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Ratinger ExplosionÜberlebende berichten im Gericht von Todesangst

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ARCHIV - 11.05.2023, Nordrhein-Westfalen, Ratingen: Ein verletzter Polizeibeamter wird vor einem Hochhaus in einen Krankenwagen gebracht.

Bei der Explosion in einem Hochhaus in Ratingen am 11. Mai wurden mehrere Menschen verletzt - darunter auch Polizisten und Einsatzkräfte der Feuerwehr. 

Acht der neun Opfer der Explosion werden wohl absehbar bleibende Schäden zurückbehalten.

Im Prozess um die mörderische Explosion in einem Ratinger Hochhaus haben mehrere Überlebende von ihrer Todesangst berichtet und ausgesagt, nicht mit einem Angriff gerechnet zu haben. Als die Scheibe zur Wohnungstür eingeschlagen worden sei, sei ihnen massiver Verwesungsgeruch entgegengeströmt, berichtete ein 32 Jahre alter Notfallsanitäter am Freitag dem Düsseldorfer Landgericht.

Daraufhin habe sich die Situation etwas entspannt, weil bei so einem Geruch erfahrungsgemäß keine akute Notsituation mehr vorliege. Doch dann hätten sich die Ereignisse überschlagen.

Täter muss sich wegen neunfachen versuchten Mordes verantworten

Vor Gericht muss sich ein 57 Jahre alter Ratinger wegen neunfachen versuchten Mordes verantworten. Er soll am 11. Mai dieses Jahres mehrere Liter Benzin auf Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter geschüttet und dann angezündet haben. Das Gas-Luft-Gemisch explodierte und ein Feuerball verletzte die Einsatzkräfte. Er schweigt zu den Vorwürfen. Bodycams der Polizei hatten das Geschehen aufgezeichnet.

Zwei Polizisten, vier Feuerwehrleute, zwei Rettungssanitäter und ein Notarzt wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Acht der neun Opfer würden absehbar bleibende Schäden zurückbehalten, hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Das Gericht hat bis zum 11. Januar kommenden Jahres neun Verhandlungstage für den Strafprozess angesetzt. (dpa)