Zwei Scharfschützen bewachen im Apple-Film „The Gorge“ eine mysteriöse Schlucht. WOW wiederum dokumentiert das erste Treffen zwischen einer Auschwitz-Überlebenden und dem Enkel eines NS-Kommandanten. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
Verbotene Liebe zwischen ScharfschützenDas sind die Streaming-Tipps der Woche
![Levi (Miles Teller) und Drasa (Anya Taylor-Joy) können gut mit Waffen ungehen. In ihrer Freizeit erzählen sie sich Sniper-Rekorde. (Bild: Apple TV+)](https://static.ksta.de/__images/2025/02/08/97006bf4-7079-4719-a1ff-cce9db718be3.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1250&fm=jpeg&s=2f4ea72c122f13dc9550b3186edefaa4)
Levi (Miles Teller) und Drasa (Anya Taylor-Joy) können gut mit Waffen ungehen. In ihrer Freizeit erzählen sie sich Sniper-Rekorde. (Bild: Apple TV+)
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Auch im üppig bespielten Genre der Thriller, Dystopien und Science Fiction-Entwürfe gibt es hin und wieder noch eine gute Idee. Eine davon stammt vom amerikanischen Autor Zack Dean, von dem schon mehrere Drehbücher auf Hollywoods ominöser „Black List“ landeten. Auf dieser stehen jedes Jahr im Dezember jene Stoffe und Scripts, die in der Branche besonders begehrt sind, was eine Verfilmung betrifft. Man kann es auch so ausdrücken: Der Mann hat Ideen, um die sich die Studios reißen. Im Falle von „The Gorge“ (auf Deutsch: „Die Schlucht“) hat sich Apple TV+ die Rechte gesichert und bringt das gut zweistündige, mit den Stars Miles Teller (“Top Gun: Maverick“) und Anya Taylor-Joy (“Das Damengambit“) besetzte Ergebnis nun unters Volk. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
„The Gorge“ - Apple TV+
![Hans Jürgen Höß (Bild) war für die Ermordung mehr als einer Million Jüdinnen und Juden im Vernichtungslager Auschwitz verantwortlich. In der Doku „Der Schatten des Kommandanten“ trifft sein inzwischen 87-jähriger Sohn auf die KZ-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch. (Bild: Keystone/Getty Images)](https://static.ksta.de/__images/2025/02/08/9e5adf3e-27aa-4d8c-8b61-0c771cf6543d.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1402&fm=jpeg&s=0d4e38d5e31d418c0d1186c403bf1b5f)
Hans Jürgen Höß (Bild) war für die Ermordung mehr als einer Million Jüdinnen und Juden im Vernichtungslager Auschwitz verantwortlich. In der Doku „Der Schatten des Kommandanten“ trifft sein inzwischen 87-jähriger Sohn auf die KZ-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch. (Bild: Keystone/Getty Images)
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„The Gorge“ (ab Freitag, 14. Februar, Apple TV+) basiert auf einer faszinierenden Idee: Zwei Elitesoldaten (Anya Taylor-Joy und Miles Teller) sollen ein Jahr lang zwei Seiten einer mysteriösen Schlucht beschützen. Zu Beginn des Films lernt man die beiden in ihren beziehungsarmen Lebensentwürfen kennen. Der Amerikaner Levi (Teller) ist ein ehemaliger Top-Sniper des US-Militärs, der sich von einer hochrangigen Agentin (Sigourney Weaver) für einen mysteriösen Job anheuern lässt. Drasa (Taylor-Joy), eine junge Frau mit baltischen Wurzeln, arbeitet wohl für die Russen und erhält den gleichen Job, ohne dass sich die beiden Kampfmaschinen dabei kennenlernen (sollen).
Die beiden Agenten werden über einem unbekannten Gebiet der nördlichen Hemisphäre abgesetzt, um die beiden Kanten einer mysteriösen Schlucht zu schützen. Aus der Tiefe ertönen Geräusche, die nicht ganz menschlich wirken. Die Begrenzungen der Schlucht sind mit Zäunen, Selbstschussanlagen und anderen Waffensystemen gesichert. Was wohl auf die beiden Wächter zukommt? Drasa und Levi - hier wird der Plot mehr philosophisch denn realistisch - bestreiten ihre Mission jeweils alleine. Das heißt: Ein Jahr lang, bis ihre Ablösung kommt, sitzen sie auf ihren Wachtürmen und schauen in die Tiefe - oder auf ihr Gegenüber. Doch die Einsamkeit des Jobs lässt sie, trotz des Verbots, über den Graben hinweg eine Beziehung entwickeln.
„The Gorge“, top besetzt und bildgewaltig, ist ein zweigeteilter Streaming-Thriller. In der ersten Hälfte ist es ein Film über Einsamkeit, Fantasie und Verlangen im Umfeld des kargen Alltags einer Spezial-Mission. Ein hochattraktives Story-Konstrukt. In Hälfte zwei des Films von Horror-Spezialist Scott Derrickson (“Der Exorzismus von Emily Rose“) übernehmen dann die Genre-Regeln. Denn die Schlucht wird, wie man sich denken kann, nicht ohne Grund bewacht.
