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Wie geht es nach dem Psycho-Thriller „Squid Game“ weiter? Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Lesezeit 5 Minuten
Spieler 456 tritt wieder an: Lee Jung-jae kehrt in der zweiten Staffel des Netflix-Phänomens „Squid Game“ zu seiner Rolle als Seong Gi-hun zurück. (Bild: Netflix/JuHan Noh)

Spieler 456 tritt wieder an: Lee Jung-jae kehrt in der zweiten Staffel des Netflix-Phänomens „Squid Game“ zu seiner Rolle als Seong Gi-hun zurück. (Bild: Netflix/JuHan Noh)

In „Squid Game 2“ (Netflix) will Seong Gi-hun (Lee Jung-jae) die Drahtzieher hinter dem tödlichen Spiel enttarnen, Prime Video setzt mit „Culpa Tuya“ derweil eine erfolgreiche Teenie-Romanze fort. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

Die erste Staffel der koreanischen Netflix-Serie „Squid Game“ brach gleich mehrere Rekorde. Vier Wochen nach ihrer Veröffentlichung 2021 wurde die perfide Thriller-Serie um 456 arme Schlucker, die in einem mysteriösen Spiele-Camp um eine gigantische Geldsumme und das Überleben kämpfen, von 142 Millionen Netflix-Konten angesehen. Schätzungen zufolge könnten bis zu 400 Millionen Menschen weltweit die Serie gesehen haben. Bei den 74. Primetime Emmys wurde sie mit sechs Awards prämiert, unter anderem räumten Lee Jung-jae als „Bester Hauptdarsteller“ und Hwang Dong-hyuk (als erster Asiate) für die „Beste Regie“ ab. Die wichtigste Zahl könnte jedoch jene eine Milliarde Dollar sein, die das Unternehmen Netflix durch „Squid Game“ - auch dies natürlich eine Schätzung - im Wert gestiegen sein soll. Weil die Macht des Geldes nicht nur in der Fiktion, sondern auch in der Realität wirkt, musste „Squid Game 2“ einfach kommen. Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

„Squid Game 2“ - Netflix

Auch wenn ihre Eltern alles tun, um ihre Beziehung zu sabotieren, stehen Noah (Nicole Wallace) und Nick (Gabriel Guevara) zueinander.  (Bild: Prime Video / Pablo Ricciardulli)

Auch wenn ihre Eltern alles tun, um ihre Beziehung zu sabotieren, stehen Noah (Nicole Wallace) und Nick (Gabriel Guevara) zueinander. (Bild: Prime Video / Pablo Ricciardulli)

Wie setzt man eine Serie fort, die eigentlich abgeschlossen war? Ein Plot, der noch dazu vor dem Problem stand, dass ein Großteil der Rollen aus Staffel eins verstorben war? Vor dieser Frage stand Erfolgsautor und Regisseur Hwang Dong-hyuk, als es darum ging, sieben neue Episoden für „Squid Game 2“ (ab 26. Dezember, Netflix) zu produzieren.

Seong Gi-hun (Lee Jung-jae), der Sieger des vorangegangenen Spiels, hat es sich in Staffel zwei zur Aufgabe gemacht, den Drahtziehern des menschenverachtenden Spektakels ein Ende zu setzen. Zur Erinnerung: Auf einer mysteriösen Insel kämpften in Staffel eins 456 meist hoch verschuldete, in jedem Fall aber finanziell verzweifelte Menschen um den Hauptgewinn von 45,6 Won - damals etwa 33 Millionen Euro. Der Haken an der Sache: Nur einer der Teilnehmer konnte den Preis mit nach Hause nehmen. Alle anderen Wettbewerber starben in jener knallbunt designten Welt der Kinderspiele, die von mysteriösen Menschen zur Belustigung einer hochrangigen maskierten Gäste-Schar organisiert wurde.

Weitere Figuren aus Staffel eins, die zurückkehren, sind der aufrechte Polizist Jun-ho (Wi Ha-jun), der mysteriöse Mann im Anzug (Gong Yoo), der die Teilnehmer anwirbt, und der sogenannte Frontmann (Lee Byung-hun), welcher zumindest eine größere Rolle in der Organisation der Spielbetreiber einnehmen könnte. Dazu castete „Squid Game“-Macher Hwang Dong-hyuk eine große Zahl neuer Spieler-Charaktere mit interessanten Back-Storys, die nach und nach aufgedeckt werden.

„Culpa Tuya“ - Prime Video

Rassismus, Sexismus und grauenhafte Arbeitsverhältnisse: Der Netflix-Film „The Six Triple Eight“ erinnert an das Wirken des einzigen aus nur Schwarzen Frauen bestehenden US-Bataillon im Zweiten Weltkrieg. In den Hauptrollen des Dramas sind (von links) Milauna Jackson, Kerry Washington und Ebony Obsidian zu sehen. (Bild: Bob Mahoney / Perry Well Films 2 / Netflix)

Rassismus, Sexismus und grauenhafte Arbeitsverhältnisse: Der Netflix-Film „The Six Triple Eight“ erinnert an das Wirken des einzigen aus nur Schwarzen Frauen bestehenden US-Bataillon im Zweiten Weltkrieg. In den Hauptrollen des Dramas sind (von links) Milauna Jackson, Kerry Washington und Ebony Obsidian zu sehen. (Bild: Bob Mahoney / Perry Well Films 2 / Netflix)

