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Amoklauf in ÖrebroKronprinzessin Victoria bricht neben Prinz Daniel in Tränen aus

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Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel von Schweden nach dem Besuch der behelfsmäßigen Gedenkstätte zu Ehren der Opfer der Schießerei in einer Schule in Örebro.

Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel von Schweden nach dem Besuch der behelfsmäßigen Gedenkstätte zu Ehren der Opfer der Schießerei in einer Schule in Örebro.

Der Tod von zehn Menschen durch einen Schützen in Schweden macht nicht nur die Menschen vor Ort fassungslos.

Schwedens Kronprinzessin Victoria (47) und ihr Mann, Prinz Daniel (51), haben nach der Bluttat von Örebro mit zehn Todesopfern einen Gottesdienst in der Stadt besucht. In der rund 200 Kilometer von Stockholm entfernten Stadt hatte am Dienstag (4. Februar) ein Schütze in einer Erwachsenenbildungseinrichtung das Feuer eröffnet. Elf Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Unter den Toten soll sich auch der Attentäter befinden.

Prinzessin Victoria: Schwer zu begreifen

„Mir fehlen die Worte. Es ist furchtbar und noch immer sehr schwer zu begreifen“, hatte Kronprinzessin Victoria einem Bericht der Nachrichtenagentur TT zufolge ihre Gefühle zusammengefasst. Es sollen auch Tränen geflossen sein, wie man später auf Bildern sehen konnte.

Das Thronfolgerpaar besuchte auch einen Erinnerungsort für die Opfer vor der Risbergska Schule.

„Hass wird nicht durch Hass besiegt“

Das ganze Land trage Trauer, sagte Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson bei einer im Fernsehen übertragenen Ansprache an die Nation am Abend. 

Kronprinzessin Victoria von Schweden hört während eines Abendessens anlässlich des 25. Jubiläums der Nordischen Botschaften im Schloss Bellevue einer Rede zu.

Kronprinzessin Victoria von Schweden hört während eines Abendessens anlässlich des 25. Jubiläums der Nordischen Botschaften im Schloss Bellevue einer Rede zu.

Er hob hervor, dass mehrere der Opfer einen Migrationshintergrund hatten. Die Opfer hätten sich um einen positiven Beitrag bemüht. „Als der Täter sie angriff, griff er uns alle an“, sagte der liberal-konservative Politiker. Er rief die Menschen zur Einheit auf: „Hass wird nicht durch noch mehr Hass besiegt.“

Angreifer war eingeschrieben

Als Täter wurde ein 35-jähriger Mann identifiziert, der sich Berichten zufolge noch vor Ort selbst getötet hat. Die Polizei bestätigte laut TT, dass der Mann auch an der Risbergska-Schule eingeschrieben war. Er soll vier Waffen mit den dazugehörigen Genehmigungen besessen haben. Drei der Waffen wurden am Tatort gefunden. Die Ermittler gingen zunächst davon aus, dass der Täter allein handelte und es sich nicht um einen Terrorakt handelte. Zum möglichen Tatmotiv gab es auch auf einer Pressekonferenz der Polizei am Sonntagabend keine Angaben.

Polizei verhinderte Schlimmeres

Der leitende Ermittler Henrik Dahlström betonte, dass das Eintreffen der Beamten womöglich Schlimmeres verhinderte. „Ich bin überzeugt, dass unser Eingreifen den Verlauf der Ereignisse beeinflusst und die tödliche Gewalt unterbrochen hat“, sagte Dahlström. 

Es habe sich um eine komplexe Situation gehandelt, sagte der leitende Beamte. Demnach befanden sich zur Tatzeit etwa 400 Schüler auf dem rund 17.000 Quadratmeter großen Gelände. (mit dpa)