Küstenwache schießt auf MigrantenbootKleinkind stirbt an Verletzungen
Scarborough – In Trinidad und Tobago ist ein Kleinkind nach Schüssen der Küstenwache auf ein Migrantenboot gestorben.
Die Küstenwache des Karibikstaates wollte nach eigenen Angaben in der Nacht zum Sonntag ein illegal in die Hoheitsgewässer eingedrungenes Schiff aufhalten. Als dieses sich den Anweisungen nicht fügte, seien Schüsse gefallen.
Auch nach ersten Warnschüssen habe das unbekannte Schiff „seine aggressiven Manöver fortgesetzt“. Es habe versucht, das Schiff der Küstenwache zu rammen, erklärten die Behörden. Die Grenzschützer hätten Angst um ihr Leben gehabt und auf den Motor des Bootes geschossen.
Als das unbekannte Schiff schließlich anhielt, seien illegale Migranten an Bord entdeckt worden. Eine Frau mit einem Kleinkind wurde demnach verletzt ins Krankenhaus gebracht. „Bedauerlicherweise wurde festgestellt, dass der Säugling nicht ansprechbar war“, erklärte die Küstenwache.
Seit 2018 mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen
Angaben von Menschenrechtsaktivisten zufolge waren die Migranten Samstagnacht im ostvenezolanischen Bundesstaat Delta Amacuro in See gestochen. Von dort legen täglich schätzungsweise sechs bis zehn Boote mit Migranten ab, wie der Menschenrechtsaktivist Orlando Moreno sagte.
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Seit 2018 sind zwischen Trinidad und Tobago und dem etwa 100 Kilometer entfernten venezolanischen Festland mehr als 100 Menschen bei Schiffbrüchen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit 2015 etwa fünf Millionen Venezolaner außer Landes geflohen. Etwa 25.000 von ihnen gelangten nach Trinidad und Tobago.(afp)