Der Mann von Herzogin Meghan muss sich in den USA Fragen zu seinem Visum stellen – ein Gericht ordnete die Offenlegung der Akten an.
Ärger für RoyalPrinz Harrys Visa-Gerichtsakten veröffentlicht – große Teile geschwärzt

Herzogin Meghan ist gebürtige Amerikanerin, aber ihr Ehemann Prinz Harry soll „nur“ ein „A-1-Visum“ haben. (Archivbild)
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Im Rechtsstreit um mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Beantragung eines US-Visums für den britischen Prinzen Harry sind am Dienstag (18. März) Gerichtsdokumente veröffentlicht worden.
Prinz Harry: Gerichtsakten wurden geschwärzt
Ob der 40-jährige Royal bei seinem Visumsantrag falsche Angaben gemacht hat oder bevorzugt behandelt wurde, geht aus den Dokumenten nicht hervor. Dies vermutet die US-Denkfabrik Heritage Foundation, die auf Herausgabe des Antrags geklagt hatte. Ein Richter hatte dies mit Verweis auf Harrys Persönlichkeitsrechte abgelehnt.
Bei den nun veröffentlichten Dokumenten handelt es sich um Auszüge aus dem Gerichtsverfahren. Darin ist unter anderem zu lesen, wie Behördenmitarbeiter Harry davor warnten, dass er mit Schikanen rechnen müsse, wenn sein Visumantrag bewilligt würde. Ein Großteil des Textes war allerdings geschwärzt.
Hintergrund für die rechtliche Auseinandersetzung sind Bekenntnisse Harrys aus seiner Autobiografie „Spare“ (zu Deutsch: „Reserve“) über früheren Drogenkonsum. „Marihuana ist anders, das hat mir wirklich geholfen“, so der Royal, dem Kokain „nichts gebracht habe“.
Prinz Harry hat Drogenkonsum zugegeben
Der jüngere Sohn von König Charles (76) hatte in dem Anfang 2023 veröffentlichten Buch zugegeben, neben Cannabis und Kokain auch halluzinogene Pilze konsumiert zu haben.

Prinz Harry und seine Frau Meghan leben seit 2020 in den USA. (Archivbild)
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Die Heritage Foundation vermutet, dass er dies bei der Beantragung seines US-Visums verschwiegen und damit einen Rechtsverstoß begangen haben könnte. Seine Aufenthaltsgenehmigung könnte damit ungültig sein, so die Vermutung. Sollte er den Drogenkonsum hingegen angegeben haben, vermutet die Denkfabrik, dass die Behörden wegen seines Status als Mitglied der britischen Königsfamilie ein Auge zugedrückt haben könnten – was aus ihrer Sicht ein Skandal wäre.
Wurde für Prinz Harry ein Auge zugedrückt?
Der Fall hat eine breite öffentliche Debatte über die Einwanderungspolitik der USA ausgelöst. Die Heritage Foundation argumentiert, dass für den Mann von Meghan Markle keine Sonderregelungen gelten dürften. Ein Sprecher des US-Heimatschutzministeriums erklärte laut „The Standard“, dass Visa-Anträge grundsätzlich vertraulich behandelt würden.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump äußerte sich ebenfalls zu dem Fall und erklärte in einem Interview, dass er keine Abschiebung von Prinz Harry plane. Die Entscheidung des Gerichts wird voraussichtlich Auswirkungen auf ähnliche Fälle haben, in denen prominente Antragsteller im Fokus stehen.
Medienberichten zufolge soll Prinz Harry ein A-1-Visum besitzen, das Diplomaten, Staatsoberhäuptern oder Mitgliedern eines Königshauses vorbehalten ist. Es erlaubt einen längeren Aufenthalt ohne Green Card und bietet steuerliche Vorteile, da der Inhaber steuerlich nicht als in den USA ansässig gilt. Eine offizielle Bestätigung des Visastatus von Prinz Harry liegt noch nicht vor. (jag)