Seit knapp 10 Jahren breitet sich die Asiatische Hornisse in Deutschland aus. Die Spezies macht Jagd auf andere Insekten.
Laut neuer StudieHummeln wehren Angriffe Asiatischer Hornissen mit erstaunlicher Technik ab
Laut einer Studie setzen Hummeln erstaunliche Abwehrtechniken gegen Angriffe durch Asiatische Hornissen ein. Die Insekten, die zur Familie der Bienen gehören, lassen sich demnach auf den Boden fallen, wenn sie von dieser invasiven Art angegriffen werden. Die in Europa verbreitete Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) kann sich dabei entweder direkt aus dem Griff der Hornisse befreien oder ihren Stachel nutzen, um die Hornisse (Vespa velutina) abzuwehren, wie in einem Artikel im Fachjournal „Communications Biology“ berichtet wird.
Hummeln setzen sich erfolgreich gegen Asiatische Hornissen zur Wehr
Im Gegensatz zu Honigbienen, die den Angriffen der aus Südostasien stammenden Raubinsekten weitgehend schutzlos ausgeliefert sind, zeigen Hummeln, dass ihre Abwehrmaßnahmen fast immer erfolgreich sind. Das geht aus einer Mitteilung der Universität Exeter hervor. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Forschern der Universitäten Vigo und Santiago de Compostela durchgeführt.
„Asiatische Hornissen machen Jagd auf eine große Bandbreite von Insekten, einschließlich Honigbienen, aber über ihre Auswirkung auf andere Bestäuber ist wenig bekannt“, sagte Thomas O'Shea-Weller vom Environment and Sustainability Institute der Universität Exeter.
Trotz der erfolgreichen Abwehr von Angriffen hat die Präsenz der sich auch in Deutschland ausbreitenden Asiatischen Hornisse einen negativen Effekt auf Hummelpopulationen, wie aus der Studie ebenfalls hervorgeht.
Ausbreitung der Asiatischen Hornisse beeinträchtigt Hummelpopulation in Deutschland
Es wurde festgestellt, dass Hummelkolonien langsamer wachsen, wenn eine hohe Anzahl Asiatischer Hornissen in der Umgebung vorhanden ist. Der genaue Grund dafür ist noch nicht vollständig verstanden, wie O'Shea-Weller erklärte. Es scheint jedoch wahrscheinlich zu sein, dass die Hornissen den Erfolg der Hummelkolonien beeinträchtigen, möglicherweise aufgrund der hohen Energiekosten für die Abwehr der Angriffe.
In der Studie wurden zwölf kommerziell gezüchtete Hummelvölker an verschiedenen Standorten in der spanischen Provinz Pontevedra mit unterschiedlichen Hornissendichten aufgestellt. Um das Wachstum zu verfolgen, wurden die Hummelvölker alle zwei Tage gewogen.
Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse breitet sich mittlerweile in ganz Europa aus. Seit ihrem ersten Auftreten im Jahr 2004 hat sich die Art in weiten Teilen Frankreichs etabliert. Darüber hinaus gibt es Nachweise aus Belgien, den Niederlanden, der Iberischen Halbinsel und Italien. In den letzten Monaten breitet sich die Hornisse zunehmend auch in Nordrhein-Westfalen und in Köln aus. (jag/dpa)