Harald Glööckler als Sohn Gottes? Bei einer Kunstausstellung scheute der Modezar nicht vor einer bewussten Provokation zurück. TV-Koch Tim Mälzer gefiel das - gut nur, dass er nichts von Glööcklers fragwürdigen Küchenpraktiken bei einem „Nobellunch“ wenig später mitbekam.
„Sehr bewundernswert!“Tim Mälzer outet sich als Fan von Harald Glööcklers Kunst
Düsseldorf, 100 Quadratmeter, schwarze Wände - und jede Menge Kunstwerke von Harald Glööckler: Wie die jüngste Folge von „Herr Glööckler sucht das Glück“ (RTLZWEI) zeigte, stellte der Modezar und Maler „seit 1997“ seine Werke bei einer renommierten Promi-Ausstellung nebst Bryan Adams und Pete Doherty zur Schau. Mit dabei: ein Bild, das ihn als Jesus und eine befreundete Künstlerin als Mutter Maria darstellt. „Kunst muss provozieren und zum Gespräch anregen“, wusste der Schöpfer hinter dem Werk zu berichten.
Das Besondere an dem zentralen Bild seiner Ausstellung sei es auch, dass er als Homosexueller und seine Bekannte als Transsexuelle in die Rollen von Jesus und Maria schlüpfen würden. „Wenn man Homo- oder Transsexuelle anschaut, ich finde, dass sie mehr Leid und Häme ertragen mussten, als manch andere. Das musste Jesus auch“, erklärte Glööckler. „Und wenn die Mutter Gottes und Jesus für alle da sind, dann sind sie auch homo- und transsexuell.“
Bei den Gästen der Ausstellung kamen Harald Glööcklers Werke jedenfalls gut an. Die Leute hätten Augen „ein bisschen wie Alice im Wunderland“, beobachtete der 59-Jährige zufrieden. Unter die staunenden Kunstkenner mischte sich auch ein prominenter Gast. TV-Koch Tim Mälzer betitelt das Glööckler'sche Œuvre als „sehr bewundernswert“.
„Da muss man anstehen“: Supermarkt-Einkauf bringt Harald Glööckler an seine Grenzen
Ob er Ähnliches auch über die Kochkünste des Modezaren zu sagen hätte, bleibt zwar ungewiss, darf aber bezweifelt werden. Kurz nach der Ausstellung lud Glööckler drei ausgewählte Freunde zum „Nobellunch“ in den eigenen vier Wänden. „Ein guter Koch schaut, was der Markt hergibt“, kokettierte Harald Glööckler noch vor dem Einkauf, um dann fassungslos festzustellen, dass es Hummer nur auf Vorbestellung gebe und die Jakobsmuscheln kaum genug sein würden.
Einen Laden weiter seufzte er: „Die stehen Schlange, da muss man anstehen.“ Shrimps in Wasabisauce, Spaghetti, Oliven, Grissini und vom Italiener gekauftes Tiramisu stimmten Glööckler am Ende dann aber doch zufrieden. Zwar war ihm Freundin Rita - bei ihr ist das letzte Mal Kochen „schon ein paar Jahre her“ - dabei keine große Hilfe, am Ende kam aber doch Schmackhaftes auf die Teller. Ob vier Scheiben ungewürzte Tomaten tatsächlich ein Tomaten-Carpaccio ergeben, darf indes hinterfragt werden.
Schlimmer noch für alle Italiener vor dem Fernseher: Harald Glööckler brach nicht nur die Spaghetti seiner Hauptspeise, sondern auch alle Herzen von Fans mediterraner Küche brachial entzwei. O Dio Mio! Dass dann auch noch die exquisiten Jakobsmuscheln in der Heißluftfritteuse landeten, hätte wohl auch Tim Mälzer schockiert. Die Gäste - unter anderem Glööcklers Tanztrainer und ein Geschäftspartner - waren aber zu höflich, um das Mahl zu kritisieren, husteten nur dezent bei der scharfen Hauptspeisen-Arrabiata. „Das ist für mich nicht mal mittelscharf“, wies Glööckler den dezenten Hinweis jedoch barsch von sich. (tsch)