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So lebt Tony Bauer mit Kurzdarmsyndrom„Humor ist mein Panzer, um an schlechten Tagen nicht zu zerbrechen“

Lesezeit 12 Minuten
Komiker Tony Bauer sitzt erstmals in der Jury von „Das Supertalent“ (wöchentlich ab Samstag, 5. April, 20.15 Uhr, RTL, eine Woche vorab bei RTL+). Das Besondere an ihm: Der 29-Jährige leidet seit seiner Kindheit am Kurzdarmsyndrom. Wie es sich damit lebt, erklärt er im Interview. (Bild: RTL/Stefan Gregorowius)

Komiker Tony Bauer sitzt erstmals in der Jury von „Das Supertalent“ (wöchentlich ab Samstag, 5. April, 20.15 Uhr, RTL, eine Woche vorab bei RTL+). Das Besondere an ihm: Der 29-Jährige leidet seit seiner Kindheit am Kurzdarmsyndrom. Wie es sich damit lebt, erklärt er im Interview. (Bild: RTL/Stefan Gregorowius)

Menschen zum Lachen zu bringen, das ist sein Lebensinhalt. Dabei hat Komiker Tony Bauer selbst wenig Grund zur Freude - so könnte man angesichts seines Kurzdarmsyndroms meinen. Im Interview anlässlich der neuen Staffel „Das Supertalent“ verrät der neue Juror, wie er auch in harten Zeiten positiv bleibt.

Er hat die Gabe, andere zum Lachen zu bringen - und das, obwohl er selbst seit seiner Kindheit an einer schweren Krankheit leidet, dem chronischen Kurzdarmsyndrom. Comedian Tony Bauer (29) lächelt sich seit knapp drei Jahren erfolgreich in die Herzen der Zuschauer. Dabei nimmt er sich selbst nicht immer so ernst, bezeichnet sich manchmal sogar als „Fabelwesen“. Warum das so ist? Weil ihn seine Fans fast nur mit Rucksack kennen. Der ist für den leidenschaftlichen Aufsteiger aus Duisburg mit brasilianischen Wurzeln allerdings überlebenswichtig. Er wird damit über eine Infusion ernährt. Seine „Behinderung“ lässt einen normalen Alltag nicht zu. Wie der Familienmensch, der ohne Vater bei seinen Großeltern und seiner Mutter aufwuchs, mit dieser besonderen Krankheit lebt - vor allem im Rampenlicht - verrät er anlässlich der neuen Staffel von „Das Supertalent“ (wöchentlich ab Samstag, 5. April, 20.15 Uhr, RTL, und eine Woche vorher bei RTL+). Denn in der Show darf er nun auf der anderen Seite der Bühne sitzen und bewerten. Was ihn nach vielen Begegnungen mit dem Tod, wie er selbst sagt, besonders berührt, was er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit auf den Weg geben möchte und wie er auch in dunklen Momenten seinen Humor bewahrt, erzählt er im Interview.

teleschau: Als Komiker sind Sie es gewohnt, vor einer Menschenmenge aufzutreten. Wie ist es, nun auf der anderen Seite der Bühne zu sitzen?

Tony Bauer: Herrlich. Als Jurymitglied riskierst du vergleichsweise sehr wenig. Solange ich bei der Wahrheit bleibe und den Kandidaten immer wertschätzend begegne, kann mir nichts passieren. An diesem Rollentausch finde ich durchaus Gefallen. So kann ich mein ganzes Gedankengulasch endlich loswerden - ohne vorher ein Programm zu schreiben. Das macht auch unfassbar viel Spaß.

teleschau: Womit können die Kandidaten Sie vom Hocker hauen?

Bauer: Ich will spüren, dass die Kandidaten mit ganzem Herzen dabei sind. Ich merke das, ob jemand einfach nur nicht versagen will oder ob er ernsthaft versucht, alle von den Socken zu hauen. Meinen Goldenen Buzzer gibt es nicht nur für Perfektion, sondern das Gefühl ist entscheidend. Mein Tipp ist: Hau' immer alles rein, was du hast!

teleschau: Hauen Sie auch immer alles auf der Bühne rein, was Sie haben?

