In der Silvesternacht wurden Feuerwehr und Polizei in Berlin mit Raketen beworfen. Ein Video, in dem ein Rettungswagen angegriffen wird, ist aber offenbar gefälscht.
Rettungswagen mit Böllern beworfenKrawall-Video aus Berliner Silvesternacht offenbar gefälscht
Polizei und Feuerwehr berichten von extremen Ausschreitungen in der Berliner Silvesternacht. Zahlreiche Videos zeigen, wie die Einsatzkräfte mit Böllern und Raketen beworfen werden. Ein Video, das in den vergangenen Tagen vielfach geteilt wurde, entpuppt sich allerdings als Fälschung.
Zu sehen ist auf dem Video ein Rettungswagen, der mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen wird. Aufgenommen wurde es angeblich in Berlin-Neukölln, behauptet ein Politiker der rechtsextremen Partei NPD. Er bringt die Aufnahmen in Verbindung mit gewalttätigen Angriffen von Migranten.
Silvester in Berlin: Video zu Ausschreitungen entpuppt sich als Fälschung
Diese Behauptung ist allerdings falsch: Das Video wurde, wie der „Spiegel“ berichtet, bereits 2019 in Hongkong aufgenommen. Es gleicht exakt einem Ausschnitt aus einem Bericht des chinesischen Staatssenders CCTV. In dem Bericht wird behauptet, Menschen hätten bei Ausschreitungen in Hongkong Polizisten attackiert.
Die Aufnahmen entstanden im Zusammenhang mit den Demonstrationen in Hongkong 2019. Die Bewohner der Stadt protestierten gegen neue Gesetze, die Hongkong wieder stärker an China binden sollten. Bei den Protesten kam es auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Laut einem Bericht der „Straits Times“ aus Singapur soll das Video in der Nähe einer Kreuzung an der Polytechnischen Universität in Hongkong aufgenommen worden sein. Die Polizei soll eine Demonstrantin mitgenommen haben, woraufhin die Menge die Sicherheitskräfte attackiert haben soll. Die Frau wurde anschließend befreit.
Polizei und Feuerwehr mit Raketen beworfen: Video aus Berliner Silvesternacht entpuppt sich als Fake
In der Berliner Silvesternacht hatte es wiederholt Angriffe auf Polizei und Feuerwehr gegeben. Auch in anderen deutschen Großstädten war die Lage angespannt, in Köln war es aber beispielsweise weitestgehend ruhig.
In Berlin sind unter anderem verifizierte Aufnahmen aufgetaucht, in denen ein vermummter Mann neben einem Feuerwehrsprecher eine Waffe zückt und in die Luft schießt. Die Ausschreitungen haben die Debatte über ein Böllerverbot in Deutschland verschärft. Polizei und Feuerwehr kündigten an, die Geschehnisse schnellstmöglich aufzuarbeiten. (shh)