Drohnen, Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug – Arian bleibt trotz großer Suche verschwunden. Die Polizei setzt nun auf unkonventionelle Maßnahmen.
Suche nach autistischem KindNeue Erkenntnisse durch Überwachungskamera – erste Spur könnte zu vermisstem Arian führen
Die Suche nach dem sechs Jahre alten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde läuft nach seinem Verschwinden am Montagabend auch am Donnerstag unvermindert weiter. Dabei setzen die Einsatzkräfte nach Tagen der vergeblichen Suche inzwischen auf unkonventionelle Methode. Da der Junge nicht aufzuspüren ist, sollen Adrian nun Reize geboten werden, um von sich aus in die Nähe der Ermittler zu kommen.
So wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein Feuerwerk abgebrannt. Die Einsatzkräfte erhofften sich dadurch, eine Spur zu dem Jungen zu bekommen. Arian möge Feuerwerk, begründete ein Polizeisprecher die Aktion.
Polizeihauptkommissar Michael Butt: Wir glauben daran, Arian wohlbehalten finden zu können
Die Polizei spricht von einer ernsten Lage, hat aber noch immer Hoffnung auf ein glückliches Ende: Hunderte Einsatzkräfte suchen weiter nach Arian. „Wir glauben immer noch fest daran, dass wir Arian wohlbehalten finden können“, sagte Polizeihauptkommissar Michael Butt am Donnerstag. Die Suche ist zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden.
Taucher stiegen am Donnerstag in mehrere Tümpel. Zunächst brachte dies keine neuen Erkenntnisse. Die Helfer hängten bei der Suche auch Luftballons und Schokolade auf in der Hoffnung, so den Jungen zu finden. Laut Feuerwehr durchkämmten Kräfte das Gebiet entlang des Flusses Oste in nördliche Richtung.
Nach Abschluss dieser Suche an der Oste wollten die Einsatzkräfte erneut den Ortsteil, in dem der Junge wohnt, durchsuchen. Es sollen nach Angaben eines Feuerwehrsprechers alle Schuppen und Garagen geöffnet und kontrolliert werden. Demnach sollen auch Mülltonnen durchsucht werden. Die Müllabfuhr für diesen Freitag sei abgesagt worden. Zudem sollten Gullydeckel geöffnet werden. Die Feuerwehr wollte über Lautsprecher über die geplanten Maßnahmen informieren.
Nach Abschluss dieser Suche an der Oste wollten die Einsatzkräfte erneut den Ortsteil, in dem der Junge wohnt, durchsuchen. Es sollen nach Angaben eines Feuerwehrsprechers alle Schuppen und Garagen geöffnet und kontrolliert werden. Demnach sollen auch Mülltonnen durchsucht werden. Die Müllabfuhr für diesen Freitag sei abgesagt worden. Zudem sollten Gullydeckel geöffnet werden. Die Feuerwehr wollte über Lautsprecher über die geplanten Maßnahmen informieren.
Suche nach vermisstem Arian: Luftballons und Süßigkeiten an mehreren Stellen im Wald aufgehängt
In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen angrenzt, hängte die Feuerwehr an 17 Stellen auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süßigkeiten auf. „Die haben es dem Jungen angetan“, sagte ein Polizeisprecher. Im Wald positionierten die Helfer Wildkameras, die den Jungen entdecken sollen. Arian ist den Angaben nach Autist. Er soll nicht auf Ansprachen reagieren. Die Eltern geben auf ihrer Facebook-Seite Tipps, wie Menschen bei der Suche helfen können.
Hunderte Einsatzkräfte und Helfer durchsuchen seit Montagabend die Gegend rund um das Wohngebiet. Aufgrund der niedrigen Temperaturen und der vergleichsweise leichten Bekleidung Arians – er trug einen Pullover, aber keine Jacke und dürfte ohne Schuhe auf Socken unterwegs sein – beschrieb die Polizei die Lage als sehr ernst.
In der Nacht von Montag auf Dienstag sowie von Dienstag auf Mittwoch zeigte das Thermometer in Bremervörde jeweils Temperaturen unter dem Gefrierpunkt an. In der kommenden Nacht ist laut Wettervorhersage ebenfalls wieder mit Temperaturen um die 1 Grad Celsius zu rechnen.
Überwachungskamera filmt vermissten Arian kurz nach Verschwinden
Am Mittwoch hatte die Polizei mitgeteilt, dass der Junge am Montag gegen 19.15 Uhr von einer privaten Überwachungskamera in seinem Wohngebiet gefilmt wurde. „Mit den Aufnahmen haben sich alle Angaben der Familie betätigt“, sagte der Polizeisprecher. Demnach ging Arian allein durch das Wohngebiet, in dem er lebt. Nach Einschätzung der Polizei bestätigt das die Annahme, dass der Junge allein aus seinem Heim verschwunden ist.
Unterdessen wurden neue Details zu den Aufnahmen der Überwachungskamera bekannt: Es sei zu sehen, dass Arian einen Stock mit sich führte, mit dem er auf der Straße herumgewedelt und gespielt habe. Dann sei er recht zügig Richtung Wald gelaufen, fast gerannt, sagte der Polizeisprecher auf Anfrage. Von dem Viertel, in dem der Sechsjährige wohnt, führt eine kleine unbefestigte Straße an einem Rapsfeld vorbei zu einem Waldgebiet. Die Polizei hielt es für möglich, dass der Sechsjährige dorthin ging.
Tornado-Flugzeug und Hubschrauber im Einsatz
Während der Suche setzten die Helfer Drohnen ein, einen Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. Am Mittwoch setzte die Polizei Taucher und ein Sonarboot ein, um den Fluss Oste nach Arian abzusuchen. (pst mit dpa/afp)