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RemigrationExperte erklärt im ZDF, warum Trumps Pläne „ökonomisch nicht viel Sinn machen“

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Donald Trump kündigte bereits im Vorfeld seiner Präsidentschaft Zollerhöhungen an. (Bild: 2025 Getty Images/Chip Somodevilla)

Donald Trump kündigte bereits im Vorfeld seiner Präsidentschaft Zollerhöhungen an. (Bild: 2025 Getty Images/Chip Somodevilla)

Donald Trump habe bei seiner ersten Rede als Präsident „eine düstere Skizze abgegeben“, findet Wirtschaftswissenschaftler Michael Hüther. Im ZDF-“Moma“ erklärt er, weshalb diese nichts mit der Realität zu tun habe. Zudem plädiert der Experte für einen drastischen Richtungswechsel in Deutschland.

„Warum macht er das eigene Land eigentlich so klein?“, fragt sich Michael Hüther nach Donald Trumps Antrittsrede. Die Antwort gibt der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln im ZDF-“Morgenmagazin“ gleich selbst: „Das ist notwendig, wenn man ein goldenes Zeitalter ausruft. Die gegebene Lage in den USA ist sicher nicht ohne Probleme, aber er hat ja eine düstere Skizze abgegeben - und das hat mit der Realität so auch nichts zu tun.“

Der am Montag ins Amt zurückgekehrte Präsident Trump wisse: „Man muss sich erst sehr klein machen, wenn man groß werden will.“ Die von dem Republikaner angekündigten Zollerhöhungen hält Hüther für „Verluste für beide Beteiligte“. Grundsätzlich seien die Punkte, die Trump im Rahmen seiner Amtseinführung angesprochen habe, „Themen, die die die USA nicht wirklich voranbringen“.

Trumps Plan „mag irgendwelche nationalistischen Töne befriedigen“

Trump habe eine „düstere Skizze abgegeben“, findet Wirtschaftswissenschaftler Michael Hüther. (Bild: ZDF)

Trump habe eine „düstere Skizze abgegeben“, findet Wirtschaftswissenschaftler Michael Hüther. (Bild: ZDF)

Hüther erklärt: „Die Remigration von Millionen von sich nicht legal im Lande befindlichen Menschen - das wissen wir aus einem ähnlichen Unterfangen von George W. Bush - führt zu Verlusten, weil Arbeitskräfte fehlen.“ Der Wirtschaftswissenschaftler glaubt: „Das gesamte Paket, was er vorgestellt hat, mag irgendwelche nationalistischen Töne befriedigen. Aber ökonomisch macht es nicht viel Sinn.“

Dennoch sei Trumps Programmatik „klarer und sein Personal offenkundig besser ausgesucht“ als in seiner ersten Amtszeit vor acht Jahren, räumt Hüther ein. Nun sei klare Kante gefragt: „Die deutsche Volkswirtschaft muss einfach wieder auf Vordermann gebracht werden. Es geht um Wettbewerbsfähigkeit, nicht nur bei uns, sondern in der Europäischen Union.“

Darum fordert Hüther: „Wir müssen investieren in staatliche Infrastrukturen, in das Bildungssystem, in das Innovationssystem und wir müssen Unternehmen einen besseren Rahmen geben durch Bürokratieabbau, Steuersenkungen und Investitionsförderungen.“ Nur so könne man Trump entgegentreten - und notwendig sei es ohnehin. „Wir müssen es tun, weil die deutsche Gesellschaft altert“, erklärt der Experte, „und weil wir in der Welt insgesamt sehen: Das deutsche Geschäftsmodell kommt unter Druck.“ (tsch)