„Der Schatten des Kommandanten“ - WOW
![Ein biologischer Kampfstoff scheint dafür verantwortlich, dass sich all die Babyboomer in Dambury in blutrünstige Zombies verwandeln. So auch Janine (Anita Dobson), die nach einem Biss selbst immer aggressiver wird und nur noch eines will: Menschenfleisch. (Bild: ZDF / Alistair Heap)](https://static.ksta.de/__images/2025/02/08/2c9c6547-895e-4f76-bc52-d92872947dec.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=fa86e4a6e99187d5029f1f080974e00b)
Ein biologischer Kampfstoff scheint dafür verantwortlich, dass sich all die Babyboomer in Dambury in blutrünstige Zombies verwandeln. So auch Janine (Anita Dobson), die nach einem Biss selbst immer aggressiver wird und nur noch eines will: Menschenfleisch. (Bild: ZDF / Alistair Heap)
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80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz erzählt „Der Schatten des Kommandanten“ (ab 14. Februar, WOW) die Geschichte von Hans Jürgen Höss, dessen Vater Rudolf Höß (die Schreibweise des Namens wurde später geändert) als Kommandant verantwortlich für die Ermordung von mehr als einer Million Jüdinnen und Juden war. In der Dokumentation von Daniela Völker trifft der inzwischen 87-jährige Höss erstmals auf die KZ-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch. Ihre Erinnerungen an jene Zeit könnten kaum unterschiedlicher sein: „Als ich nach Auschwitz kam, gab es dort eine Band, die eine Cellistin brauchte“, erzählt Lasker-Wallfisch: „Wir spielten für die Wächter. Das rettete mir das Leben.“ Höss hingegen, der mit seinen Eltern und Geschwistern in einer Villa auf der anderen Seite des Zaunes lebte, der das KZ umgab, erinnert sich an eine „schöne und idyllische Kindheit“.
In Lasker-Wallfischs Wohnzimmer in London treffen die beiden Hochbetagten, in Begleitung ihrer erwachsenen Kinder Kai Höss und Maya Lasker-Wallfisch, erstmals aufeinander.
„Generation Z“ - ZDFmediathek
![In der zweiten Staffel der fiktiven Reality-Show „Einsame Herzen - Das Love Camp“ begleiten Liebes-Coach Gesualdo (Torge Oelrich) und Moderatorin Annie (Annie Hoffmann) sechs Singles bei der Partnersuche. (Bild: ZDF / Andrea Kueppers)](https://static.ksta.de/__images/2025/02/08/559f7219-e4ce-49d8-85d2-94658701be63.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1126&fm=jpeg&s=2e9e975ff929d9c7dd824f9a5cd47b21)
In der zweiten Staffel der fiktiven Reality-Show „Einsame Herzen - Das Love Camp“ begleiten Liebes-Coach Gesualdo (Torge Oelrich) und Moderatorin Annie (Annie Hoffmann) sechs Singles bei der Partnersuche. (Bild: ZDF / Andrea Kueppers)
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In Filmen, Serien und auch in den Feuilletons ist schon so ziemlich jede Spielart von Generationenkonflikt durchgespielt worden. Sollte man meinen. Klima, Schulden, Sittenverfall, alles schon dagewesen. Doch Erfolgsregisseur Ben Wheatley hat der „Boomer vs. Gen-Z“-Mär noch etwas abgewinnen können: In seiner sechsteiligen Serie „Generation Z“ (ab Samstag, 15. Februar, ZDFmediathek) droht die Zombie-Boomer-Apokalypse.
Die Formel ist denkbar einfach: Man nehme rebellische britische Teenager und ihre verstockten Großeltern, lasse einen Militärlaster mit einem biologischen Kampstoff verunglücken, der letztere zu Zombies macht, und voilà, das schwarzhumorige Zombie-Horror-Drama ist fertig. Für Finn (Viola Prettejohn) beginnt ihr persönlicher Zombie-Horror-Trip zunächst bei dem in die Jahre gekommenen Querulanten Morgan (Robert Lindsay). „Magic truffles“ aus eigenem Anbau gegen heruntergeladene YouTube-Videos, lautet der Deal. Im Hintergrund ziehen bereits erste Helikopter über das britische Dambury ihre Bahnen auf der Suche nach den aus einem nahegelegenen Seniorenheim entflohenen Zombie-Rentnern, darunter Cecily (Sue Johnston), die sich schnell als Anführerin ihres bissigen Trupps etabliert ...
„Generation Z“ verspricht einen irrwitzigen Mix aus Generationenkrieg und Überlebenskampf, einen Spagat zwischen britischem schwarzem Humor, Coming-of-Age-Geschichte und Zombie-Horror.
„Einsame Herzen - Das Love Camp“ - ZDFmediathek
In der zweiten Staffel der fiktiven Reality-Show „Einsame Herzen - Das Love Camp“ (sechs Folgen, ab 7. Februar, ZDFmediathek) suchen sechs Singles (alle gespielt von Torge Oelrich, bekannt als Freshtorge) nach der großen Liebe. In einem idyllischen Landhaus bekommen sie dafür von Liebes-Coach Gesualdo (ebenfalls Torge Oelrich) und Moderatorin Annie (Annie Hoffmann) verschiedene Aufgaben gestellt. Wer die stärkste Beziehungsfähigkeit entwickelt, gewinnt am Ende eine Doppelhaushälfte.
„Die Fortsetzung der 'Einsamen Herzen' ist ein völlig neues Konzept rund um unsere ziemlich schwer vermittelbaren Singles“, freut sich Torge Oelrich: „Die Idee die Teilnehmer in einem 'Love Camp' aufeinandertreffen zu lassen, bot unglaublich viel Spielraum für unzählige Comedy-Momente und skurrile Situationen. Zugleich war es eine großartige Herausforderung für das Team und mich als Comedian. Das Ergebnis ist pure Unterhaltung auch für Nicht-Reality-Fans“. Gedreht wurde an 26 Tagen mit der besonderen Herausforderung, dass ein einziger Schauspieler in jeder Szene in alle Rollen schlüpfen musste. (tsch)