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Überraschende Verlegung„Tiergartenmörder“ nicht mehr in Berliner Gefängnis

Lesezeit 1 Minute
Beamte der Spurensicherung sichern in einem Faltpavillon Spuren an einem Tatort im Kleinen Tiergarten.

Der Tatort im Kleinen Tiergarten: Ein russischer Staatsangehöriger hatte dort 2019 im Auftrag Russlands einen Mann erschossen. Er saß seit Dezember 2021 in einem Berliner Gefängnis. (Archivbild)

Der sogenannte „Tiergartenmörder“ ist laut einem Bericht nicht mehr in Berlin-Tegel Haft. Er erschoss 2019 einen Mann - laut Urteil im Auftrag staatlicher russischer Stellen.

Der als „Tiergartenmörder“ verurteilte Russe befindet sich einem Bericht zufolge nicht mehr in Berlin in Haft. Der im Dezember 2021 verurteilte Mann sei aus einem Hochsicherheitstrakt des Berliner Gefängnisses Tegel in ein anderes Bundesland verlegt worden, berichtete die „Welt“ unter Berufung auf Sicherheitskreise am Dienstag.

„Tiergartenmörder“ wurde zu lebenslanger Haft verurteilt

Hintergrund sei eine „abstrakte Gefährdungslage“. Details seien jedoch bislang nicht bekannt. Ein Sprecher der Berliner Senatsjustizverwaltung äußerte sich nicht zu dem Bericht. Das Berliner Kammergericht hatte den damals 56-Jährigen vor knapp einem Jahr zu lebenslanger Haft verurteilt.

Nach Überzeugung der Staatsschutzkammer hat der Russe im August 2019 einen Georgier tschetschenischer Abstammung in der Parkanlage Kleiner Tiergarten in Berlin erschossen. Nach Überzeugung der Richter handelte der Mann im Auftrag staatlicher russischer Stellen.

Bedrohungslage im Berliner Gefängnis zu hoch für den „Tiergartenmörder“

Im Urteil war von „Staatsterrorismus“ die Rede. Die Entscheidung ist rechtskräftig. Das Urteil hatte zu diplomatischen Verwerfungen zwischen Deutschland und Russland geführt. Nach dem „Welt“-Bericht war der verurteilte Mörder isoliert von anderen Gefangenen in einem besonders gesicherten Bereich untergebracht.

Gleichwohl sei in Berliner Gefängnissen eine „latente Bedrohungslage“ gesehen worden. Insbesondere „politisch aktive“ Tschetschenen könnten Rachegelüste entwickeln, hieß es. (dpa)