Die CSU wollte Günther Felßner als Landwirtschaftsminister. Doch nach Angriffen auf seinen Hof und seine Familie zog sich Felßner aus dem Rennen zurück. Der Angriff „darf nicht ungesühnt bleiben“, forderte Parteikollegin Dorothee Bär im „ntv Frühstart“.
„Todesangst“ wegen „Ökoterroristen“Dorothee Bär erklärt Rückzug von Parteikollege Felßner

Nach dem Angriff gegen die Familie ihres Parteikollegen Günther Felßner beklagte CSU-Politikerin Dorothee Bär einen „ganz großen Schaden für die Demokratie“. (Bild: ntv)
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Wenn es nach der CSU und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder ginge, würde Günther Felßner Bundeslandwirtschaftsminister werden. Doch daraus wird nichts. Nach Angriffen von Aktivisten der Tierrechtsorganisation „Animal Rebellion“ auf Felßners Rinderstall und seine Familie verkündete der Bauernpräsident, er stehe nicht für das Amt zur Verfügung. „Jemanden mundtot machen zu wollen, ist ein ganz großer Schaden für die Demokratie“, verurteilte Felßners Parteikollegin Dorothee Bär die Attacke am Mittwoch in „ntv Frühstart“.
„Da dringen Ökoterroristen auf seinen Hof ein, gehen aufs Dach, seine Frau und sein Mitarbeiter sind im Stall. Dann werden die Transparente so vor die Stalltür gehängt, dass sie nicht mehr rauskommen“, erklärte Bär bestürzt. „Dann wird mit Pyrotechnik in den Stall reingeschossen.“ Weder auf Tier- noch auf Menschenleben sei Rücksicht genommen worden. Felßner habe ihr berichtet, dass seine Frau „Todesangst“ gehabt habe. Der Angriff „darf nicht ungesühnt bleiben“, sagte Bär und forderte „strafrechtliche Konsequenzen“.
Dorothee Bär will Migrationsthema „nicht überhöhen“
Auch über den Stand der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD gab Dorothee Bär Auskunft. „Wer hat sich wann wie wo durchgesetzt: Was mich schon immer gestört hat, ist, wenn es Menschen immer ums Prinzip geht“, signalisierte die 46-Jährige Kompromissbereitschaft vonseiten aller drei beteiligten Parteien. Man sei sich „im Endziel einig“, nur der Weg dorthin müsse verhandelt werden. „Es wird ein Ringen sein“, prognostizierte die CSU-Politikerin, die sich aber von einem „guten Ergebnis“ überzeugt zeigte. Da sei allein schon deshalb nötig, um der „staatsbürgerlichen Verantwortung, dass wir unser Land in Ordnung bringen müssen“, nachzukommen.
Im Zusammenhang mit den Koalitionsgesprächen warb Bär um Geduld. Es sei das „Drama unserer heutigen Zeit, dass man sich Sorgen über Dinge macht, die noch gar nicht entschieden ist“. Wie Hendrik Wüst am Dienstagabend im ARD-Talk „Maischberger“ betonte auch Bär die Notwendigkeit einer Migrationswende. Trotzdem wolle sie Migration „nicht überhöhen“, denn: „Eigentlich ist das Wichtigste Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft.“ (tsch)