AboAbonnieren

Verlauf meist tödlichSeltenes Borna-Virus in Deutschland aufgetaucht

Lesezeit 2 Minuten
Borna-Virus DPA 080622

Das Borna-Virus wird in Deutschland nur sehr selten nachgewiesen.

Mühldorf am Inn – Ein Mensch aus dem bayerischen Landkreis Mühldorf am Inn hat sich nach Angaben des zuständigen Landratsamts mit dem seltenen Borna-Virus infiziert. Es ist der dritte Fall der meist tödlich verlaufenden Krankheit im Landkreis in den vergangenen zwei Jahren. Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigte den Fall am Mittwoch.

Das Borna-Virus (BoDV-1) ist eine meist tödliche verlaufene Krankheit, die ursprünglichen Borna-Viren lösen eine schwere Hirnhautentzündung aus. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet im Schnitt zwei Fälle pro Jahr, die Dunkelziffer könnte aber deutlich höher liegen. 2021 wurden in Deutschland sieben Fälle bekannt, alleine fünf davon in Bayern.

Borna-Virus: RKI erklärt Teile Bayerns zum Endemie-Gebiet

Das RKI hat Teile Südbayerns daher auch einer Endemie-Region zugeordnet, also einem Bereich, in dem ein bestimmter Krankheitserreger besonders häufig vorkommt. Das Borna-Virus war ursprünglich als Auslöser der Borna'schen Krankheit bei Pferden, Schafen und anderen Säugetieren bekannt, wird mittlerweile aber vor allem von Spitzmäusen übertragen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Über die Nagetiere gelangte das Virus 2018 auch erstmals zum Menschen. Nach Kontakt mit einer Feldspitzmaus hatte ein Infizierter über starke Kopfschmerzen geklagt, die sich zu einer schweren Hirnhautentzündung ausweiteten. Das LGL und das RKI warnen daher davor, lebende oder tote Feldspitzmäuse mit bloßen Händen anzufassen.

Borna-Virus: Behörden waren vor Kontakt mit Spitzmäusen

Sollten sich Feldspitzmäuse in Hausnähe befinden, sollten die Bewohner dringend die Futterquelle der Tiere ausfindig machen und diese beseitigen. Mögliche Quellen sind Abfalleimer oder Komposthaufen.

Eine Erkrankung mit dem Borna-Virus startet zumeist mit starken Kopf- und Gliederschmerzen bis hin zu einer Hirnhautentzündung. Die Überlebenschancen der Betroffenen sind gering, häufig tragen sie schwere Folgeschäden davon. Die aktuell infizierte Person befinde sich in umfassender ärztlicher Behandlung, teilte das Landratsamt in Mühldorf am Inn mit. (shh)