Eine Rundreise zu den Kanaren auf der „Spirit of Discovery“ entwickelte sich für rund 1000 Urlauber zu einem Alptraum.
Rund 100 VerletzteKreuzfahrtschiff stoppt im Sturm plötzlich ruckartig – Urlauber harren 2 Tage in Kabine aus
Das Kreuzfahrtschiff „Spirit of Discovery“ ist in der Biskaya vor Spanien in einen schweren Sturm geraten. Rund 100 Passagiere des Ozeanriesen der Reederei Saga Cruise wurden auf ihrer Reise zu den Kanaren verletzt, die meisten von ihnen leicht.
Fünf Gäste hätten wegen etwas schwererer Verletzungen im medizinischen Zentrum des Schiffs „Spirit of Discovery“ behandelt werden müssen, teilte das britische Unternehmen Saga Cruises am Dienstag (7. November) der britischen Nachrichtenagentur PA mit. Insgesamt waren demnach knapp 1000 Passagiere an Bord des Kreuzfahrtschiffes, das in der Meyer Werft in Deutschland gebaut und 2019 fertiggestellt wurde.
Kreuzfahrtschiff „Spirit of Discovery“ gerät in Sturm: Passagiere bangten um ihr Leben
Das Schiff war nach PA-Informationen am Wochenende auf einer 14-tägigen Reise zu den Kanarischen Inseln. Wegen schlechten Wetters war der Stopp in Las Palmas bereits abgesagt worden, und die Crew wollte den Hafen von La Coruna anlaufen, der aber gesperrt war. Daraufhin entschied sich die Besatzung zur Rückkehr nach Großbritannien - und geriet in der Biskaya in den Sturm.
Während des Unwetters wurde das Antriebssicherheitssystem aktiviert, das Schiff drehte ruckartig nach links und kam dann plötzlich zum Stehen. Bei der abrupten Bewegung wurden die Passagiere demnach verletzt.
Sturm-Drama in der Biskaya: Passagier klagt über Chaos und Panik auf „Spirit of Discovery“
Gegenüber der englischen Zeitung „Daily Mail“ schilderte ein Passagier die bangen Stunden an Bord der „Spirit of Discovery“. „Die Wellen schlugen gegen die Fenster des fünften Decks, Menschen schrien, Möbel, Teller und Glas flogen in alle Richtungen“, berichtete Richard Reynolds, ein 60-jähriger Ex-Militär.
Laut seinen Angaben habe die Passagiere ganze zwei Tage in den Kabinen ausharren müssen. Dabei mussten die Urlauber die ganze Zeit Schwimmwesten tragen. „Ich weiß, dass einige Urlauber Nachrichten an ihre Angehörigen geschrieben haben, weil sie dachten, wir würden es nicht mehr rausschaffen“, erzählt er weiter und führte fort: „Menschen schrien um ihr Leben, Dinge flogen um uns herum und zerbrachen, Menschen dachten, sie müssten sterben.“
Am Montagabend erreichte die „Spirit of Discovery“ den Hafen von Portsmouth an der südenglischen Kanalküste. „Obwohl das Wetter eindeutig außerhalb unserer Kontrolle liegt, möchten wir uns bei allen Betroffenen entschuldigen, die nun sicher auf dem Heimweg in ruhigerer See sind“, so ein Sprecher von Saga Cruises. (mbr/dpa)