AboAbonnieren

Betrug mit fatalen FolgenMindestens zwölf Babys sterben in der Türkei – 47 Pfleger und Ärzte angeklagt

Lesezeit 1 Minute
Füße eines Babys in einem Beistellbett

Die Angeklagten sollen den Gesundheitszustand der Babys schlechter als tatsächlich dargestellt haben, um längere Aufenthalte in Kliniken zu erwirken.

Pflegekräfte und Ärzte sollen mit Neugeborenen finanzielle Gewinne erzielt haben. Mehrere Babys sollen in der Folge gestorben sein.

Pflegekräfte und Ärzte in der Türkei sollen für längere Krankenhaus-Aufenthalte von Neugeborenen gesorgt und davon finanziell profitiert haben. Mindestens zwölf Babys seien in diesem Zusammenhang gestorben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Insgesamt 47 Menschen seien in Istanbul angeklagt worden, zitierte Anadolu aus einer Anklageschrift.

Istanbul: Babys sterben wegen finanziellem Betrug

Demnach sollen die Verdächtigen den Gesundheitszustand der frisch geborenen Babys schlechter als tatsächlich dargestellt haben, um so längere Aufenthalte in Kliniken zu erwirken und darüber mehr Geld von der Sozialversicherung abzukassieren. Auch Angehörige seien zu zusätzlichen Zahlungen aufgefordert worden, die die Beschuldigten - größtenteils Gesundheitspersonal - dann untereinander aufgeteilt hätten.

Statt in geeignete Einrichtungen seien die Säuglinge in ausgewählte Privatkrankenhäuser gebracht worden, schrieb Anadolu weiter. Einige Babys hätten sich durch die Unterbringung auf Intensivstationen für Neugeborene Infektionen eingefangen.

Das türkische Gesundheitsministerium teilte mit, dass einige Krankenhäuser geschlossen worden seien. Der Fall sei dem Ministerium seit Mai 2023 bekannt. Für die Hauptverdächtigen werden unter anderem wegen fahrlässiger Tötung Haftstrafen von mehr als 500 Jahren gefordert. (dpa)