Schneechaos in EuropaMehr als 2000 Autos bleiben stecken – Toter bei Glatteis-Unfall
Bellegarde-sur-Valserine/Berlin – Wegen heftigen Schneefalls und Glätte sind im Osten Frankreichs Berichten nach in der Nacht zu Mittwoch mehr als 2000 Autos steckengeblieben. Erst am frühen Morgen löste sich das Chaos auf der Autoroute A40 bei Bellegarde- sur-Valserine nahe der Grenze zur Schweiz langsam auf. Der Bürgermeister der Gemeinde hatte im Ort Notunterkünfte für Gestrandete eingerichtet.
Am Dienstagnachmittag seien noch Lastwagen ohne richtige Ausrüstung auf die Autobahn gefahren und hätten die Räumfahrzeuge blockiert, sagte Lucie Roesch von der zuständigen Präfektur dem Sender Franceinfo. Einsatzkräfte seien dann im Großeinsatz gewesen, um die Lage in den Griff zu bekommen.
Der Wetterdienst hatte vor Schneefall gewarnt, der für die Jahreszeit nicht außergewöhnlich sei, aber den Straßenverkehr erheblich stören könne. Die Meteorologen meldeten am Morgen sechs Zentimeter Schnee in Annecy, 16 Zentimeter bei Bellegarde und 30 bis 40 Zentimeter in den Tälern bei Chamonix nahe des Mont-Blanc-Tunnels.
Mindestens ein Todesopfer in Deutschland
Die winterlichen Bedingungen haben auch in Deutschland zum Teil für Verkehrschaos gesorgt. Im Norden Niedersachsens wurde ein Autobahnabschnitt wegen mehrerer Glatteis-Unfälle gesperrt, im Süden und Westen kam es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen aufgrund liegen gebliebener Fahrzeuge. Bis zum frühen Mittwochmorgen kam bei Unfällen mindestens ein Mensch ums Leben, mehrere wurden schwer verletzt. In den meisten Fällen blieb es allerdings bei Blechschäden und Leichtverletzten, wie die Polizeistellen mitteilten. Das Wetter soll am Mittwoch auch tagsüber winterlich bleiben.
In Mecklenburg-Vorpommern fuhr ein 18-Jähriger mit seinem Auto gegen einen Baum. Der junge Mann war nach Angaben der Polizei vermutlich zu schnell gefahren, mit seinem Fahrzeug von der glatten Straße abgekommen und in mehrere Leitplanken und dann in den Baum gekracht. Er starb am Unfallort, sein Beifahrer wurde schwer verletzt.
Autobahn in Niedersachsen für Stunden gesperrt
In Niedersachsen musste die Autobahn 27 nahe Bremen für drei Stunden gesperrt werden. Hier gab es bei Hagelschauern und Glatteis am Abend Unfälle mit Autos, Kleintransportern und Lastwagen. Verletzt wurden bei den Unfällen niemand.
Auf einer Straße in Nordsachsen kam ein Winterdienstfahrzeug von der Fahrbahn ab. Der Wagen kam auf dem Dach zum Liegen. Der 65 Jahre alte Fahrer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Bei Böblingen in Baden-Württemberg rutschte ein Streuwagen von der Straße. Durch die Wucht des Unfalls rissen bei dem Fahrzeug die vordere große Schneeschaufel und das Gestänge ab. Der Fahrer blieb unverletzt. In der Nähe von Neulingen überschlug sich ein Wagen. Mit schweren Verletzungen wurde der Autofahrer ins Krankenhaus gebracht.
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Auch die bayerische Polizei registrierte ein deutlich erhöhtes Unfallaufkommen aufgrund der winterlichen Bedingungen. Ein Polizist knallte wegen Straßenglätte mit seinem Wagen in eine Leitplanke. Anschließend wurde sein Auto von einem anderen Fahrzeug erfasst. Der Beamte zog sich schwere Verletzungen zu. Allein in Niederbayern musste die Polizei bis zum späten Dienstagabend über 100 Mal ausrücken - meist wegen Blechschäden an Fahrzeugen, „die von der Fahrbahn abgekommen sind oder den Berg nicht mehr geschafft haben“, hieß es. (mbr/dpa)