Die Sojus-Rakete hatte kurz zuvor einen Satelliten ins Weltall geschossen. Russland hatte erst vor Kurzem eine neue Mondmission angekündigt.
Trümmer regnen vom HimmelRussische Weltraumrakete verursacht „Feuerball“ über Australien
Teile einer russischen Weltraumrakete vom Typ Sojus haben am Abend einen Überschallknall und ein helles Leuchten über Australien verursacht. Der australische Fernsehsender „7News Australia“ sprach von einem „Feuerball“. Die dritte Raketenstufe der erst kurz zuvor gestarteten Sojus-Rakete war offenbar über dem Süden Australiens in die Erdatmosphäre eingetreten, am Himmel verglüht und teilweise explodiert.
Die Raketenstufe, die sich kurz nach dem Eintritt ins Weltall von der Weltraumrakete gelöst hatte, kehrte über dem Südlichen Ozean in die Erdatmosphäre zurück. Die Behörden warnten für eine mehrere Tausend Quadratkilometer große Zone vor möglichen Trümmerteilen südlich von Tasmanien und dem australischen Bundesstaat Victoria.
Russische Weltraumrakete verursacht Überschallknall und „Feuerball“ – Meteorit vermutet
Die Sojus-Rakete war offenbar kurz zuvor vom Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur gestartet und hatte Australien überflogen. Der Raketenbahnhof wird von der russischen Weltraumbehörde Rokosmos gepachtet. Die Rakete sollte einen neuen GLONASS-Satelliten des russischen Verteidigungsministeriums ins All schießen. Ob das Verglühen der Raketenstufe planmäßig erfolgte, wurde zunächst nicht bekannt.
Das Verglühen, verbunden mit einem Überschallknall, war laut Berichten des australischen Nachrichtensenders „7 News Australia“ weit entfernt zu hören. In den sozialen Medien teilten zahlreiche Nutzer Videos des verglühenden Raketenteils. Zunächst hatte es Berichte über einen möglichen Meteoriten oder Kometen gegeben, weil der Feuerball am Himmel so groß war.
Russland: Weltraumrakete stürzt bei Australien ins Meer – Trümmer verglühen am Himmel
Weltraumschrott, wie etwa abgetrennte Raketenstufen, landen in nahezu allen Fällen in den Weltmeeren. Dort werden sie teilweise auch eingesammelt. Laut Angaben des Astrophysikers und Satellitenbeobachters Jonathan McDowell seien die Reste der Sojus-Rakete im Südlichen Ozean niedergegangen.
„Die Trümmer sind in einen Teil des Ozeans gefallen, in dem zuvor eine Warnung ausgesprochen wurde. Alles scheint im Rahmen der hierfür geltenden Gesetze passiert zu sein“, twitterte McDowell. Erst vor wenigen Monaten hatte Russland eine geplante ISS-Mission wegen einer defekten Sojus-Rakete verschieben müssen.
Russland hatte erst am Dienstag angekündigt, erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder eine Raumsonde zum Mond zu schicken. Der Start soll bei guten Wetterbedingungen am Freitag durchgeführt werden. Auch hierfür wird die Technik der Sojus-Raketen eingesetzt, die auch bereits für Missionen zur Internationalen Raumstation ISS eingesetzt wurden. (shh)