AboAbonnieren

Showmaster wehrt sichThomas Gottschalk fühlt sich wie im „Kugelhagel“

Lesezeit 3 Minuten
Thomas Gottschalk stellte sein neustes Werk unlängst auf der Frankfurter Buchmesse vor. Von seinen Kritikern fühlt er sich ungerecht behandelt. (Bild: IMAGO / Panama Pictures)

Thomas Gottschalk stellte sein neustes Werk unlängst auf der Frankfurter Buchmesse vor. Von seinen Kritikern fühlt er sich ungerecht behandelt. (Bild: IMAGO / Panama Pictures)

Er habe Frauen im TV „rein dienstlich angefasst“, ließ Thomas Gottschalk jüngst in einem vieldiskutierten Interview mit dem „Spiegel“ verlauten. In seinem Podcast wies er nun erneut jegliche böse Absicht von sich.

„Man kommt einfach nicht an diesem Buch vorbei“, stellt Mike Krüger fest. Auch im Podcast „Die Supernasen“ ist am Dienstag (22. Oktober) die Rede von „Ungefiltert: Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann“ - jenem Buch, mit dem Thomas Gottschalk derzeit für viel Wirbel sorgt. Aber: „Kritik an Kritiken kann man natürlich nur loslassen, wenn man einen eigenen Podcast hat“, weiß Krüger, und so nutzt Gottschalk die Gelegenheit, im eigenen Podcast auf den „Kugelhagel“ einzugehen, in den er in den vergangenen Tagen geraten sei.

„Es ist ein Streit entstanden, den ich natürlich gar nicht anzetteln wollte“, erklärt der Autor. „Ich habe Fragen gestellt und meine Arme ausgestreckt. Sie wurden mir weggeschlagen und es wurde eine Art von Rangelei daraus, die ich nicht wollte und für die ich nicht gemacht bin.“ Gottschalk gehe sämtliche Projekte mit „einer gewissen Entspanntheit“ an. „Aber entspannt geht heute nicht mehr, entspannt kann man heute gar nicht mehr sein, wenn man um gewisse Themen ringt.“

Thomas Gottschalk: „Die Spice Girls hatten länger die Hand auf meinen Klamotten, als ich die Hand auf ihren Klamotten hatte“

Viel Kritik hatte Gottschalk noch vor Veröffentlichung des Buches einstecken müssen, als er im „Spiegel“-Interview behauptete, „Frauen im TV rein dienstlich angefasst“ zu haben (“Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht“). Im Podcast sagt der langjährige „Wetten, dass.. ?“-Moderator nun: „Ich kenne den 'Spiegel' schon seit vielen Jahren. Ich habe ja noch den alten Augstein kennengelernt, der geschrieben hat, der 'Spiegel' muss immer sagen, was ist. Aber manchmal sagen sie auch nicht, was ist.“

Gottschalk weiter: „Es ist so, dass die Spice Girls, die sie zum Beispiel angebracht haben, vor 30 Jahren ungefähr - 1997 war das - zum letzten Mal bei mir in der Show waren.“ Er habe zum damaligen Zeitpunkt „niemanden von den Damen angefasst, aber sie haben dauernd an mir rumgezerrt“. Der 74-Jährige behauptet: „Die Spice Girls hatten länger die Hand auf meinen Klamotten, als ich die Hand auf ihren Klamotten hatte.“ Die Band sei kein Beispiel für „arme Frauen, die ich eventuell belästigt hätte“, betonte Gottschalk.

Thomas Gottschalk „Ich wollte niemandem wehtun“

Grundsätzlich seien sämtliche Vorwürfe ähnlicher Natur weit hergeholt. „Ich kann mich nicht erinnern, in meiner Sendung jemals Frauen belästigt zu haben“, stellt der Entertainer klar. „Ich weise jeden Vorwurf von mir, dass ich meine Position genutzt hätte, eventuell Frauen auf meinem Sofa unsittlich zu berühren. Das war nie meine Absicht, und das war auch nie etwas, was ich mir angesichts von 20 Millionen hätte leisten können, die da zugeschaut haben.“ Es bringe niemanden weiter, vor laufender Kamera „Frauen anzubaggern“.

In Bezug auf sein Buch sagt Gottschalk: „Ich wollte niemandem wehtun, ich wollte niemandem zu nahe treten.“ Er habe lediglich sagen wollen, „was ich immer gesagt habe. Nämlich, dass wir es uns früher leichter gemacht haben.“ Gottschalk habe sein Werk mit „Humor und Fröhlichkeit“ verfasst, und beides „lasse ich mir auch von niemandem mehr nehmen“. (tsch)