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„Sweet Dreams (Are Made of This)“Was macht Annie Lennox heute?

Lesezeit 3 Minuten
Heute leiser als Musikerin, dafür umso lauter als Aktivistin: die britische Pop-Ikone Annie Lennox. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images)

Heute leiser als Musikerin, dafür umso lauter als Aktivistin: die britische Pop-Ikone Annie Lennox. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images)

Annie Lennox hat Musikgeschichte geschrieben. Heute steht die Sängerin, die am 25. Dezember 70 geworden ist, nicht so im Fokus wie früher.

Sie gehört zu den ganz Großen: Annie Lennox schrieb - wenn man so will - gleich zweimal Musikgeschichte. Zunächst in den 80er-Jahren als eine Hälfte des legendären Synthie-Pop-Duos Eurythmics (“Sweet Dreams (Are Made of This)“, „Love Is A Stranger“), später dann als Solokünstlerin mit Hits wie „Why“ und „Walking on Broken Glass“.

Ihr letztes Album „Nostalgia“ erschien vor zehn Jahren, inzwischen ist er ruhiger um die Sängerin geworden, die am 25. Dezember ihren 70. Geburtstag feiert. Zurückgezogen hat sie sich aber nicht - das ist für sie nicht einmal eine Option, wie sie unlängst in einem Interview verriet.

Als Mitglied des Pop-Duos wurde Annie Lennox weltberühmt, aber auch als Solokünstlerin feierte sie Erfolge.  (Bild: ARTE/Michael Putland/Hulton Archives/Getty Images)

Als Mitglied des Pop-Duos wurde Annie Lennox weltberühmt, aber auch als Solokünstlerin feierte sie Erfolge. (Bild: ARTE/Michael Putland/Hulton Archives/Getty Images)

„Ich gehe keineswegs in den Ruhestand“, sagte Lennox im September 2023 der Nachrichtenagentur „AP“. Kürzertreten werde sie künftig allenfalls bei Tourneen. Sie habe „Jahrzehnte auf der Straße verbracht“ und das sei „unglaublich intensiv“ gewesen. Lennox' ehemaliger Eurythmics-Kollege Dave Stewart hatte zuvor bekannt gegeben, dass Lennox nicht mehr auf Tour gehen und auch nicht an der „Sweet Dreams 40th Anniversary Tour“ im Herbst 2023 teilnehmen werde.

Keine Tourneen mehr zu spielen, heißt für Lennox aber nicht, dass sie nicht mehr auf der Bühne stehen wird. Sie habe „das große Glück“, dass sie „hin und wieder einmalige Auftritte absolvieren“ könne, sagte sie. Vor allem für wohltätige Zweck will die 1954 im schottischen Aberdeen geborene Singer/Songwriterin gelegentlich auf der Bühne stehen. Lennox ist Botschafterin der Hilfsorganisation Oxfam. Für ihr Engagement gegen Hunger und Aids in Afrika wurde sie 2011 von Queen Elisabeth II. mit dem Officer of the Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet.

Lennox' emotionaler Auftritt bei den Grammy Awards 2024

Annie Lennos mit ihrem ehemaligen „Eurythmics“-Kollegen Dave Stewart. (Bild: 2005 Getty Images/Getty Images)

Annie Lennos mit ihrem ehemaligen „Eurythmics“-Kollegen Dave Stewart. (Bild: 2005 Getty Images/Getty Images)

Einen großen Auftritt hatte die Sängerin zuletzt im Februar bei den Grammy Awards in Los Angeles. Zu Ehren der im Juli 2023 verstorbenen Musikerin Sinéad O'Connor sang sie auf der Bühne deren größten Hit „Nothing Compares 2 U“. Ihren emotionalen Auftritt nutzte Lennox auch für eine politische Botschaft. „Artists for ceasefire!“, schrie sie nach der Performance mit erhobener Faust. Dann ergänzte die überzeugte Pazifistin: „Peace in the world!“

Lennox setzt sich seit Jahren für ein Ende des Krieges zwischen Israel und den Palästinensern ein. „Ich habe mich immer nach einer friedlichen Lösung für diesen tragischen und scheinbar endlosen Konflikt gesehnt“, schrieb sie im Februar. Die Angriffe Israels auf die islamistische Organisation Hamas sieht sie kritisch. Sie sei „weder antisemitisch noch pro Hamas“, fügte sie hinzu. Vielmehr würde sie einen „humanitären Standpunkt“ vertreten, „der in einer Situation, in der der Wert eines Menschenlebens auf unter null gesunken ist, immer im Mittelpunkt stehen muss.“

Als Sängerin mag Annie Lennox heute leiser treten, dafür erhebt sie umso lauter ihre Stimme für eine bessere Welt. (tsch)