Ein Schüler mit einer Waffe soll ein Gymnasium in Salzgitter betreten haben. Die Polizei hat aber eine klare Botschaft.
Schülerinnen und Schüler in SicherheitSEK-Einsatz an Schule in Salzgitter beendet

Polizisten eines Sondereinsatzkommandos (SEK) stehen an einem Gebäude. In Salzgitter räumt ein SEK eine Schule bei einem Großeinsatz. (Symbolbild)
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Mit einem Großaufgebot ist die Polizei am Dienstag zu einer Schule im niedersächsischen Salzgitter ausgerückt. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass es Hinweise auf eine bewaffnete Person gebe, sie betonte allerdings in einem späteren Statement, dass es „keine Gefährdungslage für die SchülerInnen“ gebe. Auch Schüsse seien nicht abgegeben worden.
Die Einsatzkräfte hätten das Gebäude systematisch abgesucht, Schülerinnen und Schüler überprüft und einzeln oder in kleinen Gruppen aus dem Schulgebäude gebracht. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass sich in dem Gymnasium etwa 1000 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 80 bis 100 Lehrkräfte aufhielten.
Spezialkommando durchsucht Schule in Salzgitter nach Hinweisen auf bewaffnete Person
Via X (Twitter) meldete die Polizei Salzgitter zunächst, dass nach bisherigem Stand der Ermittlungen „eine Person in der Schule gesehen wurde, welche eine Schusswaffe mit sich geführt haben soll“.
Am frühen Nachmittag beendete die Polizei die Durchsuchungen und den Einsatz, schon kurz zuvor gab es Entwarnung für die betroffenen Schülerinnen und Schüler. Eine Person, die eine Schusswaffe getragen haben soll, hatte den Polizeieinsatz ausgelöst. Sie soll in der Schule im Stadtteil Bad gesehen worden sein. Den Angaben zufolge wurden keine Schüsse abgegeben. Ein Kind erlitt laut Polizei einen Schock und wurde in ein örtliches Krankenhaus gebracht.
Großeinsatz an Schule in Salzgitter beendet – Ermittlungen eingeleitet
Die weiteren Ermittlungen dürften umfangreich sein, kündigte der Sprecher an. Geklärt werden müsse, wie es zu dem Hinweis auf eine mögliche Gefährdung kam - unklar war zunächst, von wem der Hinweis stammte. Die Polizei war gegen 8.30 Uhr verständigt worden und mit einem Großaufgebot zu der Schule ausgerückt.
Schulpfarrerin Andrea Below sagte, sie habe wegen des Amokalarms die Schule schon gar nicht mehr betreten können, auch die ersten Eltern seien sofort „sehr alarmiert“ gekommen. Die Schülerinnen und Schüler seien „unglaublich ruhig“ geblieben, sie hätten sich gegenseitig unterstützt. Vor allem die Jüngeren hätten aber „echt Angst gehabt“.
Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel erleichtert
Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel lobte Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte, alle hätten sich vorbildlich verhalten. Er sei „absolut froh, dass nicht mehr passiert ist“, sagte der CDU-Politiker, den die Ereignisse spürbar mitgenommen hatten. „Es ist auch meine Schule, ich kenne hier viele.“ Die Einsatzkräfte seien schnell an der Schule gewesen. Als die Kinder in Sicherheit waren, sei ihm „ein Stein vom Herzen gefallen“.
Erst am vergangenen Donnerstag (9. November) hatte ein Jugendlicher in einer Schule in Offenburg auf einen Mitschüler geschossen, der Schüler starb an den Verletzungen durch die Schusswunde. Einen Tag zuvor hatten vier Schüler eine Lehrerin in Hamburg bedroht, erst später stellte sich heraus, dass es sich um eine Spielzeugwaffe handelte. In beiden Fällen war die Polizei mit Großaufgeboten im Einsatz. (mab/dpa)