Er kam 1996 zu den Scorpions und spielte 20 Jahre lang bei den deutschen Rockikonen: Der amerikanische Schlagzeuger James Kottak ist im Alter von 61 Jahren gestorben. Das teilte die Band, die seit 1965 in wechselnder Besetzung existiert, unter anderem auf Instagram mit.

Scorpions geben Tod von Schlagzeuger James Kottak über Social Media bekannt

„Sehr traurige Nachrichten ... unser lieber Freund und Drummer für 20 Jahren James Kottak ist im Alter von 61 Jahren verstorben ... James war ein wunderbarer Mensch, ein großartiger Musiker und liebevoller Familienvater ... er war unser ‚Bruder von einer anderen Mutter‘ und wird uns sehr fehlen ... Rock'n Roll für immer RIP James“, heißt es in einem Statement der Band auf Instagram.

Dazu posteten die Scorpions ein Bild des Musikers, der mit nacktem Oberkörper auf dem Schlagzeug steht. Auf seinem Rücken ist das Tattoo „Rock & Roll Forever“ zu sehen.

James Kottak gestorben: Rock-Fans kondolieren

Hunderte Fans drückten unter dem Bild ihr Beileid aus, aber auch Rock-Promis.„Mein Beileid, Brüder! Nur gute Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Zeit“, schreibt unter anderem der brasilianische Sepultura-Musiker Andreas Kisser.

Der Tod des Musikers war zuvor von US-Medien gemeldet worden. Seine Tochter Tobi bestätigte gegenüber „TMZ“, dass ihr Vater am Morgen des 9. Januar in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky gestorben sei. Über die genauen Umstände seines Todes ist bislang nichts bekannt.

James Kottak kämpfte laut Medienberichten seit vielen Jahren mit seiner Alkoholabhängigkeit, die schließlich 2016 zu seinem Ausstieg bei den Scorpions führte. Er wurde damals durch den ehemaligen Motörhead-Musiker Mikkey Dee ersetzt.

James Kottak kämpfte gegen die Alkoholsucht

Im Oktober 2020 verriet Kottak, der weiterhin als Studiomusiker tätig war, in einem Interview mit dem offiziellen Scorpions-Fanclub „Crazyscorps“, dass er es nie ganz geschafft habe, mit dem Trinken aufzuhören und es immer noch ein andauernder Prozess sei. „Das ist die typische Denkweise eines Alkoholikers: ‚Na ja, ich kann auch trinken. Warum nicht? Weil es eine Krankheit ist“, sagte Kottak, der über die Jahre engen Kontakt zu seinen ehemaligen Bandkollegen gehalten hatte.

„Sie sind meine Freunde“, fügte der Musiker hinzu, der vor den Scorpions auch für Hardrock-Größen wie Montrose, Kingdom Come oder die McAuley Schenker Group im Studio stand. „Nur weil man nicht mehr in einer Band ist, heißt das nicht, dass man keine Freunde sein kann. Und diese Jungs sind meine Freunde.“

Die Scorpions wurden 1965 zunächst unter dem Namen Nameless in Hannover gegründet und nahmen ein Jahr später ihren heutigen Namen an. Im Laufe der Jahrzehnte avancierte die Band mit Hits wie „Winds of Change“, „Rock You Like a Hurricane“ oder „Still Loving You“ zu einer der erfolgreichsten Rockbands der Welt. Die aktuelle Besetzung der Scorpions besteht aus Klaus Meine (Gesang, seit 1969), Rudolf Schenker (Gitarre, Gründungsmitglied, seit 1965), Matthias Jabs (Gitarre, seit 1978), Paweł Mąciwoda (Bass, seit 2003) und Mikkey Dee (Schlagzeug, seit 2016). Im September 2024 tritt die Band auch wieder in Köln auf.