Streit um KinderTötete Familie der Mutter den Vater wegen Sorgerecht?
Berlin/Aachen – Die Ermittler sind sicher: Ein 39-Jähriger ist im Streit um das Sorgerecht für seine Kinder von der Familie seiner gestorbenen Frau getötet worden. Gegen zwei Männer im Alter von 31 und 38 Jahren wird wegen Mordes ermittelt und gegen eine 24-jährige Frau wegen Beihilfe dazu, wie Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag gemeinsam mitteilten.
Alle drei befinden sich demnach in Untersuchungshaft. Sie sollen im November 2021 gemeinsam von Bonn aus nach Berlin gefahren sein, um den Vater zu töten. Nach der Tat seien sie zurück in die Stadt am Rhein geflohen und hielten sich dort zunächst in der Umgebung versteckt, so die Ermittler.
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Das Opfer war am 23. November 2021 tot in seiner Wohnung in Berlin-Wedding aufgefunden worden - wenige Tage vor einem Termin beim Familiengericht, wie es nun von den Ermittlern hieß. Die Frau des 39-Jährigen war im Frühjahr 2020 gestorben. Bei ihr handelt es sich nach Behördenangaben um die Schwester eines der verhafteten Männer.
Drei Verdächtige bereits länger im Gefängnis: Mordvorwurf kam erschwerend dazu
Die Familie der Mutter habe das Sorgerecht für die zwei kleinen Kinder verlangt und die beiden bei sich in Bonn behalten. Dies wollte der Getötete nicht hinnehmen und kämpfte vor Gericht um das Sorgerecht. In dieser familiären Auseinandersetzung sei unter anderem das Motiv für die Tat zu sehen, hieß es von Polizei und Staatsanwaltschaft. „Alle Tatbeteiligten und der Erschossene sind arabisch-libanesischer Herkunft“, hieß es.
Die drei Verdächtigen sitzen nach Behördenangaben schon länger im Gefängnis. Die beiden Männer sollen einen Raubüberfall begangen haben und waren deshalb bereits in Untersuchungshaft, als der Mordvorwurf hinzukam. Die 24-Jährige sei wegen Beihilfe zum Mord am 14. Januar in Aachen festgenommen worden. Im Rahmen der Ermittlungen wurden mehrere Wohnungen in Nordrhein-Westfalen durchsucht. (dpa)