Bauer: Schon, ja. Ich weiß seit meiner Kindheit, dass ich immer alles geben muss. Denn Gott hat es mir nicht leicht gemacht. Wegen meines Kurzdarmsyndroms musste ich immer kämpfen. Deshalb gebe ich bei allem, was ich tue, immer mein Bestes: meine Show, meine Chance. Bei jedem Auftritt versuche ich, so viel Herz wie möglich hineinzulegen. Nur so kann ich auch die Herzen meiner Zuschauer erreichen.

„Ich bin ein typischer Nichtskönner“

teleschau: Mit Engagement und Witz - denn Ihr Supertalent ist Comedy. Wie kam's?

Bruce Darnell (links), Tony Bauer (zweiter von links, Ekaterina Leonova und Dieter Bohlen nehmen die „Supertalent“-Kandidaten genau unter die Lupe. Im Interview verrät Bauer, worauf er besonders achtet. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Bruce Darnell (links), Tony Bauer (zweiter von links, Ekaterina Leonova und Dieter Bohlen nehmen die „Supertalent“-Kandidaten genau unter die Lupe. Im Interview verrät Bauer, worauf er besonders achtet. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Bauer: Ich wusste schon immer, dass ich lustig bin. Schon als Kind habe ich die Krankenschwestern und Ärzte im Krankenhaus zum Lachen gebracht. So war ich nicht allein, wenn meine Familie mich nicht besuchen konnte. In der Schule brachte ich dann die Lehrer zum Lachen. Ernst wurde es aber erst während der Pandemie.

teleschau: In einer Zeit, in der es der Unterhaltungsbranche an den Kragen ging?

Bauer: Es ging darum, zum ersten Mal mein Berufsziel zu formulieren. Ich bin ein typischer Nichtskönner. In der freien Wirtschaft, im Büro hätte ich mich gelangweilt, das Handwerk hätte mich genervt - in einem alltäglicheren Beruf hätte ich nie Fuß fassen können. Ich bin einfach nicht für das Normale gemacht, glaube ich. Außerdem habe ich ein Problem mit Autoritäten. Ich denke immer: 'Woher sollen die anderen wissen, was gut für mich ist?' Als dann die ganze Welt aufhörte zu atmen, wusste ich nicht, wohin mit mir. Einer meiner besten Freunde ermutigte mich schließlich, professionell Witze zu erzählen. Also schrieb ich meine ersten Programme - ohne genau zu wissen, was ich da überhaupt tat.

teleschau: Und die Menschen hörten Ihnen zu?

Bauer: Wie man sieht, ja. Ich fing mit kleinen Wohnzimmershows an. Damals sahen mich die Leute vor dem Fernseher. Heute sehen sie mich im Fernsehen. Ich wusste nicht, wie man Comedy macht. Ich habe einfach eineinhalb Stunden lang eine Geschichte aus meinem Leben erzählt. Rückblickend war das wirklich verrückt. Ich setzte alles auf eine Karte - und war mir sicher, dass ich damit Erfolg haben würde. Aber dass es solche Ausmaße annehmen würde, war mir nicht klar.

„Ich kann nicht fassen, dass ich das alles erleben darf“

teleschau: Und nun ziehen Sie mit Ihrer ersten Solo-Tour durchs Land. Was steckt hinter dem Titel „Fallschirmspringer“?

Bauer: Dafür muss ich etwas ausholen: Ich werde teilweise über einen Schlauch ernährt, da ich keinen Dünndarm mehr habe. Diese Infusion ist lebenswichtig. Als die Krankheit ausbrach, führte der Schlauch, der jetzt in meiner Brust steckt, in meinen Hals. Nach dieser Operation habe ich zu meiner Mama gesagt: 'Jetzt bin ich wieder ein richtiger Junge' - ohne wirklich zu verstehen, was das für mein Leben bedeutet. Ich sagte: 'Jetzt kann ich wieder alles machen.' Da wurde meine Mama ganz blass und fing an zu weinen. Mein Chirurg setzte sich zu mir aufs Bett und erklärte mir die Bedeutung meines Rucksacks, der mich von nun an künstlich ernähren sollte. Er sagte, ich sei ein Fallschirmspringer und müsse mein Leben lang auf den Rucksack aufpassen.

teleschau: Im ersten Moment sicherlich unverständlich für ein Kind ...

