Gibt es doch noch einmal eine Rückkehr von Simon & Garfunkel? Wie Art Garfunkel nun in einem Interview erklärte, haben sich die beiden Streithähne kürzlich ausgeprochen.
Tränenreiches WiedersehenArt Garfunkel und Paul Simon haben sich versöhnt
Sie können nicht miteinander - aber scheinbar dann doch auch nicht ohne einander: 1970 veröffentlichten Paul Simon und Art Garfunkel mit „Bridge Over Troubled Water“ ihr letztes gemeinsames Album als Simon & Garfunkel, danach gingen beide Musiker getrennte Wege. Auch wenn das Duo danach immer wieder gemeinsam auftrat und sich trotz aller Streitigkeiten immer wieder annäherte, schienen die Gräben zwischen beiden tief zu sein.
Garfunkel echauffierte sich 2015 einmal mehr in einem Interview, dass er nicht verstehen könne, warum Simon einst die Zusammenarbeit beendete, und bezeichnete ihn als „Idioten“. Simon wiederum schloss 2016 eine erneute Reunion aus: „Wir kommen einfach nicht miteinander aus, es macht einfach keinen Spaß“, erklärte er. Offensichtlich wollten beide aber die gegenseitigen Vorwürfe nicht einfach so stehen lassen: Wie Art Garfunkel jetzt in einem Interview mit der „Times“ verriet, kam es vor kurzem zu einem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Bandkollegen.
Art Garfunkel: „Dinge wieder gut machen, bevor es zu spät ist“
Anlass für das Interview war die Veröffentlichung des Albums „Father and Son“, das Art Garfunkel gemeinsam mit seinem Sohn aufgenommen hat. Das Treffen sei „das erste Mal seit vielen Jahren“ gewesen, so der 83-jährige Musiker: „Ich sah Paul an und fragte: 'Was ist passiert? Warum haben wir uns nicht gesehen?' Paul erwähnte ein altes Interview, in dem ich einige Dinge gesagt hatte.“
Der „Bright Eyes“-Sänger bedauerte daraufhin „Ich habe geweint, als er mir sagte, wie sehr ich ihn verletzt hatte“, sagte er. „Rückblickend denke ich, ich wollte das Image des netten Kerls von Simon & Garfunkel abschütteln“, gestand Garfunkel. „Ich war ein Narr!“ Er verriet zudem, dass die beiden „Pläne geschmiedet haben, sich wieder zu treffen“ und deutete an, dass sie ihr musikalisches Vermächtnis wieder aufleben lassen könnten: „Wird Paul seine Gitarre mitbringen? Wer weiß. Für mich ging es darum, die Dinge wieder gutzumachen, bevor es zu spät ist“, sagte der Sänger. „Es fühlte sich an, als wären wir wieder an einem wunderbaren Ort. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, kullern mir die Tränen über die Wangen. Ich kann immer noch seine Umarmung spüren.“
Paul Simon und Art Garfunkel kennen sich bereits seit ihrer Schulzeit, schon als Teenager nahm die beiden erste gemeinsame Songs auf. 1964 unterzeichneten die beiden ihren ersten Plattenvertrag, das erste Album „Wednesday Morning 3 A.M.“ floppte zunächst. Erst die nachträglich überarbeitete Version - mit E-Gitarre, Bass und Schlagzeug - von „Sound Of Silence“ erreichte ein Jahr später Platz eins der Charts. Was folgte, waren Hits wie „I Am A Rock“ und „Homeward Bound“, der Soundtrack zu „The Graduate“ (inklusive „Mrs. Robinson“) und das Folk-Pop-Meisterwerk „Bridge Over Troubled Water“. Nach ihrer Trennung traten beide immer wieder gemeinsam auf, etwa 1981 bei einem Benefizkonzert im Central Park, das später als Album und Konzertfilm veröffentlicht wurde. (tsch)