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Was wurde aus der echten Erin Brokovich?

Lesezeit 2 Minuten
Erin Brokovich setzt sich für die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern ein und deckt gesellschaftliche Missstände auf.  (Bild: 2014 Getty Images/Chip Somodevilla)

Erin Brokovich setzt sich für die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern ein und deckt gesellschaftliche Missstände auf. (Bild: 2014 Getty Images/Chip Somodevilla)

Vor 25 Jahren kam der Film „Erin Brokovich - Eine wahre Geschichte“ in die Kinos. Seit die echte Erin Brokovich dafür sorgte, dass ein Gericht die höchste Entschädigungssumme in der Geschichte der USA verhängte, hat sich viel im Leben der ehemaligen Anwaltsgehilfin getan.

Für ihre Rolle in „Erin Brokovich - Eine wahre Geschichte“ bekam Julia Roberts ihren ersten Oscar. Wie der Titel verrät, gibt es die Vorlage für Julia Roberts Rolle wirklich. Erin Brokovich hat 1993 als Anwaltsgehilfin maßgeblich dazu beigetragen, einen Umweltskandal aufzudecken, in dessen Folge in einem Gerichtsverfahren die Rekordentschädigungssumme von 333 Millionen US-Dollar ausgehandelt wurde. Rund ein Drittel der Summe entfiel auf die Kanzlei Masry & Vititoe, 2,5 Millionen US-Dollar soll Brokovich erhalten haben. Damit wurde die alleinerziehende Mutter zweier Kindern, die keine Rechtsausbildung besaß, quasi über Nacht zur Millionärin.

Vor genau 25 Jahren, am 14. März 2000, feierte „Erin Brokovich - Eine wahre Geschichte“ in Los Angeles Weltpremiere. Was macht die Heldin des Dramas, Erin Brokovich-Eills, so ihr vollständiger Name, eigentlich heute? Hat sie ihren Erfolg genutzt?

Erfolg bringt eine neue Karriere

Dadurch, dass Brokovich entscheidend dazu beigetragen hat, dass das Unternehmen Pacific Gas and Electric (PG&E) 1996 die größte Entschädigungssumme in der US-Geschichte zahlen musste, erlangte die Anwaltsgehilfin große Aufmerksamkeit, die vier Jahre später durch Soderberghs Verfilmung ihres Lebens zunahm.

Im Film hat die heute 64-Jährige eine kleine Gastrolle als Kellnerin Julia. Auch sonst konnte sie ihre Bekanntheit nutzen. Brokovich ging zum Fernsehen, wo sie für den Sender ABC die Sendung „Challenge America With Erin Brockovich“ und für den CBS-Kanal Zone Reality das Format „Final Justice“ moderierte.

Darüber hinaus veröffentlichte sie mehrere Bücher, darunter „Take It From Me. Life's A Struggle, But You Can Win“, das es auf die Bestseller-Liste der New-York-Times schaffte. Nebenbei setzte sie sich weiter für Verbraucher ein und deckte Missstände auf, was ihr mehrere nationale und internationale Auszeichnungen einbrachte.

Im Zuge der Dokumentation „Last Call at the Oasis“ der Regisseurin Jessica Yu, die sich mit einer globalen Wasserkrise auseinandersetzt und in der auch Brokovich mitwirkt, kam die heutige Verbraucherschützerin 2012 zu den Internationalen Filmfestspielen in Berlin.

Im Auftrag der Gerechtigkeit

Heute kämpft Brokovich-Ellis an vielen fronten gegen Unrecht und Missstände. Sie hat das Community Healtbook gegründet, eine Plattform, in der sich Geschädigte von Umweltskandalen untereinander vernetzen und organisieren können. Außerdem hat sie mit „Superman's Not Coming“ ihren eigenen Podcast. Darin wirft sie mit Gästen Licht auf den täglichen Kampf von Verbraucherinnen und Verbrauchern gegen Umweltsünden oder soziale Ungerechtigkeiten. Ihr aktuelles Buch trägt den gleichen Titel wie ihr Podcast und setzt sich mit der Verschmutzung von (Trink-)Wasser in den USA auseinander. (tsch)