Mehrere Millionen Euro aus KatarWirbel um Geldkoffer-Übergabe an Prinz Charles
London – Wirbel um den britischen Thronfolger Prinz Charles. Der Sohn von Queen Elizabeth II. soll zwischen 2011 und 2015 gleich mehrere Geldkoffer vom Premierminister von Katar erhalten haben. Es geht dabei um mehrere Millionen Euro. Die „Sunday Times“ hatte zuerst über die Zahlungen berichtet.
Prinz Charles soll demnach zwischen 2011 und 2015 insgesamt drei Geldkoffer vom damaligen Premierminister von Katar, Scheich Hamad bin Jassim bin Jaber al Thani, erhalten haben. Der Inhalt: Je eine Million Euro in 500-Euro Scheinen. Das Geld soll in den gemeinnützigen „Prince of Wales's Charitable Fund“ eingezahlt worden sein.
Prinz Charles: Britisches Königshaus bestätigt Zahlungen von Scheich aus Katar
Ein Sprecher des Clarence House, der Residenz von Prinz Charles und Herzogin Camilla, bestätigte gegenüber der britischen Zeitung eine Übergabe im Jahr 2015. Die Zahlung an sich ist nicht illegal, allerdings ist die Vorgehensweise sehr ungewöhnlich für eine Spende an die gemeinnützige königliche Organisation.
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Die Rechnungsprüfer hätten die Zahlungen jeweils überprüft und anschließend freigegeben. „Wir haben die damaligen Vorgänge untersucht und können bestätigen, dass die damaligen Treuhänder des Stiftungsfonds die Spenden und die Beziehung zum Spender diskutiert haben. Nach einer speziellen Untersuchung wurden die Zahlungen erlaubt“, sagt der Vorsitzender der Stiftung, Sir Ian Cheshire.
Das Geld sei für gemeinnützige Zwecke verwendet worden, genauere Angaben machte das britische Königshaus am Wochenende allerdings nicht.
Britisches Thronjubiläum: Unruhe um Prinz Andrew
Scheich Hamad war von 2007 bis 2013 Premierminister von Katar und bewegte sich auch anschließend in Regierungskreisen. Er unterhält mehrere Anwesen in Großbritannien und investierte in seiner Amtszeit große Geldsummen in Bauprojekte in London. Darunter fallen der Bau des olympischen Dorfes für die Sommerspiele 2012 und der Bau des Wolkenkratzers „The Shard“ an der Themse.
Das britische Königshaus hatte im Vorfeld des 70. Thronjubiläums von Queen Elizabeth II. mit einigen Problemen zu kämpfen: Neben den Missbrauchsvorwürfen um Prinz Andrew war auch die Anwesenheit von Prinz Harry und Herzogin Meghan lange alles andere als sicher. Vor allem Charles' ältester Sohn Prinz William und dessen Kinder sorgten aber für positive Resonanz während er Feierlichkeiten. (shh)