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„Trauriger Tag“Pianist Igor Levit spielt im Dannenröder Forst

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Der Pianist Igor Levit spielt im Rahmen einer Aktion für Greenpeace am Rande einer kahl geschlagenen Schneise im Dannenröder Forst.

Homberg/Ohm – Mit einem kurzen Auftritt direkt an der gerodeten Schneise im Dannenröder Forst hat der Pianist Igor Levit am Freitag ein Zeichen gegen die Abholzungen in dem Waldstück für den Weiterbau der Autobahn 49 gesetzt. Mit dem Song „Danny Boy“ - ein altes irisches Volkslied - wolle er auch den Aktivisten danken, die das möglich gemacht hätten, sagte Levit.

„Ihr habt eine Situation nicht nur wach gehalten, Ihr habt sie mit neuem Leben gefüllt.“ Trotzdem sei es ein „trauriger Tag“. Levits Spiel wurde per Lautsprecher zu den letzten verbliebenen Baumhäusern übertragen.

Schutz der Ökosysteme und Lebensgrundlagen

Seit mehr als einem Jahr harren Umwelt- und Klimaschützer in dem Waldstück nahe Homberg/Ohm im Vogelsbergkreis aus, um sich gegen die Rodungen zu stemmen, die mittlerweile vor dem Abschluss stehen. Begleitet wurde Levit von der Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die ebenfalls erklärte, die Aktion sei eine „ganz großartige Wertschätzung an die Aktivistinnen und Aktivisten, die diesen Widerstand zu dem gemacht haben, was er ist.“

Die Auseinandersetzung um das Waldstück werde „schnell reduziert auf irgendeinen Konflikt zwischen Aktivisten und Polizei, aber letztendlich ist es der Versuch, Ökosysteme und unsere Lebensgrundlagen zu verteidigen, zu schützen“, sagte Neubauer.

Baumhäuser und Barrikaden

Begleitet von Protesten von Umwelt- und Klimaschützern laufen seit dem 10. November im Dannenröder Forst Räumungen und Rodungen für den Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen. Die Aktivisten hatten das Waldgebiet vor über einem Jahr besetzt und zahlreiche Baumhäuser und Barrikaden errichtet, die in den vergangenen Wochen von der Polizei schrittweise geräumt wurden.

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