Die Ärzte in einem Münchner Krankenhaus konnten das Leben der 33-Jährigen nicht mehr retten.
Hotspot bleibt gesperrtSurferin stirbt nach Unfall auf Eisbachwelle – Freund erstattet Anzeige

Kurz vor Ostern gab es auf der künstlichen Welle am Eisbach in München einen folgenschweren Unfall.
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Große Trauer in München: Eine Woche nach ihrem unglücklichen Unfall an der bekannten Eisbachwelle im Englischen Garten in der bayrischen Landeshauptstadt ist die Surferin am Mittwochabend gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag (24. April).
Die 33-Jährige war in der vergangenen Woche am späten Mittwochabend auf dem reißenden Bach im Englischen Garten verunglückt. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst über den Tod berichtet.
Surferin verunglückt in Eisbachwelle in München und stirbt eine Woche später
Beim Sturz vom Board hatte sich die an ihrem Knöchel befestigte Sicherheitsleine, auch „Leash“ genannt, am Grund des Eisbachs aus bisher unbekannten Gründen verhakt. Die Frau konnte sich nicht befreien, da sie mit dem Brett verbunden war.
Andere Surfer versuchten vergeblich, die Frau von dem Surfboard zu trennen, scheiterten aber wegen der starken Strömung. Erst der Feuerwehr gelang es, die Frau zunächst aus den eisigen Fluten zu retten.
Lebensgefährte der Toten hat Strafanzeige erstattet
Nach dem Unfall kurz vor Ostern wurde die beliebte Eisbachwelle in der bayrischen Landeshauptstadt vorerst gesperrt. Mit Zäunen ist das Ufer abgesperrt worden. Wie lange das Verbot aufrechterhalten werde, lasse sich aktuell nicht abschätzen, sagte eine Sprecherin der Stadt München am gestrigen Mittwoch.

Mit Gittern und Warnschildern ist die künstliche Welle am Eisbach abgesperrt worden.
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Unter anderem soll die Ursache des Unfalls untersucht werden. Offen ist, ob und wann dazu das Wasser des Eisbachs abgesenkt wird, um den Grund auf Hindernisse zu prüfen, an denen sich die Leine verfangen haben könnte.
Droht der Eisbachwelle in München jetzt die endgültige Sperrung?
Der Lebensgefährte der Verunglückten hatte laut Staatsanwaltschaft München I bereits vor dem Tod der Frau Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet. Die Behörde kläre, ob es Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten gebe, hatte eine Sprecherin dazu auf Anfrage erläutert. Die Ermittlungen richteten sich nicht gegen konkrete Personen.

Eine umfangreiche Absperrung verhindert aktuell das Surfen auf der künstlichen Welle am Eisbach im Englischen Garten in München.
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Die Eisbachwelle wird von Surfern zu allen Jahreszeiten genutzt, auch viele Schaulustige versammeln sich um den Surfer-Hotspot. Das Wasser des Eisbachs, einer Ableitung der Isar, ist auch im Sommer sehr kalt. Das Surfen auf eigene Gefahr ist dort seit einigen Jahren erlaubt, Schwimmen und Baden sind dort strikt verboten.
Nicht nur in München steht die Surferszene nach dem tödlichen Unfall unter Schock. Und natürlich gibt es die Befürchtung, dass nach diesem tragischen Unfall die Eisbachwelle in Zukunft für Surfer gesperrt wird.
Die Eisbachwelle in München ist seit fast einem halben Jahrhundert ein weltbekannter Hotspot für Surfer und hat von lokalen Legenden bis hin zu internationalen Stars schon viele Surfer angezogen. Auch viele Schaulustige zieht der Hotspot an. (mbr/dpa)