Bauer: Er hat's gut gemacht. Der Chirurg erklärte mir mit acht Jahren, dass ich nicht mehr gesund werde. Gleichzeit gab er mir aber auch so viel Mut, dass ich alles schaffen kann - wenn ich nur gut auf diesen Schlauch und das Equipment aufpasse. Ich nannte das Programm 'Fallschirmspringer', in der Hoffnung, dass er es hört und sieht, was aus mir geworden ist. Dann weiß er mit Gewissheit: Er hat mein Leben verändert.

„Ich musste immer kämpfen“: Der Komiker Tony Bauer blickt auf eine turbulente Kindheit mit vielen Krankenhausaufenthalten zurück. (Bild: Max Kopp)

„Ich musste immer kämpfen“: Der Komiker Tony Bauer blickt auf eine turbulente Kindheit mit vielen Krankenhausaufenthalten zurück. (Bild: Max Kopp)

teleschau: Solche Gänsehautmomente bereiten Sie Ihren Zuschauern häufig. Hören Sie trotz Ihres offenen Umgangs mit dem Thema immer noch oft die Frage nach Ihrem Rucksack?

Bauer: Ja, fast immer. Und wenn ich irgendwo ohne Rucksack auftauche, halten mich die Leute für unehrlich. Denn inzwischen trage ich den Rucksack nicht mehr 24 Stunden, sondern nur noch zwölf. Ich bekomme jetzt Spritzen, die dafür sorgen, dass der Dickdarm die Funktionen des Dünndarms übernimmt und ich dann normal essen kann. So konnte ich die Infusionsdauer reduzieren. Schlafen lege ich mich mit Rucksack, morgens schließe ich mich dann ab und bin relativ frei.

teleschau: Das muss sehr nervig sein ...

Bauer: Ich sehe das anders. Ich bin dankbar für das, was ich erleben darf. Nach meinen Shows, oder nach meiner Zeit bei „Let's Dance“ und Treffen mit Freunden liege ich teilweise nachts wach und kann nicht fassen, dass ich das alles erleben darf. Dann denke ich an all die Widrigkeiten, die ich durchstehen musste und frage mich: Wie in Gottes Namen konnte ich da nicht den Glauben an mich selbst verlieren?

„Als ich zwölf Jahre alt war, gab mir mein Arzt noch zwei Jahre zu leben“

teleschau: Konnten Sie bereits eine Antworte auf diese Frage finden?

Bauer: Eigentlich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass Gott mir so viel Optimismus mit auf den Weg gegeben hat, dass ich ein Vorbild für andere sein möchte. Es gibt so viele Menschen, die ein ähnliches Schicksal leben wie ich, für die nicht immer die Sonne scheint - für diese Menschen möchte ich ein Vorbild sein.

teleschau: Bei wem scheint schon jeden Tag die Sonne ...?

Bauer: Ja, es ist egal, womit jemand zu kämpfen hat. Ich kann auch Menschen, die körperlich gesund sind, etwas zeigen: Wenn du keine Karten für das Spiel des Lebens bekommst, kannst du rausgehen und dir selbst die Karten suchen, die du brauchst, um unglaublich gut zu spielen. Niemand sollte den Glauben an sich selbst verlieren, egal wie dunkel es ist. Ich hatte niemanden, der in einer ähnlichen Situation war wie ich. Mit mir ist jetzt jemand im Fernsehen, der offen mit eben dieser Behinderung umgeht. Nicht jede Behinderung ist sichtbar. Trotzdem können sich viele Menschen mit dieser Art von Behinderung identifizieren. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich meine Stimme benutzen muss.

teleschau: Woher nehmen Sie die Kraft, auch in schwierigen Zeiten den Humor zu bewahren?

