In einem NDR-Interview spricht der 80-Jährige über den „Gegenwind“ in seiner Karriere und wie er ihm geholfen hat.
„Verdanke Gegnern sehr viel“Reinhold Messner fällt erstaunliches Urteil über seine Kritiker
Der Südtiroler Bergsteiger und Abenteurer Reinhold Messner war in der Sonntagsausgabe (22. September) von „DAS!“ im NDR zu Gast. Moderiert von Inka Schneider sprach Messner über sein neues Buch „Gegenwind“, das vor kurzem erschienen ist. Darin rechnet der Extremsportler mit seinen Gegnern ab, die ihn über die Jahre begleitet haben – und fällt ein erstaunliches Fazit.
Reinhold Messner rechnet in „Gegenwind“ mit seinen Gegnern ab
Messners Buch „Gegenwind“ ist mehr als eine Autobiografie, es ist eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Widerständen, die der Alpinist auf seinem Lebensweg überwinden musste. Inka Schneider fragte Messner, warum es ihm so wichtig war, diese Widerstände und Konflikte öffentlich zu thematisieren.
Der 80-Jährige erklärte, dass ihn die Auseinandersetzungen und Widerstände gegen seine Projekte letztlich stärker gemacht hätten. Diese Erfahrungen hätten ihn nicht nur geprägt, sondern auch zu dem gemacht, der er heute sei.
Reinhold Messner: Bergsteiger „verdankt Gegnern sehr viel“
Im Gespräch wurde deutlich, dass Messner Widerstände als eine Art Kraftquelle betrachtet. Trotz der negativen Erfahrungen und Schwierigkeiten, die ihm seine Gegner bereitet haben, sieht er sie nicht nur als Hindernisse, sondern auch als wichtige Bausteine für seinen Erfolg. „Die größten Gegner haben mir jetzt einen riesigen Artikel in die Zeitung gestellt, wo sie sagen, ich sei ihnen dankbar. Und das stimmt. Ich verdanke die Erfolge großteils den Gegnerschaften“, sagte Messner.
Diese Haltung führte zu einem überraschenden Fazit seinerseits: Anstatt sich über seine Gegner zu ärgern, empfindet Messner Dankbarkeit für die Herausforderungen, die ihn zu Höchstleistungen anspornten. Indem er sich immer wieder gegen Widerstände behaupten musste, konnte er seine Expeditionen und Projekte überhaupt realisieren.
„Wenn man mir wirklich die Verleger unter den Füßen weggerissen hätte und ich keinen mehr gefunden hätte aus irgendeinem Grund, weil von außen Widerstand gekommen ist, dann hätte ich mein System nicht fortführen können“, so der weltbekannte Bergsteiger und Autor, der neben „Gegenwind“ seit Anfang der 1970er Jahre rund 30 Bücher geschrieben hat.