Schiefer LeuchtturmSo will Bremerhaven den Molenturm noch retten
Bremerhaven – Vor wenigen Tagen ist in Bremerhaven über Nacht ein Teil der sogenannten Nordmole abgesackt. Auf dem aufgeschütteten Damm steht seit mehr als 100 Jahren der Molenturm und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Hansestadt.
Nun droht der etwas 20 Meter hohe Leuchtturm jedoch, einzubrechen. Das Bauwerk mit der roten Haube ist seit Donnerstag bereits in ordentliche Schieflage geraten.
Schiefer Leuchtturm von Bremerhaven: Montag soll Demontage beginnen
Nach der provisorischen Sicherung des in eine bedrohliche Schieflage geratenen Leuchtturms in Bremerhaven soll voraussichtlich am Montag (22. August) die Demontage beginnen. Weitere Messungen und Aufnahmen seien zuvor geplant, sagte der Sprecher der Hafengesellschaft „Bremenports“, Holger Bruns, am Sonntag.
Diese würden geprüft, dann werde entschieden, mit welcher Technik die denkmalgeschützte rote Kuppel des Turms abgebaut werden könne. Ziel sei, den Turm mit dem Neubau der Mole neu aufzubauen, sagte er.
Leuchtturm in Bremerhaven droht der Einsturz
Schuld an der Absackung sei der niedrige Wasserstand der Weser. Uwe Old, Leiter der Wasserschutzpolizei, sagte bei „Bremen Vier“: „Da ist nichts mehr rettbar. Wir können nur froh sein, dass wir keine Sturmlage haben, dass jetzt noch Wellen dagegen schlagen. Aber ich denke mal, in den nächsten Tagen wird es sich erübrigt haben für diesen Turm, leider.“
Am Samstag (20. August) wurde der Leuchtturm dann provisorisch gesichert. Der Turm könne zwar weiter umstürzen, sagte der Sprecher der Hafengesellschaft „bremenports“, Holger Bruns. Sollte dies passieren, werde der Turm aber nicht mehr ins Wasser fallen, sondern auf einem Schwimmponton landen, das nun davor angebracht wurde und auf dem für den Fall eines Sturzes des Turmes Heu aufgeschichtet worden sei.
Bremerhaven: Viele Schaulustige strömen zum schiefen Leuchtturm
Sollte der Turm tatsächlich umkippen, soll er allerdings auch wieder originalgetreu aufgebaut werden, teilte die Stadt mit. Am späten Samstagnachmittag versammelten sich wieder zahlreiche Schaulustige an der Weser und beobachteten das Geschehen rund um den Turm. Eine Plattform mit einem Kran wurde an den Turm herangefahren, nun sollen Experten in Arbeitskörben bis zur Kuppel des 25 Meter hohen Bauwerks herabgelassen werden. Sie sollen feststellen, ob sich die rote Haube mit dem Leuchtfeuer vom Mauerwerk des Turms trennen lässt.
Nicht nur der Rhein in Köln, auch andere Flüsse in Deutschland leiden zurzeit unter der extremen Hitze und haben Niedrigwasser. Durch die starken Regenfälle über das Wochenende besonders im Süden Deutschlands könnte sich die Lage etwas entspannen. (dpa/ft/mbr)