Comedian Tony Bauer (zweiter von links) darf als Teil der „Das Supertalent“-Jury (Bruce Darnell (links), Ekaterina Leonova und Dieter Bohlen) erfahren, wie es ist, auf der anderen Seite der Bühne zu stehen.  (Bild: RTL/Stefan Gregorowius)

Comedian Tony Bauer (zweiter von links) darf als Teil der „Das Supertalent“-Jury (Bruce Darnell (links), Ekaterina Leonova und Dieter Bohlen) erfahren, wie es ist, auf der anderen Seite der Bühne zu stehen. (Bild: RTL/Stefan Gregorowius)

Bauer: Früher hatte ich oft Tage, an denen ich mein ganzes Leben infrage gestellt habe. Aber ich war immer gut darin, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Charlie Chaplin sagte einmal, dass eine Komödie auf kurze Sicht immer eine Tragödie ist. Wenn man etwas Abstand gewinnt, gibt es auch in der größten Tragödie meist etwas Gutes. Humor ist mein Panzer, um an schlechten Tagen nicht zu zerbrechen. Ich habe auch schlechte Tage. Aber man muss eben erst ein paar Mal sterben, um einmal cool leben zu dürfen.

teleschau: Ein sehr düsteres Motto, nach dem Sie da leben ...

Bauer: Ich hatte schon viele Begegnungen mit dem Tod. Als ich zwölf Jahre alt war, gab mir mein Arzt noch zwei Jahre zu leben. Mit der Zeit bekam ich einige neue Chancen. Und damit auch immer wieder die Erkenntnis, dass ich mit diesen schrecklichen Dingen umgehen kann. Meine Probleme sind nicht größer als die anderer Menschen. Viele verschiedene Probleme bringen uns alle auf die eine oder andere Weise um, auch wenn wir weiter atmen. Vielleicht müssen wir alle ein paar Mal sterben, bevor wir diese eine Chance zum Leben bekommen - und sie erkennen und nutzen können.

„Ich führe das schönste Leben der Welt“

teleschau: Leben Sie denn ein cooles Leben?

Bauer: Ich führe das schönste Leben der Welt. Menschen zum Lachen zu bringen, ist mein Lebensunterhalt. Ich liebe es, andere Menschen lachen zu sehen, weil ich weiß, wie es ist, viel zu viel zu weinen. Besonders während meiner Krankenhausaufenthalte ... teleschau: Weil Sie sich alleingelassen fühlten?

Bauer: Nein, alleine war ich nie. Vor allem meine Großeltern und meine Mama haben mich damals wie heute unterstützt. Meine Mama ist einfach eine unglaubliche Frau. Außerdem hatte ich immer das Glück, mich auf gute Freunde verlassen zu können. Deshalb hat es mich nie belastet, keinen Vater zu haben. Ich bin die Summe dessen, was mir andere im Laufe der Jahre gegeben haben. Nicht das, was mir andere genommen haben.

teleschau: Wohnen Sie deshalb noch immer bei Ihren Großeltern?

Bauer: Mittlerweile bin ich doch glatt ausgezogen. Mit fast 30 wäre das auch zu komisch. Als die Sache mit der Comedy richtig reinknallte, zog ich in ihre Nachbarschaft. So kann ich mich immer noch um Einkäufe und Co. kümmern. Für meine Oma ist das besser so. Ich bin ja eh nie da. Als ich noch bei ihr wohnte, sorgte sie sich den ganzen Tag um mich, weil sie genau wusste, was alles so anstand. Es ist besser, wenn sie mich nicht jeden Tag sieht und alles mitbekommt (lacht).

teleschau: Möchten Sie eines Tages selbst eine Familie gründen?

In TV-Shows wie „Let's Dance“ (RTL) eroberte Tony Bauer (29) die Herzen der Zuschauer. Wie sein Leben abseits des Rampenlichts aussieht, erzählt er im Interview. (Bild: 2024 Getty Images/Joshua Sammer)

In TV-Shows wie „Let's Dance“ (RTL) eroberte Tony Bauer (29) die Herzen der Zuschauer. Wie sein Leben abseits des Rampenlichts aussieht, erzählt er im Interview. (Bild: 2024 Getty Images/Joshua Sammer)

Bauer: Irgendwann schon, ja. Aber jetzt ist noch nicht der richtige Zeitpunkt. Im Moment hat Comedy Priorität. Ich möchte meine Karriere vorantreiben. Irgendwann möchte ich all das, was ich erlebt und gelernt habe, aber natürlich an meine Kinder weitergeben.

