Die nicht prominenten Mitreisenden an Bord des ZDF-Dampfers überraschen Harald Schmidt immer wieder. Das verriet der 67-Jährige in einem Podcast.
Auf dem „Traumschiff“Was Harald Schmidt über die „Boomer“-Touristen gelernt hat
Die Welt bereisen und dafür auch noch bezahlt werden. Als „Traumschiff“-Kreuzfahrtdirektor Schifferle hat Harald Schmidt im Herbst seiner langen Unterhalter-Laufbahn einen echten Traumjob erwischt. „Du hast einen Lotto-Sechser gemacht“, wird der langjährige Late-Night-Star im österreichischen Podcast „Hangweyrer & Palfrader“ auf den Job in der ZDF-Reihe angesprochen. Schmidt widerspricht der Behauptung allerdings zum Teil.
„Du wirst pro Drehtag bezahlt, und die Reise ist natürlich umsonst, ist klar“, bestätigt der 67-Jährige. Aber: „Du hättest sehen sollen, was feuilletonistisch über mich hereingebrochen ist, als es hieß, ich gehe zum 'Traumschiff'!“ Das negative Feedback müsse man „abkönnen“, viele seiner Kollegen würden deshalb bei Anfragen zum als seicht verschrieenen Unterhaltungsformat zögern.
Dennoch sei es inzwischen „erstaunlich, welche Kategorie von Schauspieler auf dem 'Traumschiff' dreht“. „Der Markt macht's möglich“, unterstellt Schmidt offenkundig materialle Nöte hinter der Rollenauswahl. Zu früheren Zeiten sei ohnehin „die erste Liga der deutschen Film- und Fernseh-Schauspieler“ beim legendären, 2016 gestorbenen „Traumschiff“-Produzenten Wolfgang Rademann an Bord gegangen. „Als die Reisen noch eine Attraktion waren.“ Das sei inzwischen anders.
Harald Schmidt über „Traumschiff“-Ziele: „Es ist wahnsinnig voll. Überall!“
Rund 800 reguläre Passagiere würden die Dreharbeiten zu ganz normalen Urlaubszwecken begleiten, informiert Schmidt seine Podcast-Gastgeber Thomas Hangweyrer und Robert Palfrader: „Diese Leute haben schon alles gesehen. So Boomer-Sachen: mit dem Fahrrad durch Patagonien. Erlebniswochenende am Machu Picchu, was weiß ich nicht alles.“
Auf die Frage, ob er die nicht prominenten Mitreisenden an Bord kennenlerne, antwortete Schmidt: „Zum Teil.“ Dabei habe er festgestellt, dass er oft „völlig danebenliege bei der Einschätzung von Leuten“. Es sei vorgekommen, dass zwei vermeintliche „Langweiler“ heftigste Schicksalsschläge weggesteckt hätten. „Ich leben von Vorurteilen in dem, was ich mache, und vom schnellen Abrichten.“ Am Rand des „Traumschiff“-Drehs aber war er „schon oft erstaunt, was Leute für Biografien haben“.
Harald Schmidt spielt mit Unterbrechungen seit 2007 die Rolle des Kreuzfahrtdirektors Oskar Schifferle. Seine nächste Dreh-Reise an Bord des ZDF-Dampfers wird den langjährigen Gastgeber der „Harald Schmidt Show“ von Singapur nach Mauritius führen. Allzu großes Fernweh treibt ihn dabei aber nicht mehr an, wie er im Podcast-Gespräch erklärte: „Ich war an den meisten Traumzielen dank des 'Traumschiffs'. Einmal reicht. Es ist überall voll. Es ist wahnsinnig voll. Überall! Massen von Leuten.“ Er staune bisweilen, „wer sich da alles hinschleppt“. Harald Schmidt: „Wer das will, bitte. Wenn's mich interessiert, schau ich's im Internet an.“ (tsch)