„Es war furchtbar“Walz' Ehemann nahm per Video Abschied
Berlin – Die Corona-Pandemie macht besonders Trauernden den Abschied von ihren verstorbenen Liebsten noch schwerer. So konnte sich Carsten Thamm-Walz von seinem Ehemann Udo Walz, der Star-Friseur starb am Freitag im Alter von 76 Jahren, nur aus der Ferne verabschieden.
„Ich habe Udo vor fünf Tagen via Tablet gesehen“, sagte der langjährige Lebenspartner von Walz der „Bild“ und „B.Z.“. „Das machen sie jetzt in den Krankenhäusern bei den Menschen so, die Abschied nehmen wollen und nicht mehr hinkommen dürfen. Es war furchtbar.“
Udo Walz am Freitag mit 76 Jahren gestorben
Der Berliner Promi-Friseur war vor seinem Tod nach einem Diabetes-Schock ins künstliche Koma versetzt worden. Thamm-Walz konnte ihn nicht im Krankenhaus besuchen, weil er nach eigenen Angaben wegen eines Risikokontakts in Quarantäne war. Das Paar war seit Jahrzehnten zusammen und seit 2008 verheiratet.
Walz' Salons sollen weiter bestehen bleiben, wie Thamm-Walz sagte: „Ich möchte natürlich zum Wohle meiner Mitarbeiter die Arbeitsplätze erhalten. Das wäre ja auch in Udos Sinne.“ Sein Mann habe gewollt, dass seine Asche über eine Wiese gepustet oder anonym unter einem Baum bestattet werde. „Das entscheide ich dann noch. Aber auf jeden Fall wird er in Berlin bestattet. Aber Udo wollte keine feste Grabstelle auf einem Friedhof haben.“
Geschäft von Udo Walz soll bestehen bleiben
Da er wisse, dass so viele Menschen Abschied nehmen wollten, habe er sich überlegt, dass er nächstes Jahr zu Walz' 77. Geburtstag ein großes Fest mache, zu dem er alle seine Freunde einlade. „Dann können alle entsprechend Abschied von Udo nehmen. Ich hoffe, dass das im Juli dann auch wieder geht.“
Angela Merkel gehörte zu seinem Kundenstamm
Der Star-Coiffeur galt als einer der bekanntesten Friseure in Deutschland. Walz kam am 28. Juli 1944 im baden-württembergischen Waiblingen als Sohn eines Lastwagenfahrers zur Welt. Er stieg wie damals noch üblich schon mit 14 Jahren ins Berufsleben ein. Zuerst war er Praktikant, dann Azubi bei einem Friseur in Stuttgart.
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Bereits im Alter von 18 Jahren gelang Walz der Durchbruch im Nobel-Skiort St. Moritz in der Schweiz. In dem luxuriösen Ferienort frisierte er bereits viele prominente Köpfe, unter anderem Marlene Dietrich und Romy Schneider. Zu seinen Kundinnen in seiner Berliner Filiale zählte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. (mbr/dpa)