„Nicht jeder Tag mit Tony Bauer ist rosig“

teleschau: ... gemeinsam mit Ihrer Partnerin. Was muss Ihre Traumfrau alles mitbringen?

Bauer: Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Humor - wie könnte es anders sein - und Leidenschaft sind mir sehr wichtig. Sie sollte auch für etwas brennen, so wie ich. Und sie sollte mich auch in schwierigen Zeiten motivieren können. Denn wie wir alle wissen: Nicht jeder Tag mit Tony Bauer ist rosig.

teleschau: Haben Sie aktuell jemanden, der Sie an solchen Tagen motivieren kann?

Bauer: Eine Freundin habe ich aktuell nicht. Dafür kann ich mich immer auf meinen Manager verlassen. Er ist wirklich ein toller Mensch.

teleschau: Wie reagieren Frauen auf Ihre Krankheit?

Bauer: Diejenigen, die sich länger mit mir auseinandersetzen, juckt das irgendwann gar nicht mehr. Ich habe es mit der Zeit geschafft, die Krankheit nicht Teil meiner Persönlichkeit werden zu lassen. Dadurch, dass ich sehr sportlich und aktiv bin, denkt auf den ersten Blick auch niemand, dass ich krank bin. Sie gehört zu mir, ja - aber sie ist nur ein klitzekleiner Teil meines Wesens.

teleschau: Sie haben sich in einer Show selbst als „Fabelwesen“ bezeichnet ...

Bauer: Damit wollte ich den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Ich sprach aus, was alle dachten. Schließlich bin ich dunkelhäutig, habe blonde Haare, sehe aber aus wie ein Asiate. Ich trage ständig einen Rucksack mit einem Schlauch im Körper, stehe damit auf großen Bühnen und heiße Tony Bauer. Meine ganze Person wirft Fragezeichen auf. Aber da ich alles, was ich tue, mit Stolz tue ...

„Ich glaube nicht an die Schlagzeilen, die formuliert wurden, um uns voneinander zu trennen“

teleschau: Ein Tipp für Kinder, die ebenfalls Komiker werden wollen?

Bauer: Unter anderem. Ich rate euch, alles aufzuschreiben, was euch passiert, was andere zum Lachen bringt, was euch zum Lachen bringt. Spielt auf jeder Bühne, die sich euch bietet, auch wenn es zunächst nur eine Familienfeier ist. Videoanalyse ist sehr empfehlenswert, um besser zu werden. Aber das Wichtigste ist: Lasst euch am Ende nicht entmutigen. Träumt groß. Es ist der schönste Beruf der Welt.

teleschau: Sie machen sich oft über Ihre Herkunft und Ihr Aussehen lustig - wie wichtig ist Ihnen Ihre Kultur wirklich?

Bauer: Meine Wurzeln sind mir wichtig, aber wichtiger ist mir das Gesamtpaket: Ich bin einfach Tony. Ich muss mich nicht über etwas definieren, das für andere Menschen wichtiger ist. Hautfarben trennen uns nicht. Ich glaube nicht an die Schlagzeilen, die formuliert wurden, um uns voneinander zu trennen. Eigentlich sind wir alle gleich. Daher lade ich alle ein, mit mir zu lachen.

teleschau: Da sind Sie ja in Ihrer Heimatstadt Duisburg, im Multikulti-Pott, ganz gut aufgehoben.

Bauer: Ja, auf jeden Fall. Ich habe so viele verschiedene Freunde. Ich nehme in meinen Witzen zwar regelmäßig Türken aufs Korn, aber hey, mein bester Freund ist Türke. Wir feiern uns dafür, dass es in unserer Freundschaft keine kulturellen Grenzen gibt. (tsch)