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„Woke-Wahnsinn“„Harry Potter“-Fans laufen Sturm gegen Serien-Besetzung von Severus Snape

Lesezeit 2 Minuten
Paapa Essiedu soll in der geplanten Serienadaption der „Harry Potter“-Bücher Severus Snape spielen. (Bild: 2024 Getty Images/Jeff Spicer)

Paapa Essiedu soll in der geplanten Serienadaption der „Harry Potter“-Bücher Severus Snape spielen. (Bild: 2024 Getty Images/Jeff Spicer)

Die geplante Serien-Neuverfilmung der „Harry Potter“-Bücher löst nicht nur Euphorie, sondern auch Skepsis aus. Jetzt ärgerten Fans sich über die Besetzung des Kult-Charakters Severus Snape. Der Grund: Schauspieler Paapa Essiedu ist schwarz.

Der Kulturkampf, von dem dieser Tage viel die Rede ist, hat in den USA längst auch die Unterhaltungsbranche erreicht. Da reicht bisweilen eine Besetzungsfrage in einer Fernsehserie aus, dass Fans gegen vermeintlichen „Woke-Wahnsinn“ und Diversitäts-Politik Sturm laufen.

So geschehen bei der mit Spannung erwarteten „Harry Potter“-Serie von HBO. Jüngst wurde ein neuer Name für die Besetzung der Serienadaption nach den Bestsellern von J.K. Rowling bekannt. Paapa Essiedu (34) soll die Rolle des Zaubertrank-Professors Severus Snape spielen. In den „Harry Potter“-Kinofilmen hatte der 2016 verstorbene Brite Alan Rickman die Rolle geprägt.

„Harry Potter“-Fans hätten sich Adam Driver als Severus Snape gewünscht

Paapa Essiedu ist bekannt aus „Gangs of London“ und als Schauspieler hoch anerkannt. Allerdings ist der Brite schwarz und entspricht damit in den Augen vieler „Harry Potter“-Fans äußerlich nicht dem, wie der Charakter in den Büchern beschrieben ist. Bei J.K. Rowling ist Snape ein dünner Mann mit fahler Haut, einer großen Hakennase und gelben, schiefen Zähnen.

„Paapa Essiedu ist ein guter Schauspieler. Ich mag ihn“, schreibt jemand ein X. „Aber ... was zum Teufel ist das? Es gibt nichts an ihm, das nach Snape schreit.“ Viele der Kommentierenden hätten sich gewünscht, die Gerüchte um Adam Driver hätten sich bestätigt. Der 41-jährige US-Amerikaner (“Star Wars“) wäre in ihren Augen die „naheliegende Wahl“ gewesen. Die Macher hätten sich verpflichtet, dem Romanstoff gerecht zu werden. Das Versprechen jedoch habe man „ideologischen“ Anliegen geopfert.

Macher legen Wert auf „inklusive und diverse Besetzung“

Auch auf eine inhaltliche Problematik weisen „Harry Potter“-Kenner hin. In den Büchern gebe es einen Rückblick auf Snapes Kindheit, in der die Figur von Harry Potters Vater schikaniert wird. Daraus ergebe sich durch die Rollenbesetzung eine rassistische Komponente, die in den Büchern nicht vorgesehen sei. „Wann wird dieser Woke-Wahnsinn gestoppt?“, ereifert sich ein User auf X. „Auch wenn Essiedu ein toller Schauspieler ist - liebe Serienmacher, lest doch bitte die gesamte Geschichte und denkt über die möglichen Probleme nach.“

Bereits bei der Casting-Ausschreibung vergangenes Jahr hatten HBO und Warner Bros. deutlich gemacht, dass man Wert auf eine „inklusive und diverse Besetzung“ lege. Es werde unabhängig von Hautfarbe, Gender, sexueller Orientierung oder auch Behinderung nach Darstellerinnen und Darstellern gesucht. Im Anschluss daran hatte es auch schon Kritik in den sozialen Netzwerken gegeben. (tsch)