Die spanische Teenie-Romanze „Culpa Mia - Meine Schuld“, basierend auf dem gleichnamigen Roman-Reihe von Mercedes Ron, dominierte 2023 für mehrere Wochen die Streaming-Charts bei Amazon Prime Video. Erzählt wurde von der Teenagerin Noah (Nicole Wallace), die gemeinsam mit ihrer Mutter Rafaella (Marta Hazas) zu deren neuem Ehemann William Leister (Iván Sánchez) und dessen Sohn Nick (Gabriel Guevara) zog. Es dauerte nicht lange, da verliebten sich die neuen Stiefgeschwister ineinander. In der Fortsetzung „Culpa Tuya“ (ab 27. Dezember, Prime Video) wird ihre Liebe nun auf eine harte Probe gestellt: Ihre Eltern setzen nach wie vor alles daran, um ihre Beziehung zu sabotieren. Als Noah ihre Ausbildung am College beginnt, während Nick weiterhin seine Karriere forciert, führt dies zu weiteren Problemen.

Mit dem Roman „Culpa Nuestra - Unsere Schuld“ brachte Mercedes Ron ihre Reihe im Oktober 2024 zu Ende. Einer weiteren Filmfortsetzung steht also nichts im Wege. Bis dahin dürfen sich Fans zudem über ein englischsprachiges Remake freuen: „Culpa Mia - Meine Schuld: London“ mit Asha Banks (“A Good Girl's Guide to Murder“ und Matthew Broome in den Hauptrollen soll bereits am 13. Februar 2025 bei Amazon Prime Video erscheinen.

„The Six Triple Eight“ - Netflix

Colt Seavers (Ryan Gosling) und Jody Moreno (Emily Blunt) werden beim Dreh in Sydney mit einigen Problemen konfrontiert. (Bild: Universal Studios/Sky)

Colt Seavers (Ryan Gosling) und Jody Moreno (Emily Blunt) werden beim Dreh in Sydney mit einigen Problemen konfrontiert. (Bild: Universal Studios/Sky)

Es waren überwiegend schwarze Frauen, die dem 6888th Battaillon der US-Army angehörten. In den Annalen des Zweiten Weltkriegs wurde ihre Geschichte bislang übersehen. Dabei war die Einheit des Women's Army Corps in den letzten Kriegsmonaten mit einer besonderen Mission betraut. Netflix erzählt in „The Six Triple Eight“ ab 20. Dezember ihre Story. Es ist eine Geschichte über Rassismus, Sexismus und grauenhafte Arbeitsverhältnisse.

Die 855 Frauen des 6888th sollten 17 Millionen Briefe und Päckchen sortieren, die auf dem Weg zu den Soldaten an der Front liegen geblieben waren. Eine Mammutaufgabe, die sie in der Hälfte der vorgegebenen Zeit erledigten. Auf Anerkennung hofften sie vergeblich, zogen sich stattdessen Unmut und Prügel der Armeeführung zu.

Autor und Regisseur Tyler Perry korrigiert die historische Ungerechtigkeit. In den Mittelpunkt seiner filmischen Würdigung stellt er mit Major Charity Adams (Kerry Washington, „Scandal“) und Lena Derriecott (Ebony Obsidian) exemplarisch zwei Frauen, die aufbegehren. Jede aus ihren eigenen Gründen und mit ihren eigenen Mitteln.

„The Fall Guy“ - WOW

Stuntman und Kopfgeldjäger in Personalunion: In der Fernsehproduktion „Ein Colt für alle Fälle“ (1981-1986) hielt ein gewisser Colt Seavers, gespielt von Lee Majors, als Stuntman regelmäßig die Knochen hin. Auch kriminelle Machenschaften deckte das charmante Raubein immer wieder auf. Die im Original als „The Fall Guy“ ausgestrahlte Actionserie erfährt unter der Regie von David Leitch (“Bullet Train“) nun eine sehr freie Spielfilmadaption (ab 25. Dezember, WOW) , die mit prominenter Besetzung aufwarten kann.

Wann immer notwendig springt Hollywood-Stuntman Colt Seavers (Ryan Gosling) für den arroganten Starschauspieler Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson) ein. Nach einem ungebremsten Sturz jedoch landet Colt mit gebrochenem Rücken im Krankenhaus. Vom Filmgeschäft wendet er sich daraufhin ab und lässt selbst seine große Liebe, Kamerafrau Jody Moreno (Emily Blunt), auflaufen. 18 Monate nach dem folgenschweren Unfall erhält der inzwischen genesene Seavers einen Anruf der Produzentin Gail Meyer (Hannah Waddingham), die ihn so schnell wie möglich nach Sydney lotsen will. Eben dort inszeniert Jody gerade ihr Regiedebüt. Es geht jedoch nicht primär um Colts Fähigkeiten als Stuntman. Hauptdarsteller Tom ist verschwunden, und Colt soll ihn wieder aufspüren.

Der Krimiplot von „The Fall Guy“ ist der Aufhänger für eine verrückte Actionshow, die ein waghalsiges Manöver an das andere reiht. Regisseur David Leitch (“John Wick“) war er lange Zeit selbst als Stuntman tätig. Entsprechend zackig und kernig fallen die Sprünge, Verfolgungsjagden und Nahkampfszenen aus. Garniert ist der Film mit einer Prise Romantik und vielen augenzwinkernden Anspielungen auf die Hollywood-Industrie. Oldschool im besten Sinne. (tsch)