch sechs Casting-Kandidaten und danach gleich das brutale Aussieben im ersten Recall zu bestaunen. Da wird man Tamara Perez (25) nicht sehen. Denn sie, die 2020 wegen einer Lungenentzündung kurz vor den Live-Shows ausschied, feierte eine goldige „Auferstehung“. Nach ihrem wunderschönen Vortrag umarmte Pietro (dessen Favoritin Tamara schon in der 17. Staffel gewesen war) sie innig und flüsterte: „Geh zu Dieter und hol dir was ab!“ Dann reichte Pop-Titan Dieter Bohlen der Sängerin Pietros goldene CD - das Freiticket in die zweite Recall-Phase. Tamara freute sich tränenreich, und Bohlen und Lombardi tanzten in Jubelstimmung Ringelreihen. Hach, DSDS ist halt auch was fürs Herz.

Was fällt auf, während sich die Fans wütend beschweren, dass es diesmal nur eine Live-Show - nämlich das Finale am 9. November - geben wird? Die Jury ist „ehrlich und nett“. Das sagte Marlies Krieger (die Pietros Rechtsanwältin ähnlich sieht) - und das, obwohl sie gerade vier glatte (und gesanglich hochverdiente) Nein-Stimmen kassiert hatte. Ist Dieter zahm und zahnlos geworden? Oder doch vielleicht nur altersweise? Hat er verstanden, im Gegensatz zu einem anderen, der mal ein großer Blonder war, dass man halt heutzutage nicht mehr all das rausfeuern darf, was man früher unter die Gürtellinien knallte, verbal wie körperlich?

Dieter knöpft sich Rapper vor

Nur einmal, bei Rapper Elias Berndt (22), ging der Pop-Titan ein bisschen aus sich raus. „Ich find sch..., wie du den Refrain gesungen hast. Ich hör immer nur, fi...ken, fi...ken, fi...ken. Immer die gleichen Wörter, immer die gleichen Bewegungen.“ Da nahm ihm Loredana aber gleich den Wind aus den Segeln. „F...cken, das sagen wir halt so.“ Und es ist meist auch gar nicht das gemeint, was Dieter denkt, sondern eher der Umstand, wenn jemand jemandem etwas Unangenehmes zufügt. Es kann für hintergehen, betrügen, dissen, mobben, „zerstören“ stehen. Dieter Bohlen ist 70, der wird kein Jugend- oder Kiezsprachler mehr.

Witzig: Elias kam trotzdem mit vier Ja in den Recall. Ebenso wie die sehr coole Alicia Heitkamp (25), die mit „dem Soul in deiner Stimme“ Pietro Lombardi zum Dahinschmelzen brachte. Oder „Samy The King“, wie sich Samandou Souradjou (29) als Rapper nennt. „Ich will dort sein, wo Gott mich hinbestellt hat - an die Spitze!“ Nun, die Jury bestellte ihn erst mal in den Recall. Im Rap-Genre überzeugte auch Aysha Frei (24). „Du bist die Erste hier, die rappen kann und noch ne Wahnsinnsstimme hat“, lobte Bohlen.

Zerbrechliche Stimmen und echte Rockröhren

Weiter kamen auch Linda Lange (29), dank ihrer „zärtlich zerbrechlichen Stimme“ (Beatrice Egli), und Youngster Valmira Sejdija (19). Die hatte zwar vor dem Auftritt „ein bisschen Angst vor Dieter“, danach aber auch dessen Lob und vier Jas. Ebenso wie Finn Wichern (20) aus Hamburg, auch wenn der zwei Anläufe brauchte und den ersten (Dieter: „Grausam“) gekonnt in den Sand setzte. Mairamik Avoyan (19) überzeugte nicht nur Beatrice Egli (“Starke Stimme, starke Frau, starke Performance“).

Erneut gab es ein paar ältere Semester, die bewiesen, dass die Abschaffung der Altersgrenze nach oben eine gute Idee war. Auch wenn es Marlies Krieger und auch Günter Dezelak (59) nicht schafften: Dave Davies (74) rockte die Stage mit Joe Cockers „You Can Leave Your Hat On“, Marco Veccio (38) überzeugte mit Lionel Richies „All Night Long“ und Shady Sheha (46) verblüffte als exzellenter Country-Sänger - der aus Ägypten stammt. Und Jennifer Tevs (39), „Deutschlands singende Friseur-Prinzessin“, schaffte es dank ihres Joker (Beatrice Egli) auch noch.

Schnelles Aus für einen DSDS-Rückkehrer

Der erste und vorerst letzte Auftritt war es dagegen für: Till Hildebrandt (31) aus Kiel, Ruby Aronés (24) aus Berlin, Melanie Otter (36) aus Duisburg, Ramon Tomalla (25) aus Bottrop, Arkadiusz Lukasik (27) aus Göhren-Lebbin, Michael Albig (39) aus Linz, Altrina Kryezi (21) aus Neuss und Maxwell Sonny Butz (19) aus Gelsenkirchen.

Und auch für einen weiteren Rückkehrer war schnell wieder Schicht im Schacht. Dimelo Santiago (29) schied ebenso wie 2020 bei der einzigen bohlenlosen Staffel in der ersten Runde aus. Es ist nicht jedem das Talent zum goldenen Comeback gegeben. (tsch)