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Wer ist die Katze, wer die Maus? Starkes Psychoduell mit Emily Watson

Lesezeit 2 Minuten
Die Psychiaterin Emma Robertson (Emily Watson) wurde damit beauftragt, herauszufinden, ob die Mutter Connie Mortensen ihre Tochter und deren Freundin töten wollte.  (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3)

Die Psychiaterin Emma Robertson (Emily Watson) wurde damit beauftragt, herauszufinden, ob die Mutter Connie Mortensen ihre Tochter und deren Freundin töten wollte. (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3)

Mordversuch oder Unfall? Die Psychiaterin Emma soll herausfinden, ob die Mutter Connie absichtlich mit zwei Kindern im Auto eine Brücke hinabgestürzt ist. Ihre Befragung entwickelt sich zum raffinierten Katz- und Mausspiel. Die packende britische Miniserie „Too Close“ ist in der ARD Mediathek abrufbar.

Emma Robertson (Emily Watson, links) hat viel Erfahrung als forensische Psychiaterin. Doch einen so harten Fall wie Connie Mortensen (Denise Gough) hatte sie noch nie. (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3)

Emma Robertson (Emily Watson, links) hat viel Erfahrung als forensische Psychiaterin. Doch einen so harten Fall wie Connie Mortensen (Denise Gough) hatte sie noch nie. (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3)

Was haben die Skandinavier und die Briten gemeinsam? Zum Beispiel ein ziemlich gutes Händchen für Filme und Serien, welche die Genres Thriller und Drama vereinen. Davon überzeugen kann man sich nun erneut in der ARD Mediathek. Dort ist die britische Miniserie „Too Close - Fürchte deine Nächste“ nach der linearen deutschen Erstausstrahlung bei ONE am späteren Samstagabend, 24. August, 30 Tage lang kostenfrei abrufbar.

Connie Mortensen (Denise Gough) sitzt in psychiatrischer U-Haft und sehnt sich danach, in Freiheit zu kommen.    (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3,)

Connie Mortensen (Denise Gough) sitzt in psychiatrischer U-Haft und sehnt sich danach, in Freiheit zu kommen. (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3,)

Im Zentrum der drei Episoden steht ein packendes Katz- und Mausspiel zwischen zwei Frauen. Die eine, Connie Mortensen (Denise Gough), beherrscht gerade die Schlagzeilen der Presse, nachdem sie mit ihrer kleinen Tochter und deren Freundin bei hohem Tempo über eine Brücke gefahren und in den Fluss gestürzt ist. Alle haben schwer verletzt überlebt, Connie sitzt in U-Haft. Emma Robertson (Emily Watson), die für den Fall abgestellte forensische Psychiaterin, soll herausfinden, ob die junge Mutter in Absicht gehandelt hat. Doch die zeigt sich abweisend und aggressiv, angeblich kann sie sich an nichts erinnern.

Die Psychiaterin kennt solche Fälle und versucht mit bewährten Tricks, Connie auf die Sprünge zu helfen. Wie sah ihr Leben vor dem Unfall bzw. dem versuchten Mord aus, wie stand es um ihre Beziehung zu ihrem Mann, was ist in den letzten Wochen und Monaten geschehen? Connies Antworten werden fortan in bruchstückhaften Rückblicken präsentiert. Nur: Stimmt das überhaupt, was sie Emma erzählt, oder ist alles, auch ihre vermeintliche Verwirrtheit, reines Kalkül?

Psychologische Tricks

Emma Robertson (Emily Watson) lässt sich zunehmend von ihrer Patientin verunsichern und Probleme in ihrem eigenen Leben einreden. 
 (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3)

Emma Robertson (Emily Watson) lässt sich zunehmend von ihrer Patientin verunsichern und Probleme in ihrem eigenen Leben einreden. (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3)

Vanessa Jones (Thalissa Texeira, rechts) ist neu in der Nachbarschaft und schließt schnell Freundschaft mit Connie Mortensen (Denise Gough). Doch diese Freundschaft soll nicht lange halten ... (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3,)

Vanessa Jones (Thalissa Texeira, rechts) ist neu in der Nachbarschaft und schließt schnell Freundschaft mit Connie Mortensen (Denise Gough). Doch diese Freundschaft soll nicht lange halten ... (Bild: WDR/Snowed-In Productions & All3,)

Schnell wird nämlich nicht nur dem Zuschauer, sondern auch der Psychiaterin klar, dass auch Connie psychologische Tricks drauf hat. Sie dreht den Spieß um, bohrt in Emmas Ehe, stellt Suggestivfragen, mit denen sie die Psychiaterin zunehmend verunsichert und tatsächlich dazu bringt, ihr eigenes Leben zu hinterfragen. Wer ist hier die Katze, wer die Maus?

Beide Hauptdarstellerinnen liefern in „Too Close - Fürchte Deine Nächste“ beeindruckende schauspielerische Leistungen ab, die jeweils mit einer BAFTA-Nominierung belohnt wurden. Insbesondere die zweifach oscarnominierte Emily Watson, die seit Jahrzehnten in Filmen wie Lars von Triers „Breaking the Waves“, der Literaturverfilmung „Die Asche meiner Mutter“ und Serien wie dem preisgekrönten Drama „Chernobyl“ mit ihrem nuancierten und doch zurückgenommenen Spiel begeistert, lässt einmal mehr tief in die Seele ihrer Figur blicken.

Neben der deutschen ist auch die englische Tonspur der Serie von 2021 abrufbar